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Aus schattigem Dasein befreit

Kulturhaus in München
Aus schattigem Dasein befreit

An Münchens Isarufer erhebt sich ein markanter Gebäudekomplex aus Ziegelstein und Glas: Der Gasteig, renommiertes Kulturhaus der bayerischen Landeshauptstadt.

Unter einem Dach finden sich dort gleich vier bedeutende Institutionen. Münchens Philharmoniker, die Stadtbibliothek, das Richard-Strauss-Konservatorium und die Volkshochschule sind am „gachen Steig“, dem steilen Pfad, zu Hause.
Vielgliedrige Raumstruktur
Auf fünf Ebenen erstreckt sich die vielgliedrige Raumstruktur des Gasteigs. Konzertsäle, Foyers, Seminar- und Arbeitsräume stehen für die vielfältigen Veranstaltungen zur Verfügung.
Bis zu 6 000 Besucher täglich nutzen das umfangreiche Programm von Kochkurs bis zum Klassikkonzert.
In der Nachkriegszeit begannen im Rahmen städtebaulicher Entwicklungen die Planungen für ein „Volksbildungshaus“.
Die architektonische Idee zum Kulturzentrum Gasteig stammt aus den Siebziger Jahren. Eröffnet in den Achtzigern, verlangt das Haus nunmehr nach einer Modernisierung von Form und Inhalt.
Zu den besonderen, zeittypischen Merkmalen der Innenarchitektur gehört die Kassettendecke in den Fluren und Foyers. Reduziert auf den statisch erforderlichen Querschnitt, wirkt die Stahlbetondecke leicht und schafft einen fließenden Übergang zwischen Raum und Konstruktion.
Dunkle Farbgestaltung und wenig Licht ließen jedoch den Reiz der aufgelösten Decke kaum spürbar werden. Foyers und Flure litten unter dem Mangel an Freundlichkeit und Eleganz.
Eine Sanierung sollte dies verändern: Die Leitung des Hauses wünschte ein glanzvolles Ambiente, das hell und großzügig die Besucher empfängt. Eine umfassende Planung für verbesserte Lichtwirkung lautete das Ziel, das auch durch ein neues Lichtkonzept erreicht werden sollte.
Maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept
Der anspruchsvolle Auftrag, den Gasteig ins rechte Licht zu rücken, ging an den Lichtplaner Christian Spork von Luxoom, Berlin, und die Spezialisten von Ansorg.
Gemeinsam mit der Architektengemeinschaft Lüps/Bahls aus Dießen entwickelten sie ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept, um den vier Meter hohen Bereich vor den Konzertsälen aus seinem schattigen Dasein zu befreien.
Ziel des Konzeptes war, die Allgemeinbeleuchtung auf 250 bis 300 Lux zu erhöhen und die charakteristische Deckenstruktur zu betonen. Um bei Veranstaltungen flexibel agieren zu können, sollte das System außerdem variable Anbaustrahler und Lautsprecher integrieren. Zudem war ein sparsamer Energieverbrauch verlangt.
Die Lichtspezialisten erdachten ein Konzept, bei dem die einzelnen Deckenfelder flexible Leuchten aufnehmen, um die Stege der Decke und den darunter liegenden Raum gleichermaßen auszustrahlen. Eine runde Leuchte als Sonderkonstruktion mit einer ringförmigen Leuchtstofflampe T5 als Herzstück entstand. Von innen und außen umschließen gewölbte Reflexionsflächen den Leuchtkörper. Sie streuen das Licht und bewirken eine gleichmäßige Raumausleuchtung der Foyers und Flure.
In der Mitte der Leuchte ragt ein Zylinder heraus, der sowohl Technik aufnimmt als auch die Funktion eines weiteren Reflektors übernimmt. Das an ihn geleitete Licht strahlt er an die Stege der umgebenden Deckenkonstruktion. Die Decke wird zum inszenierten Objekt und reflektiert zusätzlich selbst.
Vielfältige Erweiterungen
Das Grundmodul der Leuchte ermöglicht vielfältige Erweiterungen. Der Mittelzylinder nimmt wahlweise Lautsprecher oder zusätzliche Lichtquellen auf.
Lucino Downlights mit Niedervolt Technik lassen die tiefroten Teppiche in den Foyerbereichen in neuem Glanz erstrahlen und zeichnen feine Konturen der Besucher.
Alternativ schließen Punktauslässe den Zylinder ab. Sie funktionieren wie kleine Stromschienen, daran befestigte Anbaustrahler garantieren gezieltes Anstrahlen einzelner Exponate bei Ausstellungen und Events.
Alle Einsätze der Leuchte sind einzeln steuerbar, je nach Wunsch und Anlass. Insgesamt kamen etwa 1 300 Leuchten auf circa 2 000 Quadratmetern Deckenfläche zum Einsatz. Bei einer Anschlussleitung jeder Leuchte von 22 Watt erreichten die Planer einen sparsamen Energieverbrauch. Technisch optimiert, empfängt der Gasteig seine Besucher in neuem Licht und Glanz.
Weitere Informationen
Sonderkonstruktion runde Leuchte bba 549
Lucino Downlights mit Niedervolt Technik bba 550
Architekt: ARGE Lüps/Bahls, Dießen am Ammersee Lichtplaner: Luxoom GmbH, Berlin
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