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Im Sinne des Bauhauses

Um- und Erweiterungsbau des Gymnasiums in Bernau
Im Sinne des Bauhauses

Das Barnim-Gymnasium ist Teil des Projektes „Barnim Wissenszentrum“ in Bernau bei Berlin. Die auf dem Gesamtareal vorgesehene Nutzung besteht aus einem Oberstufenzentrum, der Handwerkskammer Berlin sowie aus Sportanlagen, welche von OSZ und Gymnasium gemeinsam genutzt werden.

Das Barnim-Gymnasium befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der 1928 erbauten denkmalgeschützten Bundesschule und dem Bauhausensemble von Hannes Meyer und Hans Wittwer. Programmatisch für den ausgewählten Entwurfstypus war deshalb ein funktionales Bauwerk im Sinne des Bauhauses, neu interpretiert in der Formensprache unserer Zeit. Wegen der Bauhaus-Prinzipien wurde eine Anbindung an die historische Bausubstanz angestrebt: Zum Beispiel durch funktionale Einfachheit, Verwendung und Akzentuierung von wenigen, teilweise naturbelassen Baumaterialien wie Glas, Beton, Holz, Aluminium und Faserzementplatten, durch reduzierte Verwendung von Farben und durch Einsatz von genormten Industrieprodukten.
Konzept
Die großflächige Verglasung der Klassenräume und Flure sowie raumhohe Verglasung im EG schafft einen fließenden Übergang von Innen nach Außen. Die Pausenhalle öffnet sich zum Innenhof und ist auch unabhängig vom Schulbetrieb als Mehrzweckraum nutzbar. Durch die Innenhofgestaltung mit abgetreppten Sitzstufen ist eine zusätzliche Nutzung als Theater vorstellbar.
Die kompakte Anlage und Zuordnung der Räume ermöglicht kurze Wege und wirtschaftliche Bau- und Betriebskosten. Die Sanitäranlagen in einem Baublock in der Gebäudemitte gestatten durch den angrenzenden Innenhof eine natürliche Be- und Entlüftung.
Konstruktion
Der Neubau ist in zwei Geschossen mit einem barrierefreien Übergang im 2. OG an den bestehenden Altbau angebunden. Seine Gründung erfolgte auf Streifenfundamenten aus Stahlbeton. Das Tragwerk besteht aus Stahlbetonscheiben, -stützen und -flachdecken.
Bei der Bauhülle handelt es sich um Stahlbetonwände mit Außendämmung und Faserzementverkleidung sowie Fassadenelementen als Alu-Glas-Konstruktion, thermisch getrennt mit Wärmeschutzverglasung (Pfosten-Riegel-Konstruktion und Einzelelemente von Schüco, Systeme FW50+ und Royal S 65).
Die Innenwände bestehen aus Stahlbetonwänden, teilweise in Sichtbetonoberfläche und leichten Trennwänden in Metallständerbauweise mit Gipsbeplankung und Mineralwollefüllung. Die Deckenkonstruktion ist ausgeführt als Stahlbetondecken geschalt oder als Filigranelementdecken mit Sichtbetonoberflächen sowie Stahlbetonunter- und -überzüge in verschiedenen Querschnitten. Geschosstreppen wurden als Stahlbetonfertigteile ausgebildet.
Die Raumabschlüsse wurden als Holzinnentüren mit Röhrenspan- oder Vollspaneinlagen gefertigt, die Oberfläche ist kunststoffbeschichtet und die Beschläge sind aus Edelstahl. Teilweise erfüllen die Türen Schallschutzanforderungen. Zudem entsprechen die Treppenhausabschlüsse in Glas-Aluminiumkonstruktion Rauch- bzw. Brandschutzanforderungen.
Gestaltung und Technik
Ein Farbanstrich wurde nur an Wänden und Decken in den Klassen- und Vorbereitungsräumen ausgeführt, die Flure und Pausenhalle sind naturbelassen mit Sichtbetonwänden und -decken. Verschiedene Türfarben von Klassen-, Vorbereitungs- und Sanitärräumen ermöglichen eine leichte Orientierung. In den Klassenräumen, Flurbereichen und der Pausenhalle wurden Akustikdecken zur Akustikverbesserung eingebaut.
Der Sonnenschutz wird durch außenliegende feststehende Lamellen und automatisch gesteuerte Lamellenraffstores vor den Klassen- und Vorbereitungsräumen sowie der Pausenhalle gewährleistet. Zusätzlich ermöglicht eine automatische Querlüftung den Luftaustausch der Klassenräume über die Flure in der Nacht. Es gibt in Klassen- und Vorbereitungsräumen eine automatisch gesteuerte Beleuchtung entsprechend den vorherrschenden Lichtverhältnissen (Einbauleuchten von Wila).
Wände und Böden
Die Oberflächenbehandlung der Innenwände erfolgte anteilig als Sichtbeton in Treppenhäusern und Fluren sowie mineralischem Putz mit Silikat-Farbanstrich (Brillux) in Klassen- und Vorbereitungsräumen, in Sanitärbereichen mit keramischen Wandbelägen. Der Fußbodenaufbau erfolgte mittels Feuchtigkeitsisolierung und Wärmedämmung im Erdgeschoss, Trittschalldämmung entsprechend Schallschutzforderungen in den Obergeschossen sowie schwimmendem Estrich als Anhydrit-Fließestrich.
Die Fußbodenoberbeläge wurden in WC-Bereichen als keramische Bodenbeläge, in Fluren als Asphalthochdruckplatten, in Klassenräumen als Industrieparkett und in Vorbereitungsräumen als Kautschukbelag (Saarfloor von Objektflor) ausgeführt.
Decken und Dach
Die Deckenbekleidungen sind teilweise Sichtbetonoberflächen oder Mineralfarbanstriche bzw. Ausführung mit Akustikdecken, die Brüstungen an Treppenläufen und -podesten als Stahlbeton bzw. Stahl-Konstruktionen. In den Fluren sind Akustikdecken von Knauf mit Rundlochung eingesetzt, in den Klassenräumen Akustikdeckensegel Danoline von Danogips mit Quadrat- lochung.
Der Dachaufbau erfolgte als Stahlbetondachdecke, Dampfsperre, Kunststoff, Dämmung entsprechend Wärmeschutzberechnung als trittfeste Mineralfaserplatten und Dachdichtung in glasfaserverstärkter Kunststofffolie (Rhenofol CV 1,5 mm von FDT) mit mechanischer Befestigung in der Dachtragkonstruktion. Die Entwässerung der Dachfläche erfolgt über wärmegedämmte Flachdacheinläufe. Weiter wurden Dachanschlüsse in Titanzink oder Aluminium ausgeführt.
Weitere Informationen
Fassaden- und Tür-Elemente in Glas-Aluminium bba 508
Akustikdecken bba 509
Akustikdeckensegel bba 510
Einbauleuchten bba 511 Wand-Deckenfarben bba 512
Architekturbüro: Döllinger Architekten, Bernau
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