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Barriere- und wasserfrei

Wasserableitung von gebauten Horizontalflächen
Barriere- und wasserfrei

Niederschlagswasser trifft sowohl an vertikalen wie an horizontalen Gebäudeflächen auf. Die Aufgabe der Entwässerung mit Rinnensystemen besteht hauptsächlich darin, das Wasser schnell und sicher vom Gebäude wegzuleiten, denn an Schnittstellen zwischen waagerechten und aufstrebenden Bauteilen besteht Gefahrenpotenzial – und wenig Platz.

Bernd Harder, Büdelsdorf | be

An der Fassade anfallendes Wasser läuft in der Regel zunächst unproblematisch ab, sammelt sich dann aber am Fußpunkt des Gebäudes. Hier droht die Durchfeuchtung von tragender Wand und Dämmung sowie die Überflutung der Innenräume durch Türöffnungen. Außentüren sind nämlich, sofern sie normgerecht hergestellt und eingebaut wurden, wind- und schlagregen- aber niemals ‚wasserdicht‘.
Sämtliche Elemente wie Balkone, Terrassen und genutzte Dachflächen müssen unter hydrodynamischer Betrachtung als „Störungen der Fassade“ verstanden werden. Sie bremsen das an der Fassade herablaufende Wasser oder halten es auf. Dadurch ergibt sich ein Stau, der unverzüglich aufgelöst werden muss. Das Entwässerungsproblem findet also jetzt an mehreren Orten statt, wenn auch, wegen der Verteilung der absoluten Wassermenge auf diese, etwas abgeschwächt und zeitlich verzögert.
Planer, Ausführende, aber auch Betreiber und Nutzer von Immobilien sollten sich einmal plastisch vorstellen, dass jede horizontale, an ein Gebäude grenzende Fläche unter ungünstigen Wetterbedingungen zu einer ‚Badewanne‘ werden kann, deren einer Wannenrand die Fassade ist – die für diese Aufgabe eindeutig nicht vorbereitet ist.
Entwässerungsrinnen auch für schwellenlose Durchgänge
Eine Türschwelle hält einer kleinen, durch Niederschlag verursachten Wassermenge durchaus stand, weshalb die DIN 18195, Teil 5 verlangt, dass bei waagerechten und schwach geneigten Flächen die Dichtung von aufgehenden Bauteilen bis zu einer Höhe von 15 cm zu führen ist. Flachdachrichtlinie (Regeln für Dächer mit Abdichtungen) und FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e.V.) schließen sich dieser Vorgabe grundsätzlich an. In Bereichen aber, wo diese Anforderung nicht, oder nur schwer zu erfüllen ist, kann die Anschlusshöhe auf 5 cm reduziert werden, sofern zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.
Und auch schwellenlose Ausführungen sind möglich – allerdings vom Planer zu entwickeln. Zu einer solchen Sonderlösung gehört immer eine ausreichend dimensionierte Entwässerungsrinne, die dafür sorgt, dass sich im Bereich der Tür kein Wasser aufstauen kann.
Dabei besteht die Aufgabe der Rinne vorrangig darin, das Wasser so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich der Gebäudeöffnung wegzuleiten. Die bodengleich verlegte Rinne – zum Beispiel Aco Profiline – lässt durch ihre Bauhöhe erneut eine Höhendifferenz entstehen, so dass das Wasser wieder einer Schwelle begegnet, die es daran hindert, die Innenräume zu überfluten. Den oberen Abschluss der Rinne bildet der Rost. Bei dessen Auswahl sollte im Zweifel Funktion vor Form gehen, denn entscheidend für dessen Funktion ist der Anteil der freien Fläche, also die Summe der Öffnungsflächen im Verhältnis zur Gesamtfläche. Maschengrößen von 30 mm x 10 mm haben sich als äußerst praktikabel erwiesen und bilden einen guten Kompromiss zwischen Wasserdurchlässigkeit und Schmutzfang, sofern die Längsseite der Masche quer zur Hauptlaufrichtung des Wassers liegt.
Die Rinne muss außerdem eine ausreichende Bauhöhe aufweisen, die bereits in der Planung des Rohbaus zu berücksichtigen ist. Als Bodenbeläge kommen lose Beläge, wie Holz, Naturstein sowie andere Plattenmaterialien in Betracht. Sie werden auf Unterkonstruktionen im Splittbett, bzw. auf Drainagematten verlegt. Dadurch ist gewährleistet, dass das auf der Fläche anfallende Wasser sofort die Höhe der Gebäudeöffnung in Richtung Wasserablauf verlässt.
Entwässerung als Daueraufgabe
Bei der Planung von Entwässerungslösungen gemachte gravierende Fehler werden mit ziemlicher Sicherheit hohe Folgekosten nach sich ziehen. Und auch hier gilt, wer am falschen Ende spart, zahlt später Lehrgeld. Professionell geplante und sorgfältig ausgeführte Entwässerungen haben über große Zeiträume Bestand und helfen, den Wert und die Nutzbarkeit von Immobilien zu erhalten. Architekten und Planern stehen auf Seiten der Industrie versierte Berater zur Verfügung, die vom Interesse getrieben sind, ihre Produkte möglichst effektiv einzusetzen und erfolgreich zu verbauen. Deren Wissen sollte aus zwei Gründen abgerufen werden: Damit die eigenen Ressourcen sinnvoller eingesetzt und schwerwiegende Fehler vermieden werden können.
Die Profis halten außerdem Empfehlungen für die Wartung bereit, ohne die die Funktionssicherheit des gesamten Systems nicht aufrecht erhalten werden kann. Denn Rinnen, Abflusskanäle und wasserführende Schichten müssen frei von Verschmutzungen und Beeinträchtigungen sein, um ihre Aufgabe erfüllen zu können. Sie kennen Wartungsintervalle, neuralgische Stellen und geben Tipps für Revision, Reparatur und Betrieb.
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