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Anforderung:
Frischluftversorgung von Schulräumen nach Bedarf bei geräuscharmem Betrieb
Lösung:
Dezentrale Lüftungsgeräte mit WRG und niedrigem Energieverbrauch
Das neue Weiterbildungskolleg in Münster, eine Fusion aus Abendgymnasium und Abendrealschule, bietet auf drei Stockwerken insgesamt 3 000 m² Nutzfläche. In den Klassenräumen kommen viele Menschen auf relativ kleinem Raum zusammen, die durchgängig konzentriert arbeiten müssen.
Aufgrund der Energiestandards der Gebäudeleitlinien der Stadt Münster für die Planung, den Bau, die Instandhaltung und den Betrieb von städtisch genutzten Gebäuden ist eine Raumlufttechnische Anlage zur Raumbe- und -entlüftung vorgeschrieben. Damit wird gewährleistet, dass der notwendige Luftwechsel vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, ist die Raumluft in einem durchschnittlichen Klassenzimmer bereits nach kurzer Zeit verbraucht. Erreicht die Luftqualität einen kritischen Wert, resultieren daraus gesundheitliche Probleme wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit oder auch langfristige Folgen.
Um diesen Konsequenzen entgegenzuwirken, sollten im Neubau des Weiterbildungskollegs Münster Lüftungsgeräte installiert werden. Doch deren Planung stellte die Planungsbeteiligten der Stadt Münster vor eine Herausforderung: Das Tragwerk des neuen Gebäudes eignet sich nicht ideal für die Einbringung von zentralen Lüftungsgeräten. Dazu gehören hohe Unterzüge und Raumhöhen, die eine Umsetzung von zentralen Lüftungsverteilleitungen ebenfalls erschweren. Da keine Durchführungen von Lüftungskanälen möglich waren, fiel die Wahl auf eine dezentrale Lüftungslösung.
Lüftung nach Bedarf
Die Anforderungen waren klar: So müssen die Lüftungsgeräte besonders leise arbeiten, damit die Schüler während Klausuren oder Stillarbeiten nicht von störenden Geräuschen abgelenkt werden. Außerdem wird das Weiterbildungskolleg hauptsächlich am Abend von ungefähr 20 Personen pro Raum genutzt. Die Lüftungsleistung ganztägig abzurufen, wenn das Gebäude erst abends stärker genutzt wird, ist wenig effizient. Deswegen wurden die Lüftungsgeräte sowohl mit der Beleuchtung als auch mit den Fenstern gekoppelt. Wird in einem Raum das Licht angeschaltet, läuft das entsprechende Lüftungsgerät bedarfsgeführt an. Wird ein Fenster geöffnet, unterbricht das Lüftungsgerät die Lüftung. Wird das Fenster wieder geschlossen, läuft auch das Gerät wieder an. All diese Anforderungen erfüllen die Lüftungsgeräte Duplex Vent der Airflow Lufttechnik GmbH.
Individueller Einbau der Lüftungsgeräte
Nach der Planung folgte ein ebenso anspruchsvoller Einbau. Für alle unterschiedlichen Situationen konnte mit einer einzigen Modell-Reihe die Lösung geliefert werden: Duplex Vent. Insgesamt wurden 29 Geräte mit verschiedenen Luftvolumenströmen von 300 bis 900 m³/h im Abendgymnasium eingebracht. Und die technischen Werte der Geräte überzeugen: Energieeffiziente EC-Motoren sorgen für einen niedrigen Energieverbrauch und mit nur 30 dB auch für einen äußerst geräuscharmen Betrieb. Der hocheffiziente Kreuzgegenstrom-Wärmerückgewinner erreicht einen Wirkungsgrad von bis zu 95 %. Dabei sind die Geräte äußerst kompakt und damit platzsparend.
Coanda-Effekt für idealen Zuluftstrom
Um jeden Raum des Abendgymnasiums optimal mit frischer Luft zu versorgen, ist die Platzierung der Geräte sehr wichtig. Denn nur wenn alle baulichen Gegebenheiten berücksichtigt werden und das Lüftungsgerät entsprechend eingebracht wird, kann der sogenannte Coanda-Effekt für einen idealen Luftaustausch sorgen. Dank dieses Effekts wird die frische Luft gleichmäßig über die gesamte Fläche des Raums verteilt und beugt gleichzeitig Zugerscheinungen vor. Die einströmende Luft hält sich an der Decke, bevor sie langsam absinkt. Dabei zieht sie die Raumluft mit sich und mischt sich effizient mit ihr. Auch die Standgeräte arbeiten nach diesem Mischprinzip, sie führen die Frischluft allerdings in aufsteigender Richtung der Decke zu. Dank eines derart durchdachten Einbaus wird jeder Raum konstant und vollständig mit frischer Luft versorgt.
Planung: Dipl.-Ing. Architekt Harald Koops, Amt für Immobilienmanagement, Stadt Münster
Projektleiter: Stefan Scheller
Zur optimalen Nutzung der dezentralen Lüftungsgeräte müssen sie korrekt in der physischen Geometrie des Raums platziert werden. Die richtige Geräteauswahl und korrekte Platzierung sichern einen optimalen Zuluftstrom.