Mit einem markanten Neubau brachte die Nürnberger Versicherungsgruppe ihre Generaldirektion und die in Nürnberg tätigen Mitarbeiter unter ein gemeinsames Dach.
Der Gebäudekomplex mit rund 4 000 Arbeitsplätzen, Serviceeinrichtungen, erlebnisreichen Freiflächen und einem 135 Meter hohen Büroturm gehört zu den größten Bürogebäuden Bayerns.
Kühlsegel-Einbau
Rund 3 700 Kühlsegel aus Metallkassetten der Firma Chicago Metallic sorgen für gutes Klima und angemessene Raumakustik.
Trotz geringem Aufwand und schlichter Technik besticht das Deckensystem durch bauphysikalische und materialtechnische Details.
Im Büroturm folgen die dreiteiligen, trapezförmigen Kühlsegel dem runden Grundriss und der Raumgröße. In den übrigen Gebäuden sind rechteckige Segel platziert.
Die symmetrisch angeordnete Lochung der Metallsegel ist mit schwarzem Akustikvlies hinterlegt und trägt zur verbesserten Schallabsorption bei. Bei den trapezförmigen Deckensegeln wurden die Lochungen mit einer CNC-gesteuerten Anlage so vermittelt, dass die Lochreihen parallel zum Rand verlaufen und sich gleichmäßig über mehrere Deckensegel fortsetzen.
Die optisch freischwebenden Metallsegel verleihen den Räumen einen dynamischen Charakter.
Das wird u. a. mit den seitlichen 45°-Aufkantungen erreicht, die die Deckenplatten filigran und leicht erscheinen lassen.
Vorfertigung
Die von Chicago Metallic vorgefertigten Metallkassetten wurden vom Ausbauunternehmen vor der Montage fix und fertig mit Kühlmäandern ausgefacht und mit flexiblen Anschlüssen zur Hausinstallation versehen.
Die Mäander sowie die erforderlichen Profilverbindungen wurden zur Aussteifung des Kühlsegels dauerhaft mit den Metallkassetten und der schallabsorbierenden Zwischenlage verklebt.
Integrierte Dreh- und Riegelverschlüsse ermöglichen – zum Beispiel bei Revisionsarbeiten – das problemlose Auf- und Zuklappen der Deckenelemente. Die komplett vorkonfektionierten Deckensegel wurden an der Baustelle an die vormontierte drucksteife Unterkonstruktion gehängt und am Gesamtsystem angeschlossen.
Duales Kühlsystem
Ein Vorteil dieser Kühlsegel ist, dass die gekühlte Luft unbehindert zu allen Seiten hin herabfallen kann. Die Mäander sind nicht abgedeckt, so dass der gesamte offene Deckenraum in den Kühlprozess mit einbezogen wird.
Auch die Betondecke wird hierbei als Masse genutzt, die Kühle abstrahlt und verteilt. Durch die Reflektion der Rohdecke wird die Kühlleistung erhöht. Dadurch brauchen die Metallsegel nicht so stark dimensioniert werden wie bei einer geschlossenen Decke. Insgesamt zeichnet sich der Ausbau durch ein modernes klimatisches Gebäudekonzept aus, das den Nutzern eine nahezu individuelle räumliche Klimatisierung ermöglicht.
• Kühlsegel aus Metallkassetten
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Architekturbüros:
Friedrich Biefang,
Nürnberg
Peter Dürschinger,
Ammerndorf-Fürth
Jörg Spengler,
Nürnberg
Technische Gebäudeplanung:
HL-Technik AG, München
Ebert-Ingenieure, Nürnberg
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