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Die Kunst der Entwässerung

Neubau eines Verkehrskreisels in Basel
Die Kunst der Entwässerung

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Eine kapillaraktive Flächendrainage schützt das großflächige Keramik-Mandala eines Verkehrskreisels vor dem Novartis-Werk in Basel. So wird das über den hohen Fugenanteil eingeleitete Sickerwasser sicher und zugleich unsichtbar abgeführt.

Kunst ist nicht nur für Museen da, wie der Schweizer Künstler Peter Regli mit einem Werk aus der Reihe „Reality Hacking“ beweist: Vor dem Novartis-Werk Sankt Johann in Basel gestaltete er ein Mandala aus Keramikfliesen auf einem Verkehrskreisel. Doch die Umsetzung stellte den Verarbeitungsbetrieb vor große Herausforderungen. Denn das über den hohen Fugenanteil eingeleitete Sickerwasser sollte sicher und gleichzeitig unsichtbar abgeführt werden, um das Kunstwerk nicht zu beeinträchtigen.

12,5 m Durchmesser misst das Mandala. Der Künstler hatte die Verlegung der 885 Keramikfliesen in drei verschiedenen Formaten detailliert geplant und Agrob Buchtal einen Teil der elf Farben eigens entwickelt. Bei der Verarbeitung ging es deshalb auch darum, die hochwertigen und individuellen Fliesen dauerhaft vor Schäden zu schützen.
Viele Fugen – wenig Gefälle
Grundsätzlich sind Fliesen der ideale Belag für ein solches Projekt – sofern die Konstruktion ausreichend entwässert wird. Und genau hier lag die Herausforderung. Der Unterbau des Mandalas besteht aus einer Schottertragschicht, auf der ein Ortbeton im Gefälle eingebaut wurde. Eingefasst wird das Ganze von einem Betonring aus sechs vorgefertigten Elementen. Mit 1,2 % lag das Gefälle unter den laut SIA-Norm geforderten 1,5 %. Hinzu kamen 732 m Fugen. Durch diesen hohen Fugenanteil musste mit einem erhöhten Eintrag von Sickerwasser gerechnet werden.
Zwei weitere kritische Punkte: Zum einen konnte der Drainmörtel nicht direkt auf Beton aufgebracht werden – Drainmörtel alleine ist nicht kapillarbrechend, das heißt Stauwasser steigt im Mörtel auf und hätte innerhalb kürzester Zeit zu Ausblühungen in den Fugen geführt. Zum anderen durfte die Entwässerung nicht sichtbar sein. Denn das hätte den Gesamteindruck des Kunstwerks beeinträchtigt.
Hochleistungsdrainage
Aufgrund dieser Anforderungen kam schließlich die Flächendrainage AquaDrain EK von Gutjahr zu ihrem „künstlerischen“ Einsatz. Martin Smid, Verarbeitungsbetrieb Hess AG Liestal: „Zur Sicherheit haben wir aber bei Gutjahr nachgefragt, ob die Verlegung auch unter diesen Umständen möglich ist.“ Der Entwässerungsspezialist bejahte, da die unter dem Mandala verlegte Drainage AquaDrain EK mit 16 mm Höhe ihre volle Funktionsfähigkeit schon bei einem Gefälle von 1,0 % behält. Wichtig: Es dürfen sich keine Pfützen mit mehr als 12 mm stehendem Wasser bilden.
AquaDrain EK ist eine kapillarpassive Flächendrainage für die feste Verlegung von Fliesen und Naturstein in Drainmörtel.
Das System stelzt den Belag komplett auf. Dadurch bilden die Drainkanäle einen
definierten Hohlraum von über 90 %, so dass Wasser schnell und effektiv abfließen kann.
Zudem gelangt kein Stauwasser von der Abdichtung zurück in den Belag. Durch die Hinterlüftung trocknet die gesamte Konstruktion schneller ab. Eine weitere Besonderheit des Systems ist das Gittergewebe. Es bleibt dauerhaft wasserdurchlässig und ist das einzige mit einem geprüften Langzeittauglichkeitsnachweis. Das heißt, es setzt sich nicht durch lösliche Kalke im Drainmörtel zu.
Um eine verdeckte Entwässerung zu gewährleisten, wurde zunächst die Betonplatte mit ca. 16 mm Abstand zum Betonring eingebaut. Darüber wurde die AquaDrain EK Matte vollflächig verlegt. Zusätzlich wurde die Drainagematte vertikal zwischen Drainmörtel und Betonring eingesetzt. Das ermöglicht eine schnelle senkrechte Entwässerung in die Schottertragschicht.
Fachbetrieben bietet Gutjahr seit langem schon verlängerte Gewährleistungsfristen auf seine Drainsysteme. Beim Mandala von Peter Regli gibt es zudem eine Systemgarantie zusammen mit dem Bauchemiehersteller Mapei, der Drainmörtel, Kleber und Fugenmassen geliefert hat. Das bedeutet, dass beide Unternehmen gemeinsam für die Funktionsfähigkeit des kompletten Aufbaus gerade stehen.
Planung und Umsetzung: Peter Regli, CH-Zürich Ingenieur: Rapp Infra AG, CH-Basel
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