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Rahmenlos punktgehalten

Glasturm der Tankstelle in St. Johann/Pongau in Österreich
Rahmenlos punktgehalten

Anne-Marie Ring / jo

Modern, innovativ und einzigartig – das waren die Vorgaben des Bauherrn an den Architekten Fridolin Putz aus Berchtesgaden für den Neubau dieser Tankstelle.
Im kontinuierlichen Dialog wurde das Projekt entwickelt und vorangetrieben. Denn zunächst gab es nichts, außer einer Vision davon – angefangen von der Erschließung der nun beiderseits der B 311 liegenden Tankstellen, der Waschanlage sowie des frei stehenden Glasturms, der nun ein markantes Zeichen in den Salzburger Alpen setzt.
Farbe des Himmels
Ähnlich Rollbahnmarkierungen an Flugplätzen weisen blaue, in den Fahrbelag eingelassene LEDs auf der B 311 am Ortseingang von St. Johann im Pongau des Nachts den Weg – wie überhaupt die Farbe Blau am „Bluetower“ dominiert.
Nicht zufällig fiel die Wahl auf die Farbe des Himmels, der beruhigende Kraft zugesprochen wird: Mit dem Neubau dieser Tankstelle wollte die Leikermoser Mineralölhandelsgesellschaft als Bauherr in Sphären vorstoßen, die im Tankstellenbau eher ungewöhnlich sind. „Unsere Welt beginnt dort, wo sie bei den Konzernen endet“, erläutert Franz Leikermoser, Geschäftsführer des größten Salzburger Mineralölhandelsunternehmens.
Die im Grundriss schneckenförmig angelegte Tragstruktur im Zentrum des Bluetower bildet ein Stahlbetonkern, der Installations- und Versorgungsschächte beherbergt. Hier sind auch ein Panoramaaufzug und die Treppenanlage angebracht.
Die über dem Tankstellenshop liegenden drei Etagen sind zur Nutzung als Büro- und Gewerberäume konzipiert. Rundum verglast, bieten sie einen herrlichen Blick aufs Innergebirg.
Raumabschließende Wirkung
Nachdem die Fassade im Brüstungsbereich frei ist von horizontalen Riegeln, musste die Verglasung so ausgeführt werden, dass sie bei einer Brandbelastung von der Außenseite mindestens 30 Minuten die erforderliche Standfestigkeit und die geforderte raumabschließende Wirkung gewährleistet.
Realisiert wurde am Bluetower in St. Johann eine rahmenlose, punktgehaltene Glasfassade mit Brandschutzverglasungen Pyran von Schott.
Jede der vier Etagen bildet einen in sich abgeschlossenen Brandschutzabschnitt. Dazu wurden die rund 2 500 m2 Fassadenfläche über vier Etagen geschosshoch mit werkseitig vorgefertigten Fassadenelementen mit Achshöhen von jeweils maximal 3 550 mm und Elementbreiten von bis zu 1 475 mm, welche vor den aus Massivbauteilen errichteten Stahlbeton-Skelettbau montiert wurden, geschlossen.
Die kraftschlüssige Anbindung der Isolierglaselemente erfolgt im Wesentlichen an entsprechend ausgeführte Stahlprofile, die über Edelstahlpunkthalter im Bereich der Geschossdecken angeschlagen wurden.
Die raumseitige Abdichtung dieser Bereiche wird durch isolierte Blechverkleidungen, Steinwolledämmstoffe, Brandschutzplatten und entsprechende Verschraubungen hergestellt.
Edelgas und beschichtete PVB-Folie
Die brandschutztechnisch relevanten Verglasungselemente sind als geschosshohe, 16 mm starke Stufenfalzisoliergläser ausgeführt. Diese bestehen im Wesentlichen aus außenliegendem, 8 mm starken Einscheiben-Sicherheitsglas, einer 1,52 mm starken PVB-Folie und 8 mm starken Pyran S für Brandschutzverglasungen der Feuerwiderstandsklasse E30.
Der Scheibenzwischenraum ist mit dem Edelgas Krypton gefüllt. Der Scheibenaufbau garantiert transparente Wärmedämmung und gewährleistet gleichzeitig ein angenehmes Innenklima: Die spezialbeschichtete PVB-Folie zwischen den beiden außen liegenden Gläsern reflektiert die Sonnenstrahlung und beugt so einem unerwünschten Aufheizen der Räume vor.
Weitere Informationen
Systemverglasung Pyran punktgehalten bba 535
Architekt: Fridolin Putz, Berchtesgaden
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