Aus insgesamt 42 eingereichten Brücken wurden nun die sechs schönsten und innovativsten Bauwerke für die finale Entscheidung beim Deutschen Brückenbaupreis 2020 ausgewählt – je drei in den beiden Kategorien des Wettbewerbs. Damit haben der Verband Beratender Ingenieure (VBI) und die Bundesingenieurkammer die Endrunde im aktuellen Wettbewerb eröffnet. Aus den nominierten Bauwerken bestimmt die Jury Anfang 2020 die beiden Siegerbrücken.
Für den Deutschen Brückenbau-Preis 2020 in der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken sind nominiert:
Retheklappbrücke, Hamburg
Begründung der Jury: „Die Retheklappbrücke besticht durch eine innovative Konstruktion zur Lösung einer anspruchsvollen Aufgabe – die schiefwinklige Querung von Straße und Schiene im Hamburger Hafen. Die vierflügelige Klappbrücke ist aufgrund ihres neuartigen, wartungsarmen Schließmechanismus europaweit einzigartig.“
Entwurf: Michael Borowski, Ingenieurbüro Grassl GmbH
Brücke bei Schwaig im Zuge der A 3 bei Nürnberg
Begründung der Jury: „Das Überführungsbauwerk ist mit seiner Leichtigkeit und Effizienz ein herausragendes Beispiel modernen Brückenbaus. Aufgrund seiner wartungsarmen integralen Bauweise und der Art der Ausbildung besticht das funktionale wie nachhaltige Bauwerk durch Einfachheit und Eleganz.“
Entwurf: Manuela Theis, LAP
Sanierung der Elster-Brücke im Zuge der L 673 bei Neudeck, Land Brandenburg
Begründung der Jury: „Mit der Sanierung der Brücke über die Schwarze Elster bei Neudeck im südlichen Brandenburg gelang ein beispielgebender, behutsamer Bauwerksumbau, der nicht nur eine vollwertige Nutzung des Bauwerks sichert, sondern auch das ursprüngliche Erscheinungsbild der Stampfbeton-Bogenbrücke für die Nachwelt erhält.“
Entwurf: Carsten Richter, IB Prokon, Bauplanung GmbH
Vorgeschl. Preisträger: Manfred Ragotzky, Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg
In der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken sind für den Deutschen Brückenbau-Preis nominiert:
Trumpf-Steg Ditzingen
Begründung der Jury: „Der Trumpf-Steg ist eine hochelegante Brücke, deren Konstruktion – eine nur 20 mm dicke, doppelt gekrümmte Edelstahlschale – den virtuosen Umgang der Ingenieure mit Tragwirkungen und Fertigungsverfahren veranschaulicht und zugleich einen überzeugenden Bezug zu Ort und Bauherr schafft.“
Entwurf: Prof. Dr. sc.techn Mike Schlaich, sbp
Stuttgarter Holzbrücke an der Birkelspitze in Weinstadt
Begründung der Jury: „Die integrale Massivholzbrücke mit frei sichtbarem und nur konstruktiv geschütztem Holzüberbau betont ihren Anspruch auf nachhaltiges Bauen. Sie ist ein ebenso innovatives wie schönes Bauwerk. Mit ihrer sanft geschwungenen Gestalt fügt sie sich hervorragend in die Parklandschaft der Rems ein.“
Entwurf: Thorsten Helbig, Knippers Helbig GmbH
König-Ludwig-Brücke in Kempten
Begründung der Jury: „Die sanierte König-Ludwig-Brücke vereint in gelungener Weise Denkmalschutz und Anforderungen an eine moderne Holzbrücke. Fortschrittliche Ingenieurmethoden in Kombination mit experimentellen Versuchstechniken ermöglichen eine geschickte Symbiose aus Bautechnikgeschichte und moderner Stadtplanung.“
Entwurf: Rainer Böhme, Prof. Dr.-Ing. Jörg Schänzlin, Konstruktionsgruppe Bauen AG
Aus den nominierten Bauwerken wählt die Jury Anfang 2020 die beiden Siegerbrücken aus. Zur feierlichen Preisverleihung am 9. März 2020 in Dresden erwarten VBI und Bundesingenieurkammer als Veranstalter des Wettbewerbs erneut mehr als 1.000 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Bis dahin bleiben die Preisträger geheim.
Das Bundesverkehrsministerium fördert den Deutschen Brückenbau-Preis und hat erneut die Schirmherrschaft übernommen.
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