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Gesundheitsfördernde Stadtentwicklung

Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Wie Städte gesünder werden

Wie Städte gesünder werden
Urbane Freiräume als Orte der Bewegung und sozialen Begegnung sind wichtig für eine gesundheitsförderliche Stadtentwicklung.

Wie sollte eine gesundheitsfördernde und gleichzeitig nachhaltige Stadtentwicklung aussehen? Dieser Frage ist eine Arbeitsgruppe am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) nachgegangen. Die Ergebnisse ihrer Diskussion wurden nun als „Empfehlungen für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Stadtentwicklung“ in fünf Thesen veröffentlicht.

Kommunalpolitik muss vor allem die ansteigende Konzentration von Armut in einzelnen Stadtteilen abbauen, wenn sie gesundheitsförderliche Lebensverhältnisse schaffen will, so die „Arbeitsgruppe gesundheitsfördernde Gemeinde- und Stadtentwicklung“ (AGGSE). Denn die räumliche Konzentration von Armut verstärkt ihre negativen Auswirkungen – und ist nachweislich mit einer vergleichsweise schlechteren gesundheitlichen Lage verknüpft.

Gleichzeitig sollten Kommunen laut AGGSE Maßnahmen ergreifen, um in sozial benachteiligten Gebieten die Umweltqualität gezielt zu verbessern – denn die ist in diesen Gebieten oft schlecht und gesundheitsbelastend. Maßnahmen der Lärmvermeidung, Luftreinhaltung und besseren Grünversorgung können hier für mehr Umweltgerechtigkeit sorgen. Ein Beitrag hierzu könnte es z.B. sein, den Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehr zu fördern und gleichzeitig den motorisierten Individual- und Güterverkehr zu reduzieren.

Wichtig sind laut Arbeitsgruppe auch der Erhalt und die Entwicklung urbaner Grün- und Freiräume als Orte der Bewegung, Erholung, Naturerfahrung und sozialen Begegnung. Solche Räume erfüllen für Städte zudem wesentliche bioklimatische und ökologische Funktionen.

Und schließlich gehört zu einer nachhaltigen gesundheitsfördernden Stadtentwicklung, dass sich alle Menschen – unabhängig von ihrem Einkommens-, Bildungs- und Sozialstatus –­ aktiv an Planungs- und Entscheidungsprozessen beteiligen können.  

Rutschsichere Elastizität

Übergreifende Strategien gefragt

Da all diese Aufgaben nicht allein vom Gesundheitssektor bewältigt werden können, sind auch die Bereiche Stadtentwicklung und Stadtplanung, Umwelt und Grün, Verkehr und Mobilität gefragt, um die örtlichen Lebensverhältnisse zu verbessern und damit zur Gesundheit beizutragen. Hier werden übergreifende Strategien und Maßnahmen benötigt, für die das Gesunde-Städte-Netzwerk, das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt sowie die Strategie Umweltgerechtigkeit gute Beispiele sind.  

Aufgabe der Kommunen ist es, ihre sozialen, technischen und grünen Infrastrukturen zukunftsfähig und nachhaltig zu entwickeln. Diese Infrastrukturen tragen dazu bei, dass alle Menschen in einer Kommune gesund und ökologisch verträglich leben können. Die Kommunen haben hierbei einen eigenen großen Gestaltungsspielraum. Damit sie diesen Spielraum nutzen können, müssen die finanziellen Ressourcen der Kommunen dauerhaft und kontinuierlich gestärkt werden.  

Lokal handeln, global denken

Gesundheitsfördernde Politik in den Städten darf jedoch keine „Kirchturmpolitik“ sein. Sie muss global denken, um im lokalen Handeln auch globalisierten Herausforderungen gerecht zu werden. Diese finden ihren Ausdruck unter anderem in einer veränderten globalen Verbreitung von lebensbedrohlichen Infektionen sowie im weltweiten Klimawandel und seinen Folgen.

Die Städte sollten sich laut Arbeitsgruppe künftig in globalen Bündnissen für eine nachhaltige Politik der Gesundheitsförderung einsetzen. Fachleute aus dem Gesundheitswesen und der Stadtentwicklung geben Anregungen für gesundheitsförderndes Handeln in Kommunen. Damit sollen zugleich nachhaltige, soziale und partizipative Ziele der Stadtentwicklung verfolgt werden.  


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