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Rückstau bei Starkregen: Hebeanlage oder Rückstauverschlüsse schützen

Klassischer Rückstauverschluss mit Zusatzfunktionen
Mehr Sicherheit ansteuern

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Häufiger Starkregen bringt immer mehr Gebäude in die Bredouille – wenn keine Vorkehrungen vor Rückstau getroffen wurden. Rückstauschutz kann aus Hebeanlagen oder aus Rückstauverschlüssen bestehen. Moderne Varianten erkennen nicht nur die Gefahr, sondern reagieren sogar automatisch.

Florian Schwaiger, Produktmanager Rückstau, Kessel AG

Sicherer Schutz vor zurückdrückendem Wasser aus der Kanalisation spielt sowohl beim Neubau als auch in der Sanierung eine wichtige Rolle. Die immer häufiger auftretenden Starkregenfälle in den letzten Jahren haben gezeigt, wie viele Gebäude von dem Phänomen Rückstau betroffen sind – und dass die Kanalisation den plötzlich anfallenden großen Wassermengen bei solchen Unwettern nicht gewachsen ist.

Sicherheit vor zurückdrückendem Abwasser aus der Kanalisation, das durch die Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene (Straßenoberkante) in die Gebäude gelangt und dort Schaden anrichtet, kann nur der richtige Rückstauschutz bieten. Neben Hebeanlagen (die zum Einsatz kommen, wenn kein Gefälle zum Kanal vorhanden ist) sind Rückstauverschlüsse die passende Lösung. Moderne Varianten sind heute mit Zusatzfunktionen ausgestattet, die bei Rückstau Alarm auslösen und angeschlossene Wasserverbraucher wie Waschmaschinen abschalten. Die neuen Rückstauverschlüsse bieten damit doppelte Sicherheit für Bewohner und Eigentümer.

Abwasser mit dem natürlichen Gefälle ableiten

Ist ein ausreichendes Gefälle zum Kanal vorhanden, fließt das Abwasser auf natürlichem Weg zum Kanal und muss nicht gehoben werden. Unter dieser Voraussetzung kann nach DIN EN 12056–4 ein Rückstauverschluss eingesetzt werden. Darüber hinaus fordert die Norm für den Einbau eines Rückstauverschlusses, dass folgende Bedingungen erfüllt sind.

  • Die Räume müssen von untergeordneter Nutzung sein. Im Rückstaufall dürfen keine wesentlichen Sachwerte beschädigt und die Gesundheit der Bewohner nicht beeinträchtigt werden.
  • Der Benutzerkreis muss möglichst klein sein.
  • Oberhalb der Rückstauebene muss ein weiteres WC zur Verfügung stehen.
  • Bei Rückstau muss auf die Benutzung der Ablaufstellen verzichtet werden können.

Sind diese Bedingungen erfüllt, steht dem Einbau eines Rückstauverschlusses nichts mehr im Wege. Bei Rückstau verschließt er selbsttätig. Sobald der Rückstau vorbei ist, kann das Abwasser ungehindert wieder abfließen. Bei der Wahl des Rückstauverschlusses ist die Abwasserart entscheidend. Es gibt spezielle Verschlüsse für fäkalienhaltiges Schwarzwasser und für Grauwasser, das keine Fäkalien enthält. Bei fäkalienführenden Leitungen dürfen keine Rückstauverschlüsse mit mechanischem Verschluss (Pendelklappe) eingesetzt werden. Denn bei diesen besteht die Gefahr, dass Feststoffe den Rückstauverschluss blockieren und die Klappen sich nicht mehr ausreichend öffnen. Klappen, die für fäkalienführende Leitungen geeignet sind, sind im Normalbetrieb immer geöffnet. Im Rückstaufall schließt die Klappe automatisch. Die Verschlüsse sind für die jeweiligen Anforderungen entsprechend ausgelegt. Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene können während eines Rückstaus nicht genutzt werden, da das Abwasser in dieser Zeit nicht abgeleitet wird.

Passender Rückstauverschluss für jede Einbausituation

Rückstauverschlüsse können entweder in freiliegende Leitungen oder in die Bodenplatte eingebaut werden. Zum Einbau in die Bodenplatte verfügen moderne Rückstauverschlüsse über ein integriertes, stufenlos höhenverstellbares Aufsatzelement zum Einbau, auch mit der Möglichkeit des dichten Verbaus in wasserundurchlässigen (WU)-Beton.

Schützen, melden und steuern

Moderne Rückstauverschlüsse für fäkalienfreies Abwasser, wie der Staufix Control des Herstellers Kessel, bieten über den Schutz vor Rückstau hinaus zusätzliche Sicherheit. So lösen sie mittels eines Signalgebers bei Rückstau einen akustischen und optischen Alarm aus. Ein Fernsignalgeber auf Funkbasis ermöglicht es, dass der Alarm in andere Räume weitergeleitet wird und z. B. Hausbesitzer so auch im Wohnbereich mitbekommen, wann es Rückstau gibt. Verwenden die Rückstauverschlüsse dabei das standardisierte Funkprotokoll, können sie sogar in Smarthome-Lösungen integriert werden.

Eine weitere Funktion schützt vor einer Eigenüberschwemmung bei Rückstau. In vielen Kellern befinden sich Waschmaschinen. Laufen diese auch bei Rückstau weiter und pumpen das Abwasser ab, während der Rückstauverschluss die Abwasserleitung mit den Klappen dicht gemacht hat, kann das Abwasser aus der Waschmaschine nicht abfließen und drückt zum Beispiel durch einen Kellerablauf im Boden ins Gebäude.

Moderne Rückstauverschlüsse sichern daher nicht nur vor Rückstau, sondern schalten automatisch die angeschlossenen Wasserverbraucher wiez. B. Waschmaschinen ab. Mit dem Funkempfänger als Schaltsteckdose nehmen sie die Waschmaschine im Rückstaufall vom Stromnetz.


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