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Lichtkonzept für Alte Pinakothek

Behutsame Modernisierung
Alte Pinakothek erhält denkmalgerechtes Lichtkonzept

Die Alte Pinakothek in München wurde von Leo von Klenze als Tageslichtmuseum konzipiert. Nun galt es, Beleuchtung und Energieverbrauch der Gegenwart anzupassen. Doch wie konnte das realisiert werden, ohne dabei die Ursprünglichkeit des Gebäudes zu verfälschen? 

Genau dafür haben sich die Planer von Sunder Plassmann Architekten mit den Lichtexperten von Peter Andres aus Hamburg zusammengetan. Diese wussten: Hier wird ein umsichtiges, denkmalgerechtes Lichtkonzept gebraucht, das sowohl die kostbaren Exponate als auch die denkmalgeschützte Gemäldegalerie stilsicher inszeniert.

Authentizität erhalten

Historische Gebäude und Denkmäler haben für die Menschen nicht nur einen ästhetischen, sondern auch einen geschichtlichen und kulturellen Wert. Daher ist der Erhalt der Authentizität bei Modernisierungsmaßnahmen besonders wichtig.

Gerade die Modernisierung und Klärung der Erdgeschossräume der Alten Pinakothek erforderte viel Fingerspitzengefühl, da die kritische Rekonstruktion von Hans Döllgast – der die Kunstgalerie nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut und dabei die Versehrungen des Gebäudes deutlich gelassen hatte – unbedingt sichtbar bleiben sollte.

Bereits bei der Konzeption arbeiteten deshalb Sunder Plassmann Architekten gemeinsam mit Peter Andres Lichtplanung die wichtigsten Attribute der Alten Pinakothek behutsam heraus und ermöglichten so eine denkmalgerechte Umgestaltung.

Zurückhaltendes Licht mit großer Wirkung

„Unser Ziel: Die Realisierung eines vielfältigen und steuerbaren Lichtsystems, das sich gegenüber der Architektur maximal zurücknimmt und Hans Döllgasts Handschrift wieder deutlicher betont“, erklärt Katja Schiebler, die im Lichtplanungsbüro Peter Andres u. a. an der Entwicklung individueller Lichtsysteme mitwirkt. „Sorgfältige und rechtzeitige Planung war dabei besonders wichtig. Schließlich sollten wir die gesamte Umgestaltung in nur einem Jahr bei laufendem Betrieb verwirklichen.“

An der frischen und trotzdem authentischen Ausstrahlung des historischen Bauwerks hat das neue Beleuchtungssystem der Hamburger Lichtplaner einen entscheidenden Anteil. Speziell entworfene Leuchten illuminieren auf angenehme Weise das großzügige Foyer mit seinen geschlemmten Wänden und dem hellen Jura-Kalkstein-Boden.

Aus dem üblichen Betrachtungswinkel sind die Leuchten nicht sichtbar, da sie in die Unterzüge des denkmalgeschützten Baus integriert wurden. Dies wurde durch eine besondere Linsentechnologie ermöglicht, die eine hochgradige Abschirmung gewährleistet, sodass alle metallischen Leuchtoberflächen in der gewünscht dunklen, zurückhalten Farbigkeit erscheinen. Dadurch konnte auch auf die sonst gebräuchlichen silberfarbigen Reflektoren verzichtet werden, wodurch das Auge des Betrachters kaum abgelenkt wird. Somit stehen Kunst und Architektur weiterhin im Mittelpunkt.

Auch die Zugänge und Loggien, Kabinette und Schülergarderoben sowie der Windfang, die Garderobe, der Schließfachbereich und die Waschräume wurden mit der neuen Lichttechnologie ausgestattet.

Das durch Lichtführung unterstützte Leitsystem, dessen typografische Gestaltung auf einem Entwurf von Hans Döllgast basiert, wurde von den Lichtspezialisten rücksichtsvoll erneuert, die bisher verwendeten Leuchtstofflampen durch Diffusleuchten auf LED-Basis ersetzt.

In der Eingangshalle, der Döllgast seinerzeit eine große, lichtdurchflutete Treppenanlage angegliedert hatte, haben die Lichtplaner von Peter Andres eine künstliche Beleuchtung in tageslichtähnlicher Lichtfarbe mit bis zu 800 lx installiert. Diese gleicht sich an die Tageslichtverhältnisse im gegenüberliegenden Bereich an und verhindert so eine Überblendung durch zu starkes Gegenlicht. Gegen Abend reduziert die tageslichtabhängige Regelung das Licht auf ein niedrigeres Niveau und schafft eine warme Lichtatmosphäre. Bei Veranstaltungen kann das Licht an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.


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