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Offene Schule

Gewerbliche und hauswirtschaftliche Schule des Landkreises Heilbronn
Offene Schule

Im Wettbewerbsverfahren, das CCR Architekten Ende 2001 gewinnen konnten, ging es um die Entwicklung eines Berufsschulzentrums für 2 100 Schüler der Berufsfelder Gesundheit, Pflege, Nahrung und Hauswirtschaft, sowie die Erweiterung der bestehenden Hermann-Herzog-Schule. Fertig gestellt im Herbst 2005, erhielt das Gebäude Ende letzten Jahres die „Auszeichnung Guter Bauten“ durch den BDA Baden-Württemberg.

Das Grundstück liegt im Zentrum von Heilbronn, nahe dem Hauptbahnhof mit davorgelagerter Festwiese und dem Neckar. Als Reminiszenz an den Standort, den ehemaligen Schlachthof der Stadt Heilbronn mit seinen Klinkerbauten aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts, knüpft der Neubau der Peter-Bruckmann-Schule an die architektonische und handwerkliche Qualität des Mauerwerksbaus an.
Konzept
Das Gebäudekonzept mit seiner geometrischen Anordnung von Gebäudemodulen und Höfen nimmt eine Bruttogrundfläche von 15 800 m² auf. Um die Größe der Schule und der städtebaulichen Situation gerecht zu werden, wurde folgendes Konzept realisiert:
Das Schulzentrum nimmt die vorhandene orthogonale Struktur des Stadtteils mit seinen Zeilen und kleinteiligen Gebäuden durch eine offene Zeilenbebauung auf. Zur Stadt hingewandt entwickelt sich der neue Gebäudekomplex entlang der neuen Campus-Allee. Er übernimmt die vorhandenen Gebäudefluchten und bildet mit der gegenüberliegenden Bebauung einen klar definierten Straßenraum.
Die Campus-Allee wird in diesem Bereich vom öffentlichen Verkehr befreit. Sie erhält durch die neue Berufsschule und die gegenüber liegenden Schulen des Landkreises Heilbronn einen Schulcampus-Charakter mit hoher Aufenthaltsqualität. Mit einer Baumallee aus Platanen, eingestellten Elementen wie Bänken, Pausenhofschirmen und differenzierten Pflasterungen wird eine klare Gliederung geschaffen.
Der Schulkomplex erzeugt mit seinen 2– und 3-geschossigen Gebäudeteilen im Wechsel mit den Themenhöfen, wie dem Steinhof oder dem Bambushof, ein heterogenes Bild. So entstehen trotz der Größe immer neue interessante Einblicke, Ausblicke und Durchblicke.
Die Campus-Allee weitet sich im Eingangs- und Pausenbereich der neuen Berufsschule auf. Ein untergeordneter Eingang wird an der Westseite zur Festwiese bzw. zur Parkierung angeboten.
Transparent und licht
Hier entsteht das neue Zentrum des Schulkomplexes mit der Eingangshalle als 3-geschossigem Luftraum mit den „Himmelsguckern“ und farbigen RWA-Öffnungen in der Dachfläche und den verglasten Fassaden. Ein Wechselspiel zwischen offenen und geschlossenen Flächen ermöglichen eine harmonische Lichtregie.
Die Eingangshalle wirkt als Magnet und „Meeting Point“ mit integrierter Aula, Sitzstufen, Pausenkiosk, freien Treppen, Galerien und schwebenden Ebenen, die zum Verweilen und Begegnen einladen. Von der Halle aus werden über transparente Erschließungsachsen die Klassenzimmer und Fachbereiche erschlossen.
Die Wandoberflächen der Nebenflure sind in jedem Gebäudemodul in differenzierten Farben ausgebildet, um über die Farbgebung eine adäquate Orientierung für die Nutzer zu gewährleisten.
Den Zielvorstellungen entsprechend strahlt das neue Gebäude Transparenz und Offenheit aus und trägt seine Inhalte nach Außen. So entsteht im besten Sinne eine „offenen Schule“, dessen lichte Atmosphäre sich nicht nur denen, die hier täglich lernen und lehren, sondern auch allen Besuchern mitteilt.
Konstruktion
