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Abdichtung im Verbund

Keramische Beläge im Außenbereich
Abdichtung im Verbund

Dipl.-Ing. Sandra Böhmer, Anwendungstechnik wedi GmbH /red.

Materialtypische Eigenschaften von Keramik prädestinieren diesen Baustoff auch für den Einsatz im Außenbereich.
Keramik weist sich durch Trittsicherheit, Licht- und UV-Beständigkeit sowie Verschleißfestigkeit aus.
Ein weiterer Pluspunkt ist das vielfältige Erscheinungsbild.
Dieses positive Bild wird durch Schadensbilder wie Rissbildung im keramischen Belag, Frostabsprengungen, Durchfeuchtungen der Unterkonstruktion sowie Ausblühungen im Fugenbereich getrübt; die genannten Schäden sind meist auf Planungs- und/ oder Ausführungsfehler zurückzuführen.
Frühzeitig konstruktive Voraussetzungen schaffen
Für eine langfristig schadensfreie Konstruktion ist es von großer Bedeutung, dass schon in der Planungsphase die konstruktiven Voraussetzungen geschaffen werden.
Hierbei sollten frühzeitig die Gefällesituation, die Abdichtungsart, das Ablaufsystem, die Randausbildung, die Anordnung von Bewegungsfugen und Dämmschichten, die Verlege- u. Fugenmaterialien sowie die Belagsart feststehen.
Die Kenntnis der geltenden Normen und Merkblätter bei Planern sowie Ausführenden gehört hierbei zur Grundvoraussetzung.
Abdichtungsvarianten
Bei der Wahl der Abdichtung besteht die Möglichkeit zwischen Normabdichtung und der alternativen Abdichtungsvariante.
Bei der zweiten Variante ist eine vertragliche Regelung zwischen Auftraggeber und Architekt zwingend notwendig, da sonst von einer Normabdichtung ausgegangen wird.
Die erste Entwurfsfassung des Merkblattes „Bodenbeläge aus Fliesen und Platten außerhalb von Gebäuden“ vom April 2001 liefert eine wichtige Grundlage für die sachgemäße Planung und Anwendungstechnik beider Abdichtungsvarianten.
In Fachkreisen herrschen unterschiedliche Meinungen, wie ein dauerhaft schadensfreier Fliesenbelag im Außenbereich erstellt werden kann. Besonders bei Sachverständigen-Tagen wird deutlich, dass hier regionale Besonderheiten und unterschiedliche Erfahrungen vorliegen.
Sicherheit durch ausgereifte Systeme
Sicherheiten bieten ausgereifte Systeme die, richtig eingesetzt, nicht zum Wettlauf mit der Gewährleistungsfrist führen. Die Ausführung sollte unter Berücksichtigung der Herstellerempfehlungen erfolgen.
Vorteile der alternativen Abdichtungssysteme, die eine Abdichtung im Verbund mit der Keramik darstellen, haben dazu geführt, dass diese verstärkt in der Baupraxis zum Einsatz kommen.
Auf eine zusätzliche Schutzschicht bzw. Schutzestrich, der bei einer Bahnenabdichtungen konstruktiv einzuplanen ist, kann verzichtet werden. Die alternative Abdichtung wird durch die Bekleidung bzw. den Belag geschützt, wodurch geringere Aufbauhöhen entstehen.
Es findet keine Durchfeuchtung des Untergrundes statt, da das Wasser schon unterhalb der Keramik gesperrt wird.
Ausblühungen, die durch einfallende Niederschläge und der Wechselwirkung Nass/Trocken begünstigt werden, können weitgehend ausgeschlossen werden.
Kürzere Einbauzeiten sowie verminderte Haftungsprobleme im Wandbereich sind weitere Punkte, die für den Einsatz von alternativen Abdichtungssystemen im Außenbereich sprechen.
Bauplatte für den Außenbereich
Eine Systemlösung der Firma wedi aus Emsdetten ist eine spezielle Bauplatte für den Außenbereich, die ebenfalls eine Abdichtung im Verbund mit der Fliese darstellt.
Argumente, die für den Einsatz von Bauplatten im Außenbereich sprechen, sind leichte Verarbeitbarkeit, schnelle Erstellung eines Fliesenträgers auch auf unebenen Untergründen sowie geringe Aufbauhöhen, die gerade im Türschwellenbereich oft zu Engpässen führen.
Das wedi-Produkt für Balkone und Terrassen heißt „BA Balco“. Es besteht aus einem extrudierten Polystyrolhartschaumkern, der beidseitig mit einer wasserdichten Beschichtung und einem Glasfasergewebe versehen ist und erfüllt die Eigenschaften einer Tragschicht, Abdichtung, Entkopplung und Wärmedämmung mit der WLG 035.
In einer Plattenstärke von 2 und 5 cm und einem dazugehörigen Dichtset zur Stoß- u. Anschlussfugenabdichtung kann auf verschiedenen Untergründen ein wasserdichter Fliesenträger erstellt werden.
In Anlehnung an das ZDB-Merkblatt „Prüfung von Abdichtungsstoffen und Abdichtungssystemen“ sowie der Dünnbettmörtelnorm 18156 Teil 2 wurde das Wassereindringvermögen, die Wasserundurchlässigkeit, die rissüberbrückende Eigenschaft und die Haftzugfestigkeit getestet. Die geforderten Eigenschaften konnten alle von dem Balco-System erfüllt werden. Eine Unterläufigkeit des Beschichtungsmörtels sowie des Dichtbandes in flüssiger Form konnte auch bei 1,5 bar Wasserdruck nicht festgestellt werden.
Für die Prüfung der rissüberbrückenden Eigenschaft wurden in die Oberseite einer bewehrten und mit BA Balco beklebten Betonplatte Risse erzeugt. Bei einer Rissgröße von 1,2 mm in der Betonplatte wurde ein Ablösen des Verbundsystems im Dünnbettmörtel festgestellt, womit die entkoppelnde und spannungsabbauende Funktion bewiesen wurde.
Bei einer Belastung mit 50 Frost-Tauwechseln stellte sich bei der Haftzugbelastung ein Abriss in der oberen Zone des Schaumkerns bei 0,30 N/mm² ein, was die Eigenfestigkeit des Materials darstellte.
Der Systemcharakter, der dem Planer wie Verarbeiter zusätzliche Sicherheit liefert, wird auch bei dem wedi System groß geschrieben. Für die Verlegung von BA Balco auf bituminösen Untergründen wird das System durch eine passende Bitumenspachtelmasse ergänzt.
Für einen hochwertigen und verformungsgeringen Balkonabschluss sorgt ein Edelstahlabschlussprofil.
Eine notwendige Untergrundvoraussetzung für die Verlegung der BA Balco ist ein verankerungsfähiger Untergrund sowie ein Mindestgefälle von 1,5%.
• Bauplatte für den Außenbereich „BA Balco“
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