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Ehrliche Farbgebung

Neuanlage des „Gartens der Religionen“ in Köln
Ehrliche Farbgebung

In Köln ist eine Gartenanlage entstanden für alle, die sich über verschiedene Religionen austauschen wollen. Der spirituelle Ort erhielt rotbunten Pflasterklinker als Bodenbelag, der gleichzeitig als Wegeleitsystem fungiert.

Inmitten der lebhaften und interreligiösen Rheinstadt ist letzten September ein besonderer Ort der Ruhe und Meditation entstanden. Auf dem Gelände eines ehemaligen Jesuitenklosters eröffnete deutschlandweit der erste Garten der Religionen. Initiator war der Katholische Verband IN VIA für Mädchen- und Frauensozialarbeit in Köln, dessen Schulungs- und Verwaltungsgebäude, Ausbildungsrestaurant und Lehrküche sich hier befinden.

Idee und Entwurf für das Projekt stammen von der Landschaftsarchitektin Maria Mandt (BDLA) aus Bornheim. In nur 17 Wochen gelang es, einen spirituellen Raum zu schaffen und mit Leben auszufüllen, der seinesgleichen sucht. Relikte des ursprünglichen Klostergartens, darunter die alte Obstbaumallee, bilden heute das Herzstück. Während der Bauphase wurden sie entsprechend geschützt.
Idee war es, einen Garten zu schaffen, der zum Gedankenaustausch über Glauben unterschiedlichster kultureller und religiöser Herkunft anregt. Jeder der fünf Weltreligionen hat Mandt eine Fläche zugeordnet. Unter freiem Himmel inmitten von Grün gibt es elf Stationen.
Fünf von ihnen stehen für Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus. Sie sind chronologisch nach dem Entstehen der Religionen angeordnet. Symbole und Schriftzüge in Stein setzen Blickpunkte. Die Verwendung von Lautschrift unterstützt die Kommunikation. Interaktive Möglichkeiten wie eine Bodensonnenuhr, die nur funktioniert, wenn der Mensch Schattengeber und damit Zeiger ist, oder Asphaltflächen zum Beschreiben mit Kreide erhöhen den Erlebniswert für jüngere Besucher.
Stilbildende Pflasterklinker
Zwischen Refektorium und der Alten Sakristei des Klostergebäudes betritt der Besucher den Garten. Die Wege aus rotbuntem Pflasterklinker der Marke Terca von Wienerberger werden durch ihre Anordnung als Pflasterbänder im 45-Grad-Winkel zum Orientierungspunkt und Wegeleitsystem zur Gartenanlage. 2 650 m² groß war die Bearbeitungsfläche für Maria Mandt insgesamt. Die Landschaftsarchitektin brachte durch ein Kunststudium in den USA viel kreative Erfahrung ein. Kräftige Farben und überraschende Formen fallen auf. Es gibt keine Scheu vor Ausdruck. Dennoch wirkt nichts überladen oder implantiert.
Das Projekt tritt für den Dialog der Religionen ein. Das spiegelt sich in der Mannigfaltigkeit und Kombination unterschiedlichster Materialien wider. Verschiedene Belagmaterialien für Wege und Terrasse kamen zum Einsatz. Bäume, Hochbeete, Hecken und Sträucher sorgen für ein abwechslungsreiches Bild; Grasflächen laden zum Betreten und Platznehmen ein. Sogar grillen ist möglich. Das angrenzende Restaurant ‚Refektorium‘ steht den Besuchern offen für vertiefende Gespräche.
„Vorgabe des Bauherren war es, das vorhandene graue Betonpflaster im Innenhof, noch keine vier Jahre alt, wiederzuverwenden. Das stellte mich vor die Herausforderung, den Charme der alten Anlage herauszuarbeiten, mit einem schlichten funktionalen Material zu kombinieren und trotzdem nichts zu ‚übermalen‘. Die Veredlung gelang durch den Einsatz von rotbunten Kohlebrandpflasterklinkern ‚Westfalen‘ der Marke Terca“, so die Architektin.
Die Landschaftsgärtner um Galabau-Meister Heinz Klein aus Bornheim wussten zum einen das logistische Problem zu lösen, die Betonsteine zwischenzulagern, und zum andern den Transport aller Baumaterialien wie Aushubmassen, Schotter, Steine, Pflasterklinker, Erde, Rasen und Pflanzen nur mit Radladern durch das denkmalgeschützte Einfahrtstor zu bewältigen, das keine LKW-Durchfahrt zuließ.
Das Material mit seinen ruhigen Erdtönen hat durchgängig eine ehrliche Farbgebung. Sie wirkt nicht aufdringlich und bleicht nicht aus. Die Integration brachte sehr schöne Effekte in der Wahrnehmung des Gesamtprojekts. Mandt verwendete den Klinker auch für ein mäanderartiges rotes Band, eingebettet in eine wassergebundene Wegedecke, die das Thema „Wüste“ symbolisiert. Das Motto lautet passend zum Konzept des Garten ‚Riss im Leben‘. Ein einfaches, skulptural wirkendes Bild ist entstanden.
Planung: Landschaftsarchitektin Maria Mandt, Bornheim
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