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Kontrastreich

Neues Büro- und Produktionsgebäude in Ebermannsdorf
Kontrastreich

Wie eine monolithische Skulptur steht das neue Büro- und Produktionsgebäude auf einem großen Waldstück bei Ebermannsdorf in der Oberpfalz.

Mit der „kraftvollen Architektur“ will der Bauherr, ein Bürostuhlhersteller, seine Innovationskraft unterstreichen. Offenheit und Transparenz sind die Prinzipien des Gebäudes, konzipiert von der Architektin Francoise-Hélène Jourda. Bezug war Anfang 2003.
Wie ein Fels
Die neue Hauptniederlassung der SID Seating GmbH liegt wie ein Felsen im Bayerischen Wald. Sie wurde als erste Ansiedelung in einem neu geschaffenen Industriegebiet vor den Toren Ambergs in der Oberpfalz errichtet.
Unter den Marken Grammer Office und TCC The Chair Company werden hochwertige Büro-stühle, Kongressbestuhlung sowie Kino- und Theatersitze in „On-Time“-Produktion hergestellt. Das Gebäudeensemble gliedert sich in eine Produktionshalle und einen Verwaltungsbau (head-office), die über eine Brücke miteinander verbunden sind. Sie werden flankiert von schwarzen, massiven „Fels“-Wänden.
Die nach außen grob erscheinende Architektur nimmt hier – im Stil der Landart – Bezug auf die Waldlandschaft. Durch die eingestreuten Anpflanzungen heimischer Hölzer verwachsen die Gebäude mit der Umgebung. Die Kopfseiten erzeugen über transparente Materialien einen Kontrast, der die Wirkung der strukturierten Wände verstärkt. Der Entwurf der Fabrik in ihrem eigenständigen Sinn sollte sich den geometrischen Anforderungen der Serienproduktion anpassen.
Offener Raum
Das headoffice ist als „Open-Space-Büro“ konzipiert, in dem drei Ebenen übereinander gestaffelt sind. Diese sind über freitragende Treppen verbunden und auf die Haupthalle mit Empfangs- und Ausstellungsbereich ausgerichtet.
Fürs Archiv wurden die Geländer aus Birkenholz in Form von Bücherregalgeländer konstruiert. Die gewählte Materiallinie und die Behandlung der Oberflächen ist bewusst zurückhaltend, um die Zusammengehörigkeit zum Produktionsteil zu betonen. Mit Profilbauglas abgetrennte Besprechungs- und Projektionsräume ergänzen die Raumnutzung. Davon und von Sanitärräumen abgesehen, gibt es keine separaten Räume und geschlossene Büros, sondern offene Etagen im Loftstil mit kleinen Nischen und schönen Aufenthaltsplätzen.
Sowohl die Produktionshalle als auch das headoffice werden natürlich belüftet.
Fassade
Die Betonfassade umfasst 216 Tafeln mit den Abmessungen 10,5 x 2,0 m. Die Struktur an der Außenseite wurde anhand von Modellen bis zum Maßstab 1:1 entworfen und mit 3D-Modellen simuliert. Später dienten diese Vektor-Grafiken als Grundlage für den Schalungsbau.
Die Elemente wurden in einem regionalen Fertigteilwerk hergestellt und montiert. Sie stehen auf einem Streifenfundament und sind mit jeweils V4A Bolzen an der Stahlkonstruktion der Halle/Büro befestigt. Die freistehenden Elemente an den Kopfseiten sind im Fundament eingespannt. Dabei wurde die schwarze Farbbeschichtung auf den fertig montierten Elementen vor Ort in einem 3-Schicht-System aufgebracht.
Konstruktion
Während die Tragkonstruktion der 6 700 m² großen Halle aus einer verzinkten Stahlkonstruktion aus Fachwerkträgern und eingespannten Stahlstützen besteht, wurden die Fachwerkträger aus gefalteten Stahlblechen als so genannte Filigranträger computergesteuert verschweißt.
Aluminium-Sandwich-Paneele bilden die bauphysikalische Hülle. Für die Kopfseiten wurde profiliertes Bauglas mit Wärmeschutzbeschichtung in Kombination mit einer eloxierten Pfosten-Riegel-Konstruktion eingesetzt.
Sensible Organismen
Für Francoise Hélène Jourda ist „Architektur die ganzheitliche Betrachtung des Lebens“. Sie hat einen Ort geschaffen, wo Kommunikation möglich ist und sich Unternehmenskultur entwickeln kann. Jedes Gebäude hat sie als sensiblen Organismus entworfen, der auf seine Umgebung reagiert: „Glas steht für Klarheit, Transparenz und Kommunikation“, erläutert die Architektin, „Stahl für Technik und Motor, Holz und Pflanzen für alles Organische und das Thema Verwurzelung“.
Denkende Rückenlehne
Mit der patentierten Glide-Tec-Technologie hat Grammer Office den Bürostuhlmarkt nach eigener Aussage revolutioniert. Sie unterscheidet sich deutlich von der herkömmlichen Synchronmechanik. GlideTec stützt den Rücken des sitzenden Menschen automatisch ergonomisch richtig und zwar sowohl bei aufrechter als auch bei entspannter Sitzhaltung. Als Weltneuheit ist der jüngste Bürostuhl „Lynx“ mit einer „denkenden“ Rückenlehne ausgestattet. Sie macht sich erst bemerkbar, wenn der Sitzende entspannt zurücklehnt. Bislang hing die Wirbelsäule zwischen Lendenwirbeln und Rückenlehne in entspannter Rundrückenhaltung ungestützt durch.
Jetzt schiebt sich CatBack dem unteren Rücken entgegen, nämlich dann, wenn der Mensch sich von der aufrechten in die entspannte Sitzposition begibt.
Weitere Informationen
Bürostuhl bba 501
Planung: Jourda Architectes Paris mit Hansen + Petersen, Dortmund
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