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Flüsterleiser Kunstgenuss

Umbau einer Brauereihalle zum Museum in Ottobeuren
Flüsterleiser Kunstgenuss

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Kann man in einer riesigen Brauereihalle Kunst in Ruhe genießen? Ohne sich von Geräuschen mit langem Nachhall beeinträchtigen zu lassen? Im Museum für Zeitgenössische Kunst im bayerischen Ottobeuren ist dies dank der verbauten Holzwolle-Akustikplatten nun möglich.

Nach zweijähriger Bauphase hat im Mai 2014 das „Museum für Zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth“ eröffnet, im Ortskern der bayerischen Marktgemeinde Ottobeuren. Für das zweigeschossige Gebäude hat das Architekturbüro Atelier Lohrer aus Stuttgart die sogenannte Hornung-Halle eines ehemaligen Brauereikomplexes umgestaltet. Der Eingangsbereich des Museums setzt sich durch seine gold- und messingfarbene, senkrecht gebänderte Fassade gegen das Weiß des kubischen Gebäudes ab und verleiht dem Bauwerk sein markantes Erscheinungsbild.

Im Inneren weist das Museumsgebäude eine klare Gliederung auf. Im Erdgeschoss befinden sich Foyer, Flächen für Wechselausstellungen und Funktionsräume für den Museumsbetrieb. Steil anmutende Treppenfluchten führen dann auf die zweite Etage, ins Reich von Diether Kunerth. Der 1940 geborene deutsche Künstler hat dort in einem Hallen- und Kabinettbereich eine Dauerausstellung für seine Malereien, Skulpturen und Collagen.
Mit Holzwolle für Ruhe sorgen
Dass Besucher die Werke von Kuhnerth in Ruhe genießen können, ist nicht zuletzt Heradesign zu verdanken. Der österreichische Akustikspezialist konnte die Architekten von den Akustikplatten vom Typ superfine überzeugen. „Es handelt sich um magnesitgebundene Holzwolle-Akustikplatten mit hohen Schallabsorptionswerten, die auf einer Fläche von rund 640 m² an der Decke montiert sind“, erklärt Thomas Wölfer. Der Gebietsverkaufsleiter Bayern bei Heradesign hat das Museumsprojekt betreut und war Ohrenzeuge, wie es im riesigen Hallenraum während der Installation der Platten sukzessive ruhiger wurde.
Der Grund, warum die nur 25 mm starken Akustikplatten den Museumsbesuch angenehmer machen, liegt darin, dass sie den Pegel eines Ausgangssignals im Zeitraum von 0,4 bis 0,6 Sekunden um über 60 Dezibel senken. Diese schnelle Absorption des Schalls ist besonders bei tiefen Frequenzen relevant für die Sprachverständlichkeit.
So unterhalten sich die Besucher in der ehemaligen Brauereihalle ganz in Ruhe, ohne die Stimme erheben zu müssen. Kein Absatzklappern der Mitbesucher auf dem Estrich schaukelt sich zum nervtötenden Getöse auf.
Natur-Optik der Akustikplatten
Doch nicht nur Schallschutz war den Architekten wichtig. Überzeugen konnte Heradesign auch durch die Optik der Akustikplatten. Die Holzwollestruktur hat einen warmen und natürlichen Charakter. Die Besucher sehen bei einem Blick auf die Decke ein artifizielles Material, das sich auf den ersten Blick nur schwer einordnen lässt und dank der dunklen Zwischenräume zwischen den Holzwollefasern eine spannende Fernwirkung hat. Es wurde farblich stimmig zur Ausstellungshalle gewählt. Grundsätzlich können die Akustikplatten in allen Farben des RAL-Systems und auf Wunsch in Sonderfarben geliefert werden. Für die Ausstellungshalle haben sich die Architekten für die Farbe Lichtgrau, RAL 7035, entschieden. Die Platten passen sich optisch perfekt an den neutralen, grauen Estrich und die zahlreichen Deckenbetonträger an, zwischen denen sie montiert sind.
Verarbeitung und Brandschutz
Auch die Montage der Akustikplatten war für die Trockenbauer problemlos. Heradesign hat passende Sonderformate geliefert, die einfach auf einem gitterförmigen Tragsystem an die Decke geschraubt wurden. Ohne sichtbare Aufhänger entstand so der Eindruck von Material aus einem Guss. Zudem lassen sich die Akustikplatten einfach verarbeiten, beispielsweise mit Stichsägen oder Fuchsschwanz. Somit ließen sich unter anderem Schienen in die Platten einlassen, auf denen sich Deckenlampen verschieben lassen. Zusätzlich zu abgehängten Lampen sorgt diese flexible Beleuchtung für die optimale Inszenierung der Kunstwerke.
Neben Schallschutz und Design darf auch der Brandschutz nicht fehlen. „Im Brandfall ist es wichtig, dass die Platten dem Feuer lange Zeit standhalten. Würden sie zu schnell in Einzelteile zerfallen, könnten sie beispielsweise für Feuerwehrmänner zu tödlichen Geschossen werden“, erklärt Wölfer. „Heradesign entspricht mit seinen Holzwolleplatten, die auch in der Brandverhaltensklasse A2 – s1, d0 angeboten werden, auch diesen Anforderungen.“
Architekturbüro: Atelier Lohrer Museums- und Ausstellungsgestalter, Stuttgart
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