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Aedes Architekturforum - Architektonische Experimente von Omer Arbel

Ausstellung im Aedes Architekturforum
Architektonische Experimente von Omer Arbel

Das Aedes Architekturforum in Berlin zeigt ab 28. August vier aktuelle Architekturprojekte des Künstlers, Designers und Architekten Omer Arbel, mit denen er die Grenzen der verschiedenen gestalterischen Disziplinen auslotet.

Omer Arbel wurde 1976 in Jerusalem, Israel, geboren und lebt und arbeitet heute in Vancouver und Berlin. Begonnen hat er seine Karriere bei dem katalanischen Architekten Enric Miralles. Nach seinem Architekturstudium in Kanada arbeitete er unter anderem mit John und Patricia Patkau zusammen. 2005 gründete Arbel Bocci, sein Design- und Produktionsunternehmen nahe Vancouver.

In seinen Werken, die mit fortlaufenden Nummern betitelt sind, experimentiert Arbel mit architektonischen Materialien und Formen. Die Nummerierung seiner Designkompositionen und Architekturprojekte folgt dabei keinem mathematischen Muster. Sobald eine Idee Form annimmt, wird sie mit einer Nummer gekoppelt.

Omer Arbels kreative Prozesse beziehen diverse Materialien ein, vor allem Kupfer, Glas und Gussbeton. In den vergangenen 15 Jahren experimentierte Omer Arbel mit unterschiedlichen Techniken des Betongießens – eine Erkundung, die häufig im Zerschneiden des Materials mündete.

Architekturmodell zum Projekt 86 von Omer Arbel - Unternehmenssitz von Bocci
Architekturmodell zum Projekt 86 – Unternehmenssitz von Bocci. Bild: Fahim Kassam

Das Ausstellungskonzept im Aedes Architekturforum

Die Ausstellung im Aedes Architekturforum betont Arbels anhaltende Faszination, die Grenzen eines Materials zu erweitern – sei es in der Kunst, im Design oder in der Architektur. Das Zentrum der Ausstellung bildet eine große herabhängende Lichtinstallation aus geblasenem Glas mit dem Titel 28, die beispielhaft für seinen experimentellen Ansatz sowie seine Methode steht.

Im Innen- und Außenraum des Aedes Architekturforums sind fünf „donutförmige“ Skulpturen ausgestellt, die aus stoffgegossenen Betonformen, sogenannten „Lily Pads“, geschnitten sind. Dicke und Schichten betonen die Narben und Eigenschaften des Betonmaterials.

Anhand einer Reihe von Zeichnungen, Prototypen, Videos, großformatigen Modellen und plastischen Anwendungen verschiedener Materialien präsentiert die Ausstellung zudem vier Architekturprojekte von Omer Arbel, die sich derzeit im Bau befinden: Nr. 75, 86, 91 und 94.

75: Das Architekturmodell für ein Privathaus, das derzeit in der Nähe von Vancouver gebaut wird, besteht aus mehreren Gussbetonformen, den „Lily Pads“, wie Omer Arbel sie nennt. Anstatt Beton in ein Holzgerüst zu gießen, spannte er geotechnisches Gewebematerial zwischen radial angeordnete Sperrholzrippen. Arbel füllte den Hohlraum in der Mitte mit der Wurzel eines ausgewachsenen Baums.
 
86: Das Architekturmodell zeigt den fünfstöckigen Unternehmenssitz der Design- und Produktionsfirma Bocci. Das Gebäude grenzt an einen innerstädtischen Park inmitten von Wohn- und Industrievierteln in Vancouver, Kanada. Omer Arbel goss Beton über willkürlich gestapelte Heuballen, die mit Gewebe locker umhüllt waren. Die dabei entstandene Schalung führte zu den gewölbten Innenräumen, die in Außenbalkone übergehen und schließlich konventionell geformte flache Gebäudefassaden perforieren.

Architekturmodell zum Projekt 91 von Omer Arbel - Zedernholzbrücke
Architekturmodell zum Projekt 91 von Omer Arbel – Gebäude als „Zedernholzbrücke“. Bild: Fahim Kassam

91 und 94: Beide Architekturprojekte sind so angelegt, dass sie mit der rauen, abgelegenen kanadischen Landschaft am Meer interagieren und sich weiterentwickeln. Das Gebäude 91 ist eine stark sandgestrahlte Zedernholzbrücke zwischen zwei natürlichen Bergrücken über einer versunkenen Fahrrinne; man kann davon ausgehen, dass der steigende Meeresspiegel die Rinne in den nächsten 100 Jahren überfluten wird, was dem Projekt eine zusätzliche Dimension verleiht. Das Gebäude 94 kontrastiert den Charakter eines unterirdischen Raumes mit der unerwarteten Entdeckung,  dass dieser über den Rand einer Klippe ragt; unzählige Zedernholzreste werden in amorphe Formen gebracht und zuerst als Betonschalung und anschließend als kinetische Verkleidung verwendet.

Auf einen Blick

  • Ausstellung: 29. August – 22. Oktober 2020
  • Eröffnung: Freitag, 28. August 2020, keine öffentliche Vernissage
  • Ausstellungsort: Aedes Architekturforum, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin zur Webseite »
  • Öffnungszeiten: Di–Fr 11–18.30 Uhr, So–Mo 13–17 Uhr und Samstag, 29. August von 13–17 Uhr

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