Während seiner temporären Schließung aufgrund der Corona-Krise setzt das Vitra Design Museum verstärkt auf digitale Kommunikation. In filmischen Rundgängen können die aktuellen Ausstellungen besichtigt werden, und auch die Sammlung ist über Filmsequenzen und einen ausführlichen Online-Katalog erlebbar.
Auf Instagram und Facebook publiziert das Museum Themenreihen mit Bezug zur aktuellen Situation, etwa zur Geschichte des Home Office oder zu Design in Krisenzeiten. Die aktuelle Ausstellung »Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs« gibt zugleich das Thema der neuen digitalen Initiative vor: #VDMHomeStories.
„Wie alle Kulturinstitutionen ist das Vitra Design Museum von der derzeitigen Krise stark betroffen. Wir möchten mit der Erweiterung unserer digitalen Angebote einen Beitrag zur Normalität leisten, die in diesen Zeiten so dringend gebraucht wird. Die digitalen Inhalte sollen bestehendes Wissen erweitern, neue Reflexionen ermöglichen, als Inspiration dienen und manchmal einfach unterhalten. Diese Teilhabe ist nicht nur für unser Publikum von Bedeutung, sondern auch für uns als Museum: Als private Non-Profit-Organisation sehen wir es als unseren Auftrag an, ein möglichst breites Publikum für Themen aus Design und Architektur zu sensibilisieren. Vielleicht lässt sich dabei auch etwas Positives für die Zeit nach der Krise mitnehmen: schneller sein, mehr probieren und die Interaktion mit unseren digitalen Besuchern intensivieren, um das Museum auch in normalen Zeiten für alle Besucher zu öffnen, ganz gleich, ob sie uns vor Ort besuchen oder von zu Hause.“ – Mateo Kries, Direktor Vitra Design Museum
Vitra Design Museum: Auch 2020 wieder vielfältige Ausstellungen
Einblicke in Sammlung und aktuelle Ausstellungen
Unter dem Hashtag #VDMHomeStories bietet das Vitra Design Museum unterschiedliche Formate, in denen die Inhalte während der temporären Schließung vermittelt werden. Eines ist die Online- Sammlung des Museums, die ausführliche Informationen zu ausgewählten Schlüsselobjekten sowie zu deren Designern bereithält: www.design-museum.de/sammlung-online
Kernstück der aktuellen digitalen Kommunikation sind jedoch die sozialen Netzwerke. Hier werden Einblicke in die aktuellen Ausstellungen, in die Sammlung, in die Architektur des Vitra Campus sowie in aktuelle Publikationen und Produkte gegeben – mal mit einzelnen Posts zu Themenreihen, mal mit tiefergehenden Filmsequenzen.
So führt Chefkurator Jochen Eisenbrand durch die aktuelle Hauptausstellung »Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs«, die die gesellschaftliche und ästhetische Veränderung unserer Wohnräume im Laufe des letzten Jahrhunderts widerspiegelt. Kuratorin Viviane Stappmanns wird von der Kamera bei einer Führung durch die Vitra Design Museum Gallery begleitet, wo die Ausstellung »Typologie. Eine Studie zu Alltagsdingen« spannende Einblicke in die Entstehung vermeintlich trivialer Alltagsgegenstände wie Weinkorken oder Obstkisten vermittelt. Weitere filmische Führungen entstehen gerade, etwa mit Sammlungsleiterin Susanne Graner oder Kuratorin Tanja Cunz, die durch die Ausstellung »Gae Aulenti. Ein kreatives Universum« führen wird.
Live-Talks auf Instagram
Ergänzend dazu hat am 2. April 2020 eine Reihe von Instagram-Live-Talks begonnen, in denen Museumsdirektor Mateo Kries mit wechselnden Gesprächspartnern über die aktuellen Ausstellungen und Projekte des Museums spricht – aber auch darüber, welchen Beitrag Design zur Problemlösung in Krisenzeiten leisten kann. Den Auftakt bildete ein Gespräch mit Joseph Grima, Chefkurator des Design Museums der Triennale Mailand und Creative Director der Design Academy Eindhoven.
Viele der filmischen Beiträge für die sozialen Netzwerke werden sukzessive auch auf der Website und dem Youtube-Kanal des Museums veröffentlicht werden, wo bereits jetzt ein umfangreiches Archiv an Filmen und Interviews zu vergangenen Ausstellungen und Events zu finden ist.
Atlas des Möbeldesigns
Eine besondere Quelle für Informationen und Geschichten über das Leben in den eigenen vier Wänden bietet der Atlas des Möbeldesigns, den das Vitra Design Museum erst im November 2019 veröffentlicht hat. Wer bisher nicht die Zeit fand, die umfangreichste Möbel-Enzyklopädie aller Zeiten zu lesen, hat vielleicht in diesen Tagen der häuslichen Isolation die Muße dazu. Das Buch kann im gut sortierten Online-Shop des Museums bestellt werden, der weiterhin liefert. Dort findet man auch weitere Produkte und Publikationen, etwa den Katalog zur aktuellen Ausstellung »Home Stories« – deren Titel in diesen Tagen eine neue Bedeutung erhält.
#VDMHomeStories