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Solitär ohne Frontenbildung

Kantine für Bundesanstalt Landwirtschaft und Ernährung in Bonn
Solitär ohne Frontenbildung

Für die Mitarbeiter der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung und des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung wurde eine Kantine im Süden von Bonn realisiert. Das Baugrundstück befindet sich inmitten eines Landschaftsparks, der einerseits einen direkten Zugang zum Rheinufer hat und auf der anderen Seite durch die bestehenden Gebäude der Dienststellen – einem spätromantischen Schloss sowie Gebäuden der Nachkriegsmoderne – begrenzt wird.

Der Beauftragung für den Neubau der Kantine ging ein Wettbewerb voraus, bei dem sich die Jury für die Realisierung des Entwurfs der Heinle Wischer Gesellschaft für Generalplanung entschied.
Der Entwurfsgedanke war, in dem Spannungsfeld zwischen Schloss, Dienstgebäuden und Landschaftspark ein Gebäude zu positionieren, das als Solitär durch die gewählte Form einer Ellipse Eigenständigkeit bewahrt, aber auch eine Frontenbildung zwischen Bestand und Park vermeidet.
Die neue Kantine wird zum Orientierungspunkt zwischen Amtsgebäuden und Landschaftsraum. Es entstand ein Haus ohne Rückseiten, sensibel eingefügt und dennoch selbstbewusst als ein Fokus der Anlage. Es definiert einen markanten Ort im Park, einen Ort für Kommunikation, für Aufenthalt und Erholung.
Von außen homogen
Das äußere Erscheinungsbild vermittelt einen homogenen und geschlossenen Eindruck, der die skulpturale Form des Gebäudes unterstützt. Im Innenraum verändert sich die Wahrnehmung des Betrachters: Der große Speisesaal mit seiner Höhe von über 6,00 m ermöglicht rundum einen ungehinderten Ausblick in das einbettende Grün des bestehenden Baumbestands. Dies wird ermöglicht durch die besondere Konstruktion der Fassade. Eine Glasfassade mit davor gesetzten radial ausgerichteten Holzlamellen aus naturbelassener Rot-Zeder erzeugt zudem unterschiedliche Ausblicke je nach Standort des Besuchers. Das Gebäude teilt sich über die kurze Achse der Ellipse in zwei Nutzungsbereiche: Den Speisesaal und den zweigeschossigen Funktionsbereich mit Küche, Anlieferung und Personalräumen.
Materialien Innenausbau
Im Speisesaal bildet ein markanter roter Linoleumboden einen reizvollen Gegensatz zum satten Grün der Umgebung. Der Bodenbelag Marmoleum Real Nr. 3127 wird von Forbo Flooring hergestellt und zeigt die typische Marmorierung von Linoleum, charakteristisch im Design und klar in der Farbgebung.
Ebenfalls erwähnenswert ist die Konstruktion des Saals. Dort werden die Lasten der Dachkonstruktion direkt über die Fassadepfosten abgetragen, so dass ein Sekundärsystem entfällt. Die Träger der Dachkonstruktion sind unten gebaucht und verjüngen sich zum Fassadenanschluss hin. Die gewölbte Abhangdecke aus Metallpaneelen erweitert den Blick nach außen und verbessert den Lichteinfall. Sie liegt wie ein Kissen über dem Raum und unterstreicht den körperhaften Charakter des Gebäudes.
Die Aluminium-Paneeldecken vom System 1216 Typ ZF 84, RAL 9010, stammen von Nagelstutz und Eichler. Eine optimale Integration abgehängter Decken ins Gebäudekonzept erfordert individuelles Design, effektive Funktionalität und· optimalen Verbund von Einbauten sowie passende Anschlüsse an begrenzende Bauteile.
Darüber hinaus bestimmt eine an der Mittelachse schwebende Galerie den Raumeindruck, von der sich dort befindlichen Cafeteria wird ein Ausblick auf den Rhein möglich.
Natur und Nachhaltigkeit
Die Außenanlagen wurden bewusst zurückhaltend gestaltet – ein Weg zum Eingang, eine kleine Terrasse, die notwendige Anlieferung. Ziel war es, die Versiegelung auf dem Grundstück auf ein Minimum zu reduzieren und die Kantine zu einer Skulptur um Park werden zu lassen.
Der Gedanke der Nachhaltigkeit und die Umsetzung des „Leitfaden Nachhaltiges Bauen“ wurde seit Beginn der Konzeptphase kontinuierlich verfolgt und bildete die Grundlage für alle Entscheidungsprozesse des Planungsteams.
Konstruktion und Materialien wurden unter Berücksichtigung von Primärenergieeinsatz, Haltbarkeit und Wiederverwertbarkeit ausgewählt, Kriterien wie Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit waren ausschlaggebend für alle getroffenen Entscheidungen.
Weitere Informationen
Linoleum-Boden bba 501
Metalldecke bba 502
Gesamtplanung: Heinle Wischer Gesellschaft für Generalplanung Architekten: Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten Hanno Chef, Architekt BDA, verantwortlicher Partner Team: Christiane Wüller (Projektleitung), Klaus Hovestadt (Bauleitung, Planung), Heito Winter (Wettbewerb, Planung, Bauleitung) Tragwerksplanung: Schreiber Ingenieure Gebäudetechnik: Brandi-IGH, Herr Brümmer
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