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Aufsparren-Dämmsysteme

Lückenlos
Aufsparren-Dämmsysteme

Dipl.-Ing. Marion Goldmann / red.

Beim Neu- oder Ausbau von Dachgeschossen ist die Dämmung über den Sparren vergleichsweise wenig verbreitet. Das hat sowohl regionale als auch kostenseitige Ursachen.
Aufsparren-Dämmsysteme verfügen jedoch über eine Reihe von Vorteilen, deren Nutzen vor allem mit Blick auf die Energieeinsparverordnung eine genauere Überlegung wert sind.
Da bei nahezu allen Dämmstoff-Anbietern ein Aufsparren-Dämmsystem zum Programm gehört, wird das Angebot zuden unterschiedlichsten bau- und materialtechnischen Wünschen gerecht.
Systemaufbau
Aufsparren-Dämmsysteme umfassen in der Regel stets alle Komponenten, die zu einem funktionsfähigen Aufbau erforderlich sind. Sie sind weiterhin in allen üblichen Dämmstoffarten erhältlich: Mineralwolle, extrudierter Polystyrol-Hartschaum (EPS), expandierter Polystyrol-Hartschaum (XPS) sowie Polyurethan-Hartschaum (PUR). Den größten Anteil nehmen dabei Systeme ein, die aus großformatigen Dämmplatten auf Holzschalung verlegt bestehen.
Konter- und Dachlattung zur Aufnahme der Dachdeckung werden oberseitig befestigt. Als Wasser ableitende Schicht dient bei Mineralwolle meist eine Bitumendachbahn – zum Teil bereits aufkaschiert oder separat verlegbar.
Polystyrolplatten besitzen an den Längsseiten mit Nut- und Federverzahnungen und spezielle Ober- flächenausbildungen mit Kanälen leiten eingetriebenes Regenwasser ab.
Die Platten von Polyurethan-Systemen sind an den Längsseiten ähnlich ausgebildet, verfügen aber materialbedingt über eine beidseitige Aluminium-Kaschierung, auf die oberseitig zusätzlich eine Unterdeckbahn verlegt wird. Ein neues Produkt ist zum Beispiel oberseitig mit einer aufkaschierten OSB-Holzwerkstoffplatte zur direkten Befestigung von Faserzement-, Schiefer- und Blecheindeckungen versehen.
Andere Elemente sind wiederum auf der Innenseite mit einer beschichteten Silikatplatte oder anderen Werkstoffen ausgestattet, die bereits streich- und tapezierfertig sind.
Neben den typischen großformatigen Platten stehen außerdem komplett vorgefertigte selbsttragende Dachelemente – gut für einfache Dachformen mit wenigen Öffnungen – zur Auswahl. Vorteile dieser für die Kranmontage konzipierten Bauteile ist ihre effiziente Verlegung.
Quasi als Gegenstück dazu sind weiterhin besonders kleinteilige Styropor- und Polyurethan-Systeme auf dem Markt. Kanten- und Oberflächenausbildung dieser Elemente ähneln im Wesentlichen denen der großformatigen Platten. Ihre geringen Abmessungen sorgen jedoch auch bei komplizierteren Dachformen noch für einen rentablen Einsatz. Im Gegensatz zu allen anderen Aufsparren-Dämmungen werden hier die Elemente direkt in die neue oder auch bestehende Dachlattung eingehängt.
Optisch gesehen
Aufsparren-Dämmsysteme haben in erster Linie funktionale Vorteile. Alle Bauteilschichten liegen oberhalb der Dachkonstruktion.
Die Wärmeverluste über die Sparren – je nach Holzanteil etwa 15% – entfallen und die Tragwerkskonstruktion bleibt durch die Außenauflage dauerhaft trocken.
Steht der gestalterische Freiraum mehr im Vordergrund, können hier die Sparren sichtbar bleiben. Ideal, wenn dies zum Beispiel gerade der Denkmalschutz fordert. Aufdachdämmungen werden regional bedingt gelegentlich mit dem Argument der breiten Traufausbildung von vornherein abgelehnt. Es scheint sich jedoch hierbei um individuelle Einschätzungen zu handeln, und über die Ästhetik muss jeder selbst entscheiden. Eine Alternative zur reinen Aufsparren-Dämmung wäre in diesem Fall eine Kombination mit einer Untersparren-Dämmung.
Wärme-, Brand- und Schallschutz
Aufsparren-Dämmsysteme sind in allen üblichen Dämmstoffarten erhältlich: Mineralwolle, extrudierter Polystyrol-Hartschaum (EPS), expandierter Polystyrol-Hartschaum (XPS) sowie Polyurethan-Hartschaum (PUR).
Entsprechend reichen die Wärmeleitfähigkeitsgruppen bei Mineralwolle von 035 und 040, bei EPS und XPS von 030 bis 040 und bei PUR 025 und 030. Wesentlich ist in punkto Wärmeschutz, dass ein Auflegesystem einen lückenlosen und daher nahezu wärmebrückenfreien Schutz bietet. Wärmeverluste durch den je nach Holzanteil rund 15-prozentigen Sparrenanteil werden so einfach ausgeschlossen.
Ein wichtiger Punkt gerade beim Bauen nach der neuen Energieeinsparverordnung, die möglichst wärmebrückenfreie Konstruktionen fordert.
Auch beim Schallschutz können Planer auf geprüfte Konstruktionen zurückgreifen. Je nach Dämmstoff werden hier folgende Schalldämm-Maße bei Standardaufbauten erreicht: Mineralwolle bis 51 dB, Styropor bis 39 dB und Polyurethan bis 31 dB.
Wer zum Beispiel wegen der geringeren Wärmeleitfähigkeit und der damit verbundenen geringeren Dämmstoffdicke ein Polyurethan-System bevorzugt, gleichzeitig aber einen höheren Schallschutz benötigt, kann Lärmschutzelemente einsetzen. Sie bestehen aus einem Kern aus PUR-Hartschaum sowie einer 30 mm dicken Schalldämmplatte auf der Unterseite und erreichen 44 dB. Die Brandschutzerfordernisse nach einer für Dachausbauten typischen F 30-Konstruktion lassen sich je nach System unterschiedlich lösen. F 30-B erzielt man bereits mit einer 19 mm Holzschalung, die als Auflage für großformatige Dämmelemente dient.
Weitere Informationen zu Aufsparren-Dämmsystemen sind bei folgenden Firmen erhältlich:
• Aprithan
• Heraklith
• Homatherm
• IsoBouw
• Linzmeier
• Pfleiderer
• Rigips
• Rockwool
• Rygol
• Saint-Gobain Isover G+H
• Schwenk
• Unidek
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