In wachsenden Städten müssen häufig Grünflächen neuen Gebäuden und Straßen weichen. Zugleich sind Grün- und Wasserflächen für das Stadtklima von großer Bedeutung.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Forschungsprojekt »BlueGreenStreets« der HafenCity Universität Hamburg (HCU) entwickelt Planungsinstrumente, um Straßenbegrünung und Wasserwege in der Stadt ressourceneffizient zu gestalten. Erprobt werden die Planungstools in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Stadtakteuren.
Straßenräume als „Multitalente“ der Stadtquartiere
Stadtgrün und Wasserflächen haben nicht nur eine große Bedeutung für die Lebensqualität, sondern auch für das Mikroklima eines Stadtquartiers. In wachsenden Städten besteht die Gefahr, dass durch die Bebauung von Flächen wichtige Grünflächen verloren gehen und die Überflutungsgefahr steigt.
Aufgabe zukünftiger Stadtentwicklung ist es deshalb, verschiedene Flächennutzungen nicht nebeneinander zu entwickeln, sondern miteinander zu verknüpfen. Stadtgrün und Überflutungsschutz müssen sich in den multifunktional genutzten Straßenraum einfügen.
Um die Straßenräume zu „Multitalenten“ der Stadtquartiere zu machen, untersuchen Dickhaut und sein Team die Integration von Stadtgrün und Wasserflächen unter Beachtung sozioökonomischer, verkehrlicher und stadtökologischer Faktoren. Konkrete Projektziele dabei sind unter anderem, die Vitalität des Straßengrüns zu verbessern, die Infrastruktur an Starkregenereignisse anzupassen sowie Straßenabwässer ressourcenschonend zu reinigen.
Die Forschenden entwickeln des Weiteren eine Tool-Box, um die Forschungsergebnisse in die Planungsinstrumente der Stadtentwicklung besser zu integrieren und untereinander zu vernetzen. Diese Tool-Box wird an realen Straßenprojekten, unter anderem in Hamburg, angewendet und vor Ort mit Stadtakteuren diskutiert.
„Das Thema BlueGreenStreets ist ein wichtiger Bestandteil einer ressourceneffizienten Quartiersentwicklung. Ich freue mich sehr, dass unser neu zusammengestelltes Team hierzu in den nächsten Jahren einen Beitrag leisten wird“, so der Leiter des Projekts, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Dickhaut, anlässlich des offiziellen Projektstarts Anfang Mai 2019.
Projektpartner
Freie und Hansestadt Hamburg, Stadt Berlin, Stadt Solingen, Stadt Neuenhagen, Universität Hamburg, Technische Universität Berlin, Hochschule Karlsruhe, bgmr Landschaftsarchitekten (Berlin), Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker (Hoppegarten) und GEONET Umweltconsulting (Hannover).