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Bürogebäude-Ensemble in Düsseldorf glänzend komponiert

Neubau eines Bürogebäude-Ensembles in Düsseldorf
Glänzend komponiert

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Sie sind eine Hommage an die Geschichte Derendorfs und an das Komponistenpaar Schumann: die beiden Bürogebäude namens Clara und Robert, die auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne errichtet wurden. Changierende Alu-Fassaden, großzügige Verglasungen und Teile eines historischen Hauses ergänzen sich zu einem unverwechselbaren Ensemble.

Dipl.-Ing. Claudia Närdemann | jo

Auf dem Eckgrundstück der ehemaligen Ulanenkaserne im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf realisierten Slapa Oberholz Pszczulny | sop architekten zwei markante Büroneubauten, die mit ihrer städtebaulichen Anordnung sowie der klar strukturierten und doch facettenreichen Architektursprache das Stadtbild entscheidend mit prägen. Das Besondere an den Gebäuden: der gestalterische Brückenschlag zwischen Geschichte und Moderne. Daraus geht eine Architektur hervor, die etwas von dem Zeitgeist des 19. Jahrhunderts ins Heute transportiert.
Behutsame Verzahnung
Die um 1890 errichtete wilhelminische Ulanenkaserne zählt zu den größten erhaltenen Kasernements im Rheinland. Für eine Revitalisierung der Anlage wurden aufwendige Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt. Eine Mischung aus Wohn- und Gewerbeflächen soll das Derendorfer Quartier beleben. Auf einem Eckgrundstück des ehemaligen Kasernengeländes stand das alte Saarhaus. Es war baufällig und zum Abriss frei gegeben, um Platz für neue Bürogebäude zu schaffen. Doch die Architekten machten sich das Potenzial des historischen Gebäudes zunutze und beschlossen gemeinsam mit dem Bauherrn „die developer“ , einen Teil der alten Außenwände in die Neubauten zu integrieren. So entstand das Konzept für das Bürogebäude-Ensemble Clara und Robert, benannt nach dem Komponistenehepaar Schumann, das Mitte des 19. Jahrhunderts in Düsseldorf lebte.
Als zwei L -förmige Gebäude ausgeführt, sind Clara und Robert versetzt zueinander auf dem Grundstück positioniert. Die entstehenden Zwischenräume sorgen für fließende Übergänge und Einblicke vom Straßenraum aus, wodurch eine behutsame Verzahnung mit der Umgebung realisiert wird. Zudem schützen die siebengeschossigen Bauten durch ihre Anordnung die dahinterliegenden Wohnhäuser vor dem Verkehrslärm der Johannstraße. Die neuen Außenräume zwischen den Kubaturen sind als Hofbereiche mit grünen Inseln ausgebildet, die den alten Baumbestand aufnehmen.
Das östliche Gebäude namens Robert und das westliche namens Clara bilden ein Ensemble, unterscheiden sich dennoch deutlich: dem aus dem Ostgebäude herausragenden, erkennbar historischen Saarhaus steht das Westgebäude mit einem viergeschossigen Glaskubus ein modernes Pendant entgegen. Beide Elemente treten an den Stirnseiten der L -Schenkel aus und schaffen eine formale Verbindung der Gebäude, sind dennoch in ihrer Aussage und Materialität konträr: alt trifft neu.
Der Clou beim Ostgebäude: die aufliegende, rostfarbene Cortenstahlbox, die das alte Saarhaus um zwei Etagen erweitert. Sie besteht aus einer wärmegedämmten Betonwand mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade aus Cortenstahl von Ruukki. Der warme Ton des rostigen Stahls nimmt die Farbgebung der Klinkerfassade des historischen Saarhauses auf. Gleichzeitig schafft die metallische Materialität eine Analogie zu den Alu-Fassaden der Neubauten.
Musikalische Fassaden
