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Stoßdämpfung in Farbe

Neubau Mehrgenerationenhaus in Stuttgart
Stoßdämpfung in Farbe

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Vier Einrichtungen vereint das zentral in Stuttgart gelegene Mehrgenerationenhaus Paulinenpark unter einem Dach. Im Innenhof ist ein einladender Ort der Begegnung für Jung und Alt realisiert worden. Zu den gestalterischen Besonderheiten zählt auch ein Sinnespfad. Hier war auf kleinem Raum ein kreativer, robuster Bodenbelag mit Fallschutz gefragt.

Die benötigten Räumlichkeiten für Kita, Pflegeheim, Betreutes Wohnen und Begegnungsstätte der Stiftung Paulinenhilfe entstanden bis 2013 durch einen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Orthopädischen Klinik Paulinenhilfe im Stuttgarter Westen – ein dichtbesiedelter Stadtteil im Talkessel der Landeshauptstadt. Mit sechs Wohngruppen über drei Etagen, die jeweils elf bis zwölf Patientenzimmer zu einer Einheit gruppieren, nimmt das Pflegeheim den größten Teil des Mehrgenerationenhauses Paulinenpark ein.

Das Betreute Wohnen stellt neun Wohnungen zur Verfügung. Die Begegnungsstätte und die Kita befinden sich im Erdgeschoss und haben jeweils direkten Zugang zum Innenhof. In der Kindertagesstätte eva:lino werden rund 50 Kinder zwischen null und sechs Jahren betreut. Der Innenhof erstreckt sich über eine Fläche von 750 m². Zu den Besonderheiten gehören ein Spielplatz, Klanginstallationen, Pflanzen zum Anfassen sowie ein Hochbeet, in dem die Bewohner gärtnern können. Vieles entspricht den Bedürfnissen von Demenzkranken.
Rund 200 m² der Fläche sind dem Sinnespfad vorbehalten. Bei der Gestaltung dieses Barfußpfades waren nicht nur die beengten Platzverhältnisse eine Herausforderung für die Landschaftsarchitektin Christiane Meßner vom Büro Kienleplan, Stuttgart, sondern auch die Tatsache, dass es sich bei dem verfügbaren Bereich um die Aufstellfläche der Feuerwehr handelt. Damit war die planerische Kreativität allein auf die Bodengestaltung begrenzt. Darüber hinaus galt es, die gepflasterte Hofzufahrt sowie den Abluftturm der Tiefgarage in das Gesamtkonzept ideenreich einzubinden.
Farbige Gestaltungsvielfalt
Der Sinnespfad besteht aus rauen und glatten, warmen und kalten, runden und kantigen Oberflächen, die sich barfuß ertasten lassen. Die Landschaftsarchitekten entschieden sich hinsichtlich der Materialien für Holzplanken, glasierte Klinker, Kunstrasen, Edelstahlbänder sowie Natur- und Kieselsteine. Zwischen den Flächen sind drei große Kreise und ein Viereck aus dem Fallschutzbelag Polytan FS angeordnet, die durch Form und Farbe die Grundelemente Feuer, Wasser und Luft darstellen.
Eine dynamische Spirale in Regenbogenfarben symbolisiert die Luft. Der fließende Übergang zwischen den einzelnen Farbbereichen erforderte bei diesem Motiv eine komplett neue Verarbeitungsweise des Materials von den Polytan-Mitarbeitern: Die Farben wurden jede für sich vor Ort angemischt und ähnlich der Stucco lustro-Technik aus dem Stuckmarmor-Handwerk in den stoßdämpfenden Kunststoffbelag eingearbeitet. Eine zeitintensive Handarbeit, an der teilweise mehrere Mitarbeiter gleichzeitig beschäftigt waren.
Eine ähnliche Herausforderung stellte die Umsetzung des Sonnenrads aus Polytan FS dar – für das Element Feuer: Die Sonnenstrahlen bestehen aus kräftigen Gelb- und Rottönen, die zum Kreismittelpunkt spitz zulaufen. Das Element Wasser wird innerhalb des Sinnespfads zweimal symbolisiert: einmal in Form eines Kreises mit Teilflächen in unterschiedlichen Blautönen, zudem als Viereck mit eingearbeiteter blauer Wellenstruktur. Im Bereich der Fläche, der die Erde repräsentiert, wurde der Kunstrasen Polytan FS Nature & Play verlegt.
Neben den gestalterischen Möglichkeiten bietet der Bodenbelag Polytan FS durch seine stoßdämpfende Wirkung Schutz vor Verletzungen.
Aus diesem Grund kommt der wasserdurchlässige Bodenbelag hauptsächlich auf Spielplätzen und in Kindergärten zum Einsatz. Mögliche weitere Anwendungsbereiche sind Freizeitparks und Reha-Anlagen, da sich die fugenlosen Flächen barrierefrei mit dem Rollstuhl befahren lassen. Um Planern und Architekten größtmöglichen kreativen Spielraum zu bieten, steht das Material in zahlreichen Standardfarben zur Verfügung. Darüber hinaus ist es witterungs- und verrottungsbeständig und pflegeleicht.
Generell besteht der Fallschutzbelag Polytan FS aus zwei Schichten. Die obere Deckschicht ist 15 mm dick und wird aus hochwertigem, komplett neu produziertem EPDM-Granulat (Kautschuk) hergestellt. Für die benötigte Elastizität sorgt die zweite, tragende Schicht aus recycelten Altreifen. Abhängig von der kritischen Fallhöhe der Spielgeräte muss diese Tragschicht zwischen 30 bis 115 mm dick sein. Die Anforderungen werden im Wesentlichen in den Europäischen Normenreihen DIN EN 1176 „Spielplatzgeräte“ und DIN EN 1177 „Stoßdämpfende Spielplatzböden“ geregelt. Die Installation des Fallschutzbodens erfolgt direkt vor Ort im fugenlosen Einbauverfahren. Hierbei werden bei der Tragschicht die 2 bis 8 mm großen Gummigranulate bzw. bei der Deckschicht die 1 bis 3,5 mm großen EPDM-Granulate mit einem PU-Binder ummantelt und miteinander verklebt. Ausgehärtet und somit begehbar ist die Oberfläche nach mindestens 24 Stunden. Ihre Wasserdurchlässigkeit hängt von den gewählten Schichtdicken ab, jedoch liegt sie über den Anforderungen nach DIN EN 14877 „Kunststoffflächen auf Sportanlagen im Freien“.
Planung Außenanlage
Kienleplan GmbH, Stuttgart
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