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Das Stadtzentrum von Odense befindet sich derzeit in einem historischen Wandel: Wo zuvor die vierspurige Hauptverkehrsstraße „Thomas B. Thriges Gade“ das historische Zentrum teilte, entsteht heute das zukunftsweisende Stadtviertel „Fra Gade Til By“ (dt.: „Von der Straße zur Stadt“). Der Bau der zentralen, vierspurigen Durchgangsstraße „Thomas B. Thriges Gade“ im Jahr 1960 war ein radikaler Eingriff in das Stadtbild von Odense und wurde seit jeher stark kritisiert. Die hoch frequentierte Straße teilte das Zentrum um das Hans Christian Andersen Museum und entzog dem Ort seinen innerstädtischen Charme. Im Rahmen des Projektes „Fra Gade Til By“ soll das Gebiet nun bis 2020 in ein dichtes Stadtzentrum mit Fokus auf Vielfalt, Beziehungen, Nachhaltigkeit und ein abwechslungsreiches, grünes, urbanes Leben transformiert werden.
Neue Mitte
Das dänische Planungsbüro Entasis, Gewinner des international ausgeschriebenen Wettbewerbs, hat einen umfangreichen Masterplan für das 51 000 m2 große Areal um die Hauptstraße erstellt. Die Fahrbahn wurde geschlossen, der Durchgangsverkehr umgeleitet und das Viertel mit einer neuen, nachhaltigen Infrastruktur ausgestattet. Detailreich gestaltete Plätze, Höfe, Gärten, Fußgängerzonen und Fahrradwege formen neue Nachbarschaften und zonieren das großflächige Areal entlang des Planungsgebiets.
Mit der Neuplanung werden die einzelnen Stadtabschnitte im Zentrum wieder zusammengeführt. Anstelle der breiten Straße entstehen Wohn-, Büro- und Geschäftsgebäude, Kultureinrichtungen, Restaurants und Cafés sowie zahlreiche Grün- und Freiflächen. Mit 1 000 unterirdischen Parkplätzen, einer Stadtbahn, einem „Super-Radweg“ und Fußgängerzonen wird der Verkehr weitgehend aus dem Zentrum ferngehalten. Sowohl in der Gestaltung als auch in der Materialität haben die Planer historische Elemente der Altstadt aufgegriffen und auf moderne Weise neu interpretiert.
Kunstvolle Bodengestaltung
Flächen, Fuß- und Fahrradwege sind abwechslungsreich und kunstvoll mit Pflasterklinkern von Hagemeister gestaltet.
„Tonpflaster ist ein natürliches Material mit einem sehr feinen und deutlichen Ausdruck, der den historischen Charakter dieses Stadtteils unterstützt“, erklärt Landschaftsarchitektin Mette Lund Traberg vom ausführenden Büro Sweco Architects.
Für den weiträumigen Platz um das Konzert- und Kulturhaus Odeon wählten die Planer die spezielle, bunte Pflasterklinker-Objektsortierung „TBT Musikhus“. Die Mischung aus Rot, Gelb und Braunblau mit Kohlebrandakzenten verleiht dem Areal eine lebendige Ausstrahlung und geht farblich sowohl auf den historischen Bestand als auch auf die Neubauten ein.
Fahrradwege sowie einige Fußwege zeigen durch eine besondere Verlegeart beigefarbener sowie braungrauer Pflasterklinker der Sortierung „Bornholm“ ein spannungsreiches Zickzack-Muster, das die Flächen zoniert und gleichzeitig modern und ausdrucksstark anmuten lässt.
Weitere Zonen sind mit der Sortierung „Elba“ in changierenden, sandgelben Tönen gestaltet. Die Farbigkeit des Pflasterklinkers verbindet Historie mit zeitgemäßer Landschaftsarchitektur und fügt sich ruhig und harmonisch in das Stadtbild ein.
Nachhaltig und verbindend
Mit dem Großprojekt „Fra Gade Til By“ entsteht ein vielseitiges, neues Viertel in Odense, das sich auf Zusammengehörigkeit und Nachhaltigkeit konzentriert. Das Großprojekt schafft eine kompakte, abwechslungsreiche grüne Stadtlandschaft, die mit der Vielfalt der entstehenden Flächen Raum für Begegnung und Austausch bietet, Anwohner und Besucher zusammenführt und die Innenstadt wieder mit ihrer Geschichte und den umliegenden Stadtgebieten verbindet.
Architekten (Masterplan):
Entasis, Nordhavn (Dänemark)
Landschaftsarchitekten:
Sweco Architects, Glostrup (Dänemark)