Die Fassaden von Clara und Robert erwecken Assoziationen an alte Lochplatten, die vor über einhundert Jahren als Tonträger für mechanische Musikinstrumente eingesetzt wurden. Vertikale, unterschiedlich lange Schlitze in den matt glänzenden Gebäudehüllen beleben die Fassaden und durchbrechen teilweise die obere Gebäudekante, wodurch die strengen Kubaturen aufgelockert werden.
Die matt glänzende Verkleidung besteht aus großflächigen gebürsteten „Prefa“ Aluminium-Verbundplatten, die eine homogene und doch lebendige Gestaltung ermöglichen. Schon von weitem präsentieren sich die Bürogebäude spannungsvoll und vielschichtig. Je nach Blickwinkel und Sonnenlichteinfall erscheinen immer wieder neue Farbverläufe auf den Aluminiumplatten, wodurch die Fassaden zu einem changierenden, unverwechselbaren Highlight im Stadtbild werden.
Ein ausgeklügeltes Lichtkonzept von Ado Lights macht aus den historischen Außenmauern ein weiteres Highlight. In die Fassade integrierte Lichtlinien heben bei Dunkelheit den Eingangsbereich des Saarhauses hervor. Wallwasher mit individuell wählbarem Winkel strahlen die alten Mauern von unten an. Dafür wurde die „LED Drainlight“ eingesetzt.
Glasveredelung und Sonnenschutz
Großzügige Glasfassaden markieren die Haupteingangsbereiche. Für Fensterelemente, Pfostenriegel-Fassade und den Glaskubus kam „Sommer -Sokaltherm“ zum Einsatz, ein flexibles System aus thermisch getrennten Aluminiumprofilen, die sich durch hohe Stabilität und Verwindungssteifigkeit auszeichnen.
Für die Fenster wählten die Planer Isoliergläser, die individuell an die Ausrichtung und Funktion der Fassade angepasst wurden. Die Veredelung mit der „Low-E“ Beschichtung „Silverstar EN2 plus“ von Glas Trösch sorgt für ein angenehmes Raumklima und ein hohes Maß an Energieeffizienz. Aufgrund unterschiedlicher Anforderungen kamen für den Glaskubus, die vollflächig verglasten Haupteingänge und die vertikalen Fenster verschiedene Isoliergläser zum Einsatz. Alle Fensterelemente verfügen zusätzlich über Sonnenschutzelemente. Hier wurden Außenraffstore mit Aluminiumlamellen von Faltenbacher gewählt. Durch die stufenlos verstellbare Neigung der Lamellen kann Tageslicht blendfrei ins Innere der Gebäude gelenkt werden.
Flexible Büronutzung
Nicht nur baulich, auch in Bezug auf die Nutzung der Bürogebäude war Nachhaltigkeit gefragt. Eine besonders flexible Grundrissorganisation ermöglicht es, jederzeit auf veränderte Bedürfnisse, etwa durch einen Mieterwechsel, zu reagieren. In allen Geschossen ist der Bürobereich variabel aufteilbar und kann nutzerbezogen eingerichtet werden. Von Einzel- und Gruppenbüros über Kombizonen bis hin zu Open-Space-Flächen bieten die Grundrisse alle erdenklichen Möglichkeiten. Die durch die offene Grundrissstruktur geschaffene maximale Flexibilität gewährleistet die Integration unterschiedlich großer Mieteinheiten. Rund 17 000 m2 vemietbare Fläche steht zur Verfügung. Beide Gebäude sind durch die Untergeschosse verbunden, die als Technik- und Lagerflächen sowie als Tiefgarage für rund dreihundert Autos genutzt werden.
Mit Clara und Robert entwarfen die Architekten zwei signifikante Bürogebäude, deren klare Architektur vom spannungsvollen Dialog zwischen alt und neu geprägt ist. Sie bilden nicht nur einen modernen Rahmen für das historische Saarhaus, sondern auch eine markante Eingangssituation und einen gelungenen Übergang vom städtischen Raum zum ehemaligen Kasernengelände.
Architekt Jurek M. Slapa: „Die massive Cortenstahl -Box spiegelt die Transformation des Altbaus in die Moderne wieder und nimmt den Dialog mit dem Neubau auf.“
Architekten:
slapa oberholz pszczulny | sop architekten, Düsseldorf
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