Startseite » Allgemein »

Legerichtung frühzeitig festlegen

Trockenestrich für Parkett geprüft
Legerichtung frühzeitig festlegen

Dipl.-Ing. Rainer Völkner, Anwendungstechniker, Deutsche Perlite

Gerade im Bereich historischer Gebäude mit Holzbalkendecken bieten sich aufgrund von Vorteilen wie geringem Gewicht sowie geringer Baufeuchte Trockenestrichsysteme an.
Überzeugen ausgereifte Systeme mit sehr guten Eigenschaften in Sachen Brand-, Schall- und Feuchteschutz, so stellt sich zusätzlich die Frage, ob auch alle Oberbeläge für diese Systeme geeignet sind.
Speziell Parkett stellt aufgrund seines natürlichen Dehnungsverhaltens besondere Anforderungen an den Unterboden.
Aus diesem Grunde hat die Deutsche Perlite GmbH das Trockenestrichelement „Perlcon Aquapanel-Floor“ auf Eignung für Parkettbelag prüfen lassen. Untersucht wurde der Trockenestrich im Institut für Fußbodentechnik in Koblenz.
Schnelles Erreichen der Ausgleichsfeuchte
Bestimmt wurde zunächst die Plattenfeuchte. Die Verlegung von Bodenbelägen ist erst dann möglich, wenn der Restfeuchtegehalt der Platten ein Niveau erreicht hat, welches knapp über der Ausgleichsfeuchte liegt.
Der Grund: Ist die Restfeuchte noch zu hoch, entstehen nach Verlegung des Bodenbelages Spannungen beim weiteren Austrocknen, die zu Rissen im Bodenbelag führen können.
Ein schnelles Erreichen der Ausgleichsfeuchte ist deshalb in der Praxis wichtig für ein zügiges Weiterarbeiten nach der Verlegung der Platten.
Die Ausgleichsfeuchte von Perlcon Aquapanel-Floor liegt im Bereich von knapp unter fünf Prozent. Die Parkettverlegung ist ab einer Restfeuchte möglich, die knapp über der Ausgleichsfeuchte liegt.
Bei Perlcon Aquapanel-Floor ist die Verlegung ab einer Restfeuchte ( 5,5 Prozent möglich. Folgende Ergebnisse ergab die Prüfung von Perlcon Aquapanel-Floor:
Das bedeutet: Die Verlegereife des Fußbodens für Parkett ist bereits einen Tag nach der Verarbeitung des Trockenestrichs gegeben.
Brauchbarkeit des Unterbodens
Unbeachtet der schnellen Verlegereife des Trockenestrichs war bei der Prüfung auch die Brauchbarkeit des Unterbodens für Parkett festzustellen. Im Ablauf eines Jahres unterliegt Parkett dem Einfluss unterschiedlicher Feuchtegehalte in den Räumen. Dies führt zu Quellungen des Holzes, wodurch Scherkräfte auf den Untergrund übertragen werden. Die Prüfung der Haftfähigkeit über eine Scherkraftbeurteilung ist unter diesem Aspekt für eine Aussage der Brauchbarkeit des Trockenestrichs sinnvoll. Folgend eine grundsätzliche Übersicht zu Scherkraftbelastung und Brauchbarkeit des Untergrundes bei Parkettverlegung:
Die Prüfungen von Perlcon Aquapanel-Floor mit jeweils verschiedenen Klebstoffen unterschiedlicher Hersteller mit dem dazugehörigen Vorstrichsystem ergaben folgende Scherkraftbelastungen:
• Kunstharz-Dispersions-Parkettklebstoffe: 2,3 N/mm²
• Kunstharz-Lösemittel-Klebstoffe: 2,6 N/mm²
• Reaktionsharz-Parkettklebstoffe: 3,2 N/mm²
• Pulverklebstoffe: 3,1 N/mm²
Alle Ergebnisse liegen in dem Bereich „sehr gut brauchbar“. Deshalb kann festgestellt werden, dass Parkett gleichermaßen mit allen gängigen Klebstoffen verarbeitet werden kann. In der Praxis bedeutet dies, dass die zu treffende Klebstoffentscheidung allein am Parkett unter Berücksichtigung der jeweiligen Holzart erfolgen kann.
Versuchsaufbauten im Vergleich
Um das Liegeverhalten des Parketts zu testen, wurden zwei Versuchsaufbauten mit der Schüttung „Bituperl“, der Weichfaserabdeckplatte „Fasoperl-A 8“ und dem Trockenestrichelement Perlcon Aquapanel-Floor erstellt.
In einem Aufbau wurde das Parkett parallel zu den durchgehenden Elementfugen angeordnet, im zweiten rechtwinklig zu diesen. Das eingesetzte Parkett bestand aus Buchenholz, da dieses besonders intensiv mit Luftfeuchtigkeit reagiert und deshalb schnell Dimensionsänderungen auftreten. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden die Holzfeuchtigkeit und das Liegeverhalten ermittelt. Etwa eine Woche nach der Verlegung wurde der Holzfeuchtegehalt des Parketts durch Wasserdampfzufuhr im Raum künstlich erhöht. Ab dem Erreichen einer Holzfeuchte von 12,0 bis 13,0 Gewichtsprozent wurde die Holzfeuchte durch direkte Wasserbeaufschlagung weiter gesteigert. Der Versuch endete bei einer Holzfeuchte von 15 Gewichtsprozent, da in der Praxis ein Gehalt von etwa 10,0 bis 11,0 Prozent realistisch ist.
Ergebnis
Im Aufbau mit dem im rechten Winkel zu den durchgehenden Estrichfugen verlaufenden Parkett waren optisch keine Differenzen zu erkennen.
Nur messtechnisch ließen sich geringfügige Differenzen feststellen. Bei dem Versuchsaufbau mit parallel verlegtem Parkett waren auch optisch Differenzen zu erkennen. Zur Vermeidung dieser Differenzen wird empfohlen, bereits in der Planungsphase vor Einbau des Trockenestrichs die Legerichtung des Parketts festzulegen, um die Ausrichtung des Trockenestrichs darauf hin abzustimmen.
Zusammengefasst kann also festgehalten werden, dass Perlcon Aquapanel-Floor gut für die Verlegung von Parkett geeignet ist, da es eine schnelle Verlegbarkeit gewährleistet sowie sehr gut belastbar ist.
Fazit des Prüfinstituts:
Der Trockenestrich kann für die Aufbereitung von Parkett nachhaltig empfohlen werden.
• Trockenestrich unter Parkett
Tags
Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de