Das Gebäude wurde als Niedrigenergiehaus erstellt. Auf Grund mächtiger Auffüllungen aus steif bis halbfesten, nicht bindigen Bereichen sind die Auffüllungen als Gründungsboden nicht geeignet, daher wurde mittels Bohrpfählen gegründet. Die Konstruktion besteht aus einem Stahlbetonskelett, unterzugslosen Flachdecken als Stahlbetonmassivplatten in Form von Fertigteilen und im Untergeschoss Stahlbeton als WU-Beton . Das Flachdach ist als Warmdachkonstruktion ausgeführt.
Bei der Fassade handelt es sich um eine vorgehängte und hinterlüftete Fassade aus Klinker (4 700 m²), KHLzB 28 –1,6 NF, Ocker-leder, ofenbunt 100 % Fußseitensortierung vom Ziegelwerk Klaus Huber in Graupzig.
In den Klassenzimmern wurden Fensterbänder mit umlaufender Rahmenkonstruktion aus Leichtmetall eingesetzt, pulverbeschichtet (Schüco Typ Royal S 75). Die Leichtmetallfenster sind in thermisch getrennter Konstruktion mit 2-Scheiben-Isolierverglasung ausgeführt, in Teilbereichen mit Schallschutzverglasung.
Die Öffnungsflügel fungieren als Dreh-Kipp-Elemente und als Drehflügel für die Nachtauskühlung. Sie werden motorisch betrieben und sind gesichert gegen Einbruch und Witterung durch vorgestellte Aluminiumstreckmetallelemente.
Auf den Fluren und im Foyer besteht die Fassade aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion aus pulverbeschichtem, thermisch getrenntem Leichtmetall (Schüco Typ SK 60+1) mit einer 2-Scheiben-Sonnenschutzverglasung. Die Verglasung hat integrierte Öffnungsflügel, im Foyer Lackerflügel und in den Fluren Hahnlamellen. Die Fläche der gesamten Glasfassaden umfasst 5 500 m².
Der Sonnenschutz besteht aus außenliegenden Aluminium-Jalousien, die in die Fassade integriert sind, während an den Einspännerfluren des Foyers außenliegende, geschosshohe, GLT-gesteuerte Aluminiumstreckmetallelemente verwendet wurden.
Die EDV-Räume erhalten einen innenliegenden Blendschutz in Form von Screens.
Stromversorgung
Die Stromversorgung erfolgt über eine Trafostation mit einem 600 KW Transformator. Die Steuerung der elektrischen Anlagen, unter anderem die Beleuchtung, der Sonnenschutz und die Verdunklungsanlagen werden mit einem EIB-Bus gesteuert und geregelt. Die Visualisierung der gesamten Anlage erfolgt über eine Gebäudeleittechnik, somit können alle Anlagen zentral gesteuert und überwacht werden.
Für die Datenverarbeitung der Schule wurden insgesamt ca. 58 000 m Datenkabel verlegt und ca. 850 Stück Datenanschlüsse realisiert.
Es wurden zwei physikalisch getrennte Netze für die Verwaltung und für das pädagogisches Netz mit entsprechenden aktiven Komponenten für ca. 200 User realisiert.
Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 30 kWp und ca. 300 m² Kollektorfläche. Hiermit werden jährlich ca. 270 000 kWh elektrische Arbeit erzeugt und ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Haustechnik
Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Fernwärmeversorgung für die statische Heizung mit 1 100 KW und die Warmwasserbereitung für 105 kw.
In den Klassenzimmern erfolgt die Beheizung über Flachheizkörper, im Foyer wird die Versorgung über Fußbodenheizung und Rippenrohren an den Fassadenflächen vorgenommen.
Auf der Dachfläche wurde die Solarthermie mit 46 m² Kollektorfläche installiert, die gewonnene Solarenergie von ca. 3,20 MWh wird für die Versorgung der Fachbereiche Fleischerei und Bäckerei eingesetzt.
Für den Fachbereich Lebensmitteltechnik sind ein Schnelldampferzeuger mit 200 kg/h und eine Druckluftversorgung mit einer Kompressoranlage von 8 bar installiert.
Die Kälteversorgung erfolgt über eine auf dem Dach aufgestellte Kältemaschine mit Rückkühlern. Weiterhin wurde für die Laborbereiche eine Vollentsalzungsanlage erstellt.
Weitere Informationen
Fassadenklinker bba 501 Fensterbänder bba 502 Pfosten-Riegel- Fassade bba 503
Architekturbüro: CCR Architekten GbR, Constanze Schreiber BDA, Stuttgart
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