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Energetisch autonom

Passivhaus in Breslack
Energetisch autonom

Friedolin Behning und Thomas Fellenberg, Rheinzink GmbH & Co.KG, Datteln

Im südöstlichen Brandenburg, rund zehn Kilometer nördlich von Guben, liegt Breslack, nahe der Lausitzer Neisse. In dem kleinen Ort, dicht an der heutigen Grenze zu Polen, plante und errichtete Architekt Tom Kaden aus dem benachbarten Coschen einen bemerkenswerten Neubau.
Das Gebäude mit der von seinem Planer gewählten Bezeichnung „Müka zwo“ ist ein Passivhaus mit Klima-aktiver Fassade.
Konzept
Das am Ortsrand von Breslack erbaute neue Gewerbe- und Bürogebäude mit Ausblick in die ländlich-hügelige Landschaft der Lausitz fällt dem Betrachter zuerst durch seine leuchtend rote Fassade zur Straßenseite hin auf. Der unprätentiös wirkende zweigeschossige Baukörper mit 22°-Satteldach und einer Firsthöhe von 7,70 m basiert auf einem rechteckigen Grundriss von ca. 14,5 x 7,0 m.
Er ist in Form einer industriell vorgefertigen Holzrahmenkonstruktion mit einem Rastermaß von 81,5 cm auf einer 22 cm dicken Bodenplatte und Streifenfundamenten 30/90 cm errichtet. Jedes Geschoss bildet einen eigenständigen Nutzungsbereich mit getrennter Erschließung.
Während das EG als Keramik-Atelier dient, wird das über eine Außentreppe zugängliche OG als Büro genutzt.
Wichtigstes Anliegen des Planers war es, so Architekt Tom Kaden in seinem Erläuterungsbericht, „… so zu bauen, dass auf herkömmliche Energie ganz verzichtet werden kann, oder das Haus sogar für den gesellschaftlichen Energiebedarf nutzbar zu machen“. Dann präzisiert Kaden weiter: „Dass in einem Haus autonom Strom, Wärme und sogar Energiebedarf für ein Fahrzeug produziert werden kann, ist heute keine Utopie mehr, insbesondere bei einer kreativen Nutzung der bioklimatischen Gegebenheiten. Abgekoppelt von Netzen und von anonymen Kosten zu wirtschaften: Das hat eine enorme kulturelle Dimension. Selbige fordert aber eine hohe Intelligenz beim Bauen.“
Architekt Kaden, gleichzeitig auch Bauherr, realisierte seine Vorstellung eines Passivhauses konsequent als ganzheitliche Lösung. Die Verbindung der Hauptkomponenten Passivhaus plus Klima-aktiver Fassade (Solarfassade) führte letztlich zu einem energetisch autonomen Haus, welches auf herkömmliche traditionelle Energiesysteme völlig verzichten kann.
„Der dynamische Wärmeschutz im Passivhaus Müka zwo“, so Kaden, „in Wechselwirkung mit den haustechnischen Komponenten Photovoltaik und Solarthermie als gleichzeitige Dacheindeckung des Süddaches sowie einer hoch effizienten Wärmerückgewinnungsanlage garantiert einen Primärenergiewert weit unter 120 kwh/(m²a).“
Treppendach
Das asymmetrische Satteldach mit 22° Neigung hat eine Deckfläche von insgesamt rund 150 m².
Sein konstruktiver Aufbau von innen nach außen besteht aus Naturfaserputz, Gipskartonplatte 12,5 mm, OSB-Platte 11 mm, Doppel-T Holzprofilträger 160 mm mit Zwischenfüllung aus Zellulosefaserdämmstoff, luftdichte Abklebung der Stöße, OSB-Platte 15 mm, KVH-Sparren 60/240 mm, mit Zwischenfüllung aus Zellulosefaserdämmstoff, latexierte Holzweichfaserplatte 50 mm, Konterlatte 30/50 mm, Systemlattung für Quick Step Treppendach, Metalldeckung mit Rheinzink-Quick Step System-Elementen 0,8 mm dick, 2000 x 365 mm.
Das Quick Step-Treppendach ist ein modernes Dachsystem aus standardisierten, vorgefertigten Steck-Komponenten und entsprechendem Systemzubehör. Es verbindet einfache Handhabung am Bau mit interessanten Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Basisprofile werden mit speziellen Profilbefestigern und keilförmigen Systemlatten auf dem Tragwerk unsichtbar befestigt. Durch die deutlich horizontale, treppenförmige Struktur der Dachprofile werden neue Formen der Dacharchitektur verwirklicht.
Schlüssig integriert
Die Entscheidung für das Quick Step-Treppendach aus Rheinzink „vorbewittert pro“ passte schlüssig in das Gesamtkonzept. Auf der Nordhälfte des Daches wurden also die stufenförmig angeordneten Basisprofile auf der erforderlichen Systemlattung trauf- bzw. firstparallel verlegt.
Die Südhälfte des Daches wurde in analoger Form, jedoch mit den innovativen Quick Step-Solar PV- Systemelementen von Rheinzink versehen. Auf diese Art gelang es, ökologische Solarenergiegewinnung auch im architektonischen Sinne optimal zu integrieren.
Wabenstruktur für Fassade
Eine etwas anders geartete Arbeit mit Blech ist die formschöne, partielle Außenbekleidung des Eingangsbereiches im EG. Sie besteht aus horizontal angeordneten Rheinzink-Paneelen mit einer dreidimensionalen, markanten Wabenstruktur (Rheinzink – „DMS-structal“, System Dr. Mirtsch GmbH, Telow).
Das Paneel verfügt über hohe Form- und Biegesteifheit und wird in einem patentierten Verfahren material- und umweltschonend erzeugt. Je nach Bauherrenwunsch und architektonischen Vorstellungen kann diese Wabenstruktur auch für Attiken, Kassetten-Fassaden und Metalldachflächen geliefert werden. Die besonderen Umformeigenschaften des Ausgangswerkstoffes Rheinzink „vorbewittert pro“ bleiben erhalten.
Weitere Informationen
Solartreppendach bba 579 Wabenstruktur bba 580
Architekt: Tom Kaden, Coschen
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