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Neubau einer Raum-Schießanlage in Berlin-Spandau

Neubau einer Raum-Schießanlage in Berlin-Spandau
Gute Raumluftqualität trotz hoher Schadstoffbelastung

In Berlin-Spandau hat die pbr Planungsbüro Rohling AG eine moderne Raum-Schießanlage realisiert, die Polizistinnen und Polizisten beste Bedingungen bietet, um den Dienst an der Waffe zu trainieren.

Der eingeschossige Baukörper gliedert sich in vier Bauteile: Neben zwei 25-Meter-Schießhallen umfasst er einen gemeinsamen Eingang mit Foyer sowie zwei Schulungsbereiche.

Um kurze Realisierungszeiten zu gewährleisten, wurde das Gebäude aus modularen, weitgehend vorgefertigten Elementen errichtet. So wurde die Schießhalle als Betonfertigteilbauwerk mit tragenden Außenwänden und einem freitragenden Stahlbetondach ausgeführt. Sämtliche Schulungs-, Funktions- und Nebenräume wurden mit einem einheitlichen Raster als modulare Raumtragwerke aus beplankten Stahlrahmen errichtet. Die Modulbauwerke wurden mit einer vorgehängten Faserzementfassade bekleidet.

Außenansicht Raum-Schießanlage für Polizisten in Berlin-Spandau
Um Zeitersparnisse in der Planung und Realisierung zu erzielen, wurde das Gebäude aus modularen, weitestgehend vorgefertigten Elementen errichtet. Bild: Natalie Toczek

Hohe Sicherheitsstandards

Die beiden Schießhallen gliedern sich in unterschiedliche Funktionsabschnitte: die eigentlichen Schießstände, den Geschossfang sowie den Regieraum. Die Schießstände ermöglichen ein dynamisches Mehrdistanzschießen mit Schussdistanzen von 2 m bis 25 m. Hierfür stehen jeweils sechs Bahnen mit einer Breite von je 1,60 m zur Verfügung.

Um die aus den Waffen abgefeuerten Projektile abzufangen und deren Energie abzubauen, wurde am Kopfende der Schießbahnen eine um 50 cm abgesenkte Geschossfang-Kammer mit einem Stahllamellen-Geschossfang eingerichtet. Durch einen Splitterschutz vor den Stahllamellen werden die Schützen zusätzlich vor herumfliegenden Geschosssplittern geschützt. Die Wartung des Geschossfangs erfolgt über einen vom Flur aus zugänglichen Revisionsgang.

Alle hochbaulichen Einbauten wurden gemäß der aktuell geltenden Schießstandrichtlinie im Hinblick auf Durchschusssicherheit, Schallschutz und der Vermeidung von zurückprallenden Geschossteilen ausgeführt.

Regieraum mit Blick auf Schießanlage
Regieraum mit Blick auf Schießanlage. Bild: Natalie Toczek

Modernste Technik für optimales Training

Beide Schießhallen verfügen über modernste Schießkinotechnik, mithilfe derer die Schützen bestens auf den Ernstfall vorbereitet werden. Die Projektion erfolgt pro Schießstand mit drei Full-HD-Laserbeamern, über welche statische Bilder, Übungsfilme und live produzierte Szenen projiziert werden können. Für die Live-Produktion von Bildern stehen eine Green Box und ein Videoschnittplatz zur Verfügung.

Eine automatische Treffererfassung erfolgt über eine Projektions-Zielwandeinrichtung. Das Kamerasystem erfasst automatisch alle Treffer, so dass im Anschluss an das Training eine Auswertung erfolgen kann. Computergestützt können aus mehreren Übungen bestehende Trainingsabläufe vorbereitet, abgespielt und ausgewertet werden.

Um die Beleuchtungsstärke im Schießstand den jeweiligen Trainingssituationen anzupassen, ist das Licht dimmbar. Auch kommen mehrfarbige Blitzleuchten zum Einsatz, um unter anderem Stresssituationen zu simulieren. Über eine entsprechende Audiotechnik erfolgt die Tonübertragung. Auf diese Weise können auch die Anweisungen der Trainer übertragen werden. Die Steuerung der Schießstände ist mit der Gebäudeautomation verbunden, so dass bei Störungen der Schießbetrieb automatisch unterbrochen wird.

Rückwand einer Schießhalle mit Zuluft
Rückwand der Halle Richtung Regieraum mit vollflächiger Zuluft. Bild: Natalie Toczek

Hohe Raumluftqualität durch Kolbenströmung

Beim Schießen mit Waffen treten Gase und Stäube aus der Waffe aus. Insbesondere in geschlossenen Schießständen wie einer Raum-Schießanlage, in denen keine natürliche Luftbewegung den Abtransport der Schadstoffe bewirkt, muss eine künstlich erzeugte Luftströmung dafür sorgen, dass der Atembereich der Schützen frei von möglichen Schadstoffen ist.

So wird die Zuluft nach dem Prinzip der Kolbenströmung über die komplette Rückwand in die Raum-Schießanlage eingebracht. Die Zuluft strömt dabei turbulenzarm aus der Zuluftwand  in den Raum und verdrängt die beim Abfeuern der Waffen freigesetzten sogenannten luftgetragenen Schadstoffe in Richtung der Abluftabführung  am Geschossfang. Hierdurch wird eine Gesundheitsgefährdung der Schützen effektiv vermieden, im Aufenthaltsbereich der Schützen entsteht eine Zone hoher Luftqualität.

Aufgrund der Hallengröße müssen ca. 38.000 m³ Luft pro Stunde kontinuierlich mit einer mittleren Strömungsgeschwindigkeit von 0,25 m/s durch die Halle geführt werden.

Die Aufstellung der Lüftungsanlagen erfolgt auf einer Stahlunterkonstruktion auf dem Dach der Raum-Schießanlage. Die Lüftungsgeräte der Schießanlage verfügen über ein Kreislaufverbundsystem, welches die Wärmeenergie der Abluft entzieht und der Zuluft zuführt. Zusätzlich wird die Zuluft in den Sommermonaten gekühlt.


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