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Schalldämmung mit Glas

Umbau eines Bürohauses in Köln
Schalldämmung mit Glas

Mit Bezug des ehemaligen Amerikahauses verlegt die Fritz Thyssen Stiftung ihre Geschäftsstelle in das denkmalgeschützte Gebäude- ensemble im Herzen von Köln. Den Architekten Cheret & Bozic ist es gelungen, den 50er-Jahre-Charakter wiederaufleben zu lassen und gleichzeitig repräsentativ-zeitgemäße und lichtdurchflutete Arbeits- plätze mit transparenten Trennwänden zu schaffen.

Der mitten in der Kölner Innenstadt liegende Sitz der Fritz Thyssen Stiftung ist eine Stätte des wissenschaftlichen Dialogs und des Gedankenaustauschs sowie ein Veranstaltungsort für wissenschaftliche Tagungen und Ausstellungen. Das Architekturbüro Cheret & Bozic hat den neuen Stiftungssitz in enger Abstimmung mit dem Kölner Denkmalschutz umgebaut und saniert. Eine besondere Herausforderung war dabei, den Charakter des Hauses mit seinem Spiel zwischen Naturstein, geputzten Flächen und großflächigen Verglasungen trotz der umfangreichen Neuerungen zu erhalten, respektive wiederherzustellen. Dazu wurde die damals typische Putzstruktur beispielsweise extra restaurativ aufgearbeitet.

Zu dem bereits bestehenden Gebäudekomplex ist der Anbau einer zweigeschossigen Bürospange im Westen und eines eingeschossigen Konferenzsaals im Norden hinzugekommen. Der Garten im Innenhof bleibt unverbaut. Der freie Zugang von der Straße Apostelnkloster in den Garten soll damit tagsüber wieder möglich sein.
Das ehemalige fensterlose Auditorium, das ursprünglich als Kinosaal genutzt wurde, erhält in Abstimmung mit der Denkmalpflege eine großflächige Öffnung zum Innenhof. Im nach Amélie Thyssen benannten Auditorium finden wissenschaftliche Tagungen und Vorträge sowie andere kulturelle Veranstaltungen statt. Das Auditorium und auch die Konferenzsäle sind mit modernster Veranstaltungstechnik ausgestattet inklusive drei Dolmetscherkabinen.
Detailpräzision überzeugt
Den Innenausbau realisieren die Stuttgarter Planer weitestgehend mit Systemtrennwänden der feco Innenausbausysteme GmbH. Bauherrenvertreter sowie Mitarbeiter des Planungsbüros informierten sich bei einem Besuch im Ausstellungsgebäude des Trennwandherstellers, feco-forum, über Trennwände, Brandschutz und Schallschutz. Überzeugt haben sowohl die Ausführungsqualität als auch die Detailpräzision der Systemtrennwände. Auch kann das Unternehmen alle notwendigen Prüfzeugnisse vorweisen und die geforderten bauphysikalischen Anforderungen des Schallschutzes erfüllen.
Bei dem detailreichen Bauvorhaben wechseln sich Wände mit hohen Brandschutzanforderungen, rahmenlose Glaswände, die zum Teil eine sehr hohe Schalldämmung aufweisen, und geschlossene mit akustisch wirksamen Oberflächen ausgestattete Wandelemente ab. Glasflächen als Oberlichter sowie raumhohe Glaswände ermöglichen eine natürlich attraktive Belichtung der Flurzone. Gleichzeitig unterstützen Offenheit und Transparenz die Kommunikation als zentrales Anliegen der Stiftung. Mit raumseitigen, raumhohen Rollos können die Mitarbeiter die visuelle Diskretion bei Bedarf temporär steuern.
Transparenz ja, Schall nein
Um Transparenz und Flächenbündigkeit Ausdruck zu verleihen, entschied man sich für die Structural-Glazing Doppelverglasung fecostruct. Eindrucksvoll ist hierbei die Verklebung der rahmenlos flächenbündigen Verglasung auf den verdeckt liegenden Aluminium-Glasrahmen mit nur 20 mm Breite. Das Ergebnis sind vollkommen plane Glaswände.
Die Doppelverglasung fecostruct als Sonderkonstruktion weist beste Schalldämmprüfwerte bis Rw,p= 50 dB auf und sorgt zusammen mit den Holz-Türelementen mit Schalldämmprüfwerten bis Rw,p= 45 dB für die
Einhaltung der sehr hohen Schalldämmanforderungen. Auch die Vollwandflächen sind mit dem Schalldämmprüfwert von Rw,p= 52 dB für „konzentrierte geistige Tätigkeit oder zur Behandlung vertraulicher Angelegenheiten“ ausgelegt, wie es in der DIN 4109, Beiblatt 2 (Tabelle 3, Ziffer 2, Stand November 1989) heißt.
Selten passt der Text der DIN so gut auf die Tätigkeit eines Nutzers wie bei der Fritz Thyssen Stiftung, die sich der Förderung der Wissenschaft an Hochschulen und Forschungsstätten unter besonderer Berücksichtigung des wissenschaftlichen Nachwuchses widmet.
Um die Nachhallzeiten in den Büros zu minimieren und damit die Sprachverständlichkeit zu verbessern, werden die melaminharzbeschichteten weißen Bürozwischenwände mit mikroperforierten akustisch wirksamen Oberflächen ausgestattet. Horizontal organisierbare Pinpaneele aus Filz in freundlichen Grün- und Blautönen nehmen Regalböden auf. So wurde dem Wunsch der Mitarbeiter nach individueller Gestaltung des Arbeitsplatzes ein entsprechender Rahmen gegeben.
Als wichtiger Zeuge der neueren Geschichte Kölns bleibt das Amerika Haus nun durch die Nutzung der Fritz Thyssen Stiftung als Baudenkmal erhalten und wird auch in Zukunft als offenes Haus dem gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs dienen.
Hintergrund zur Stiftung
Die Fritz Thyssen Stiftung mit Sitz in Köln wurde am 7. Juli 1959 zur Förderung der Wissenschaften gegründet. Amélie Thyssen und ihre Tochter Anita Gräfin Zichy-Thyssen riefen die Stiftung im Gedenken an August und Fritz Thyssen ins Leben. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Fritz Thyssen Stiftung die erste große private wissenschaftsfördernde Einzelstiftung, die in der Bundesrepublik Deutschland errichtet wurde. Ausschließlicher Zweck der Stiftung ist nach ihrer Satzung die unmittelbare Förderung der Wissenschaft an wissenschaftlichen Hochschulen und Forschungsstätten, vornehmlich in Deutschland, unter besonderer Berücksichtigung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dabei konzentriert sie sich im Wesentlichen auf die drei großen Förderbereiche: „Geschichte, Sprache & Kultur“, „Staat, Wirtschaft & Gesellschaft“ sowie „Medizin und Naturwissenschaften“. Seit 1961 investierte die Stiftung mehr als 400 Millionen Euro zur Förderung von Forschungsprojekten.
Architekten: cheret bozic architekten, Stuttgart
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