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Tragende Rolle mit leisen Tönen

Renovierung des Stadttheaters Mönchengladbach
Tragende Rolle mit leisen Tönen

Der Brandschutz stand im Vordergrund bei der Sanierung des Mönchengladbacher Stadttheaters. Dabei nahmen die Raumdecken eine zentrale Funktion