Startseite » Schallschutz »

Erhöhte Anforderungen monolithisch gelöst

Neubau eines Mehrfamilienhauses in Frankfurt
Erhöhte Anforderungen monolithisch gelöst

Firmen im Artikel
Beim Neubau dieser im September 2015 fertig gestellten, straßennahen Stadtvilla stand besonders der Schallschutz im Fokus. Neben der eingesetzten Deckenrandschale zur schalldämmenden Einbindung der Stahlbetondecken leistet hierfür vor allem das monolithische, mineralisch gefüllte Ziegel-mauerwerk einen entscheidenden Beitrag.

Dipl. Ing. Hans-Gerd Heye | jo

Städtebaulich optimal eingebunden: Das in Frankfurt-Bockenheim freistehende Mehrfamilienhaus passt sich architektonisch an seine Nachbargebäude an. Der vom Architektenkontor Faller & Krück entworfene dreigeschossige Baukörper, zuzüglich Untergeschoss mit Tiefgarage und aufgesetztem Belvedere, orientiert sich in seiner Kompaktheit an der angrenzenden Bebauung. Mit der Natursteinverkleidung des Erdgeschosses und dem durch Gesimse gegliederten oberen Putzbaukörper lehnt es sich an das Erscheinungsbild historischer Stadtvillen an. Die hochformatigen Holz-Alu-Fenster und der mit zwei flankierenden Säulen dekorierte Eingangsbereich unterstreichen den repräsentativen Charakter zur Straßenseite.
Die 1 060 m2 Wohnfläche des Objektes verteilen sich auf drei Wohneinheiten: Die Wohnräume weisen eine lichte Raumhöhe von mindestens 3 m auf und verfügen durch bodentiefe Fenster über einen hohen Tageslichteinfall. Wesentliche Merkmale der Wohnungsgrundrisse sind die von der Fläche großzügig dimensionierte Diele als Erschließungsraum und die offen gestaltete Küche. Zu jeder der als Eigentumswohnungen konzipierten Wohneinheiten gehören mindestens zwei Tageslichtbäder sowie zwei Stellplätze in der Tiefgarage.
Während der Erdgeschosswohnung als Sondernutzungsrecht die Gartenanlage zugeordnet ist, besitzt die Wohnung im 1. OG als Freibereiche Balkone. Ein Highlight der Penthouse-Wohnung im 2. OG ist das auf dem Flachdach in Form einer Loggia aufgesetzte „Belvedere“. Von dort und von der umgebenden Dachterrasse aus bieten sich beeindruckende Ausblicke auf die Skyline von Frankfurt.
Vielseitiger Außenwandbaustoff
Für die Außenwände wünschte sich der Bauherr eine zum langfristigen Werterhalt beitragende monolithische Bauweise. Die Fassaden sollten durch die Auswahl eines geeigneten Wandbaustoffes zudem erhöhten Wärme- und Schallschutzansprüchen genügen. Der mineralisch gefüllte „WS10 Coriso“-Mauerziegel bot hierfür die passende Lösung. Die Unipor-Gruppe hat den Ziegel speziell für den energiesparenden und besonders lärmsensiblen Mehrfamilienwohnungsbau entwickelt.
„Ausschlaggebend für die Wahl des massiven Coriso-Ziegels war die für einen leichten Mauerziegel eigentlich ungewöhnliche Kombination: Der WS10 Coriso vereint hohe Tragfähigkeit mit sehr guten Wärme- und Schalldämmwerten“, erklärt Architektin Carola Frey vom auch für die Detailplanung zuständigen Architektenkontor Faller & Krück.
So lieferte das Unipor-Mitgliedsunternehmen Franz Wenzel einen Ziegel mit einer hohen zulässigen Druckspannung von 1,9 MN/m². Die rein mineralische Dämmstoff-Füllung in den Ziegellochungen im Mauerziegel sorgt gleichzeitig für eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,10 W/(mK). Aufgrund des Wärmedurchgangskoeffizienten von nur 0,22 W/(m²K) trägt das 42,5 cm dicke Mauerwerk plus beidseitiger Verputzung (außen 2,0 und innen 1,5 cm) entscheidend zum Heizenergie einsparenden Wärmeschutz der Gebäudehülle bei.
Gutachten bestätigt Schallschutzstufe II
Auch der Schallschutz spielt bei der Planung eine besondere Rolle: Der öffentlich-rechtliche Schallschutznachweis durch das Ingenieurbüro ig bauphysik (Hohenbrunn) bestätigt, dass das Bauvorhaben in allen Baukonstruktionen und Bauteilen den Anforderungen der DIN 4109 entspricht. Bei der Berechnung des erforderlichen Lärmschutzes der Außenwände wurde insbesondere der Verkehrslärm durch die nahe liegende und stark befahrene Miquelallee berücksichtigt. Je nach Fassadenausrichtung ergaben sich dabei als für den Luftschallschutz maßgebliche Größe unterschiedliche Lärmpegelbereiche. Die daraus geforderten, resultierenden Schalldämm-Maße von 30, 35 und maximal 40 Dezibel nach DIN 4109, Tabelle 8, wurden vom Coriso-Mauerwerk im Zusammenspiel mit den gewählten Fenstertypen sicher erfüllt.
Wie für den komfortablen Wohnungsbau mittlerweile die Regel forderte der Bauherr für trennende Bauteile wie Wohnungstrennwände, Decken und Türen zusätzlich den Nachweis der Schallschutzstufe II nach VDI 4100:2007–08. Er beinhaltete für die zu überprüfenden Bauteile damit auch die Einhaltung der Vorschläge und Empfehlungen für einen erhöhten Schallschutz nach Beiblatt 2 der DIN 4109. Das daraufhin erstellte zusätzliche Schallschutz-Gutachten bestätigte, dass alle trennenden Bauteile zwischen den Wohnungen auch den erhöhten Luftschallschutz-Anforderungen genügten. Dieser Nachweis wurde nach Zulassung Z-23.22–1787 durchgeführt.
Deckenrandelement optimiert Deckeneinbindung
Ein besonderes Augenmerk galt aufgrund der vertikalen Schalllängsleitung auch der Einbindung der Stahlbetondecken in die flankierenden Ziegelaußenwände. Hier kamen, wie im Gutachten berücksichtigt, die vom Ziegelwerk Wenzel gelieferte Deckenrandschale mit einer 20 mm dicken Ziegelschale und integrierter innenliegender Mineralwoll-Dämmschicht von 100 mm zum Einsatz. Die Deckenrandschale trug wesentlich zu einer hohen und damit schalldämmenden Einbindung der Decken bei.
Der ermittelte Rechenwert des Luftschallschutzes betrug selbst bei der für den Schallschutz ungünstigsten Übertragungssituation (Eckraum EG/1. OG) 57 Dezibel. Er lag damit über dem geforderten Luftschallschutz der Schallschutzstufe II mit einem Schallschutz-Kennwert von 56 Dezibel nach Tabelle 2 der VDI: 2007–08. Die Deckenrandschale ermöglichte außerdem die Ausführung der Deckenanschlüsse als optimierte Wärmebrücke nach Beiblatt 2 der DIN 4108.
Zugleich ließ sich das Element unproblematisch mit einem Dünnbettmörtel verlegen. Zusätzliche Abschalungsarbeiten waren nicht erforderlich. Die mit Rillen ausgestattete Oberfläche der Außenschale sorgte zudem für eine sichere Haftung des Putzes und einen homogenen Putzuntergrund. Die Ausführung des Coriso-Mauerwerks erfolgte entsprechend der bauaufsichtlichen Zulassung Z-17.1–1021 und der DIN 1053 mit einer 3 mm dicken deckelnden Lagerfuge aus Dünnbettmörtel „maxit 900 D“.
Entwurf und Planung: Architektenkontor Faller & Krück works GmbH, Frankfurt am Main Schallschutz-Gutachten: ig-bauphysik, Ingenieurbüro für angewandte Bauphysik, Hohenbrunn
Firmen im Artikel
Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de