Die energetische Sanierung eines Mehrfamilienhauses in Stuttgart-Fasanenhof umfasste auch die Modernisierung der Balkonanlage. Dabei wurden die alten Bauteile durch großzügige Stahlbeton-Balkone ersetzt. Ein Verbindungsmodul entkoppelt die Balkonanlage thermisch vom Gebäude und wertet es so energetisch auf.
Die nachträgliche Montage von Balkonen an Altbauten ist generell eine technisch aufwändige Arbeit, bei der alle Belange in Hinblick auf Statik und Wärmedämmung berücksichtigt werden müssen. Deshalb hat die Schöck Bauteile GmbH ein spezielles Projektteam „Vertrieb und Engineering Balkonsysteme“ geschaffen, das dem Architekten und Bauunternehmer bei Planung und Ausführung beratend zur Seite steht.
So auch beim Gebäude im Fasanenhof, das komplett entkernt mit veränderten Wohnungsgrundrissen den aktuellen Anforderungen angepasst wurde. Zudem wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert. Da Balkone eine kritische Wärmebrücke im Gebäude darstellen, kann der Energieverlust hier besonders groß sein. Die Problematik der thermisch nicht entkoppelten auskragenden Bauteile ergab sich auch bei diesem Mehrfamilienhaus: Eine umfassende energetische Sanierung war ohne das Ersetzen der Balkonanlage nicht möglich.
Thermische Trennung
Die Substanz der alten, nur etwa 4,5 m² großen Balkone war zum Teil so schlecht, dass die Tragfähigkeit nicht mehr gewährleistet werden konnte. Die ursprüngliche Balkonanlage wurde durch großzügige Stahlbeton-Balkone von rund 7,5 m² ersetzt. Dazu wurden die alten Bauteile komplett abgeschnitten und die neuen Balkone thermisch getrennt wieder an den Bestand angeschlossen. Ein wärmedämmendes Verbindungselement von Schöck hat die auf zwei Stützen ruhende Konstruktion kraftschlüssig mit der Altsubstanz verbunden. Zur Aufnahme der geplanten Balkonplatte wurde an dieses Element ein Adapter montiert, der nach Fertigstellung der Dämm-Maßnahmen nur noch sehr dezent aus der Fassade herausschaut. Die an der Vorderseite aufgestützten Balkonplatten konnten somit einfach eingehängt werden.
Neben der Herausforderung, die Anlage mit nur zwei vorderen Stützen anzuschließen, kam zudem ein enger zeitlicher Rahmen hinzu. Aufgrund dieser Anforderungen entschloss sich das beauftragte Architekturbüro Keck und Lorch (Stuttgart) für die Verwendung des speziellen Anschlusssystems, das eine problemlose Verarbeitung und schnelle Fertigstellung gewährleistete.
Modernisierungsplanung: Keck und Lorch Architekten, Stuttgart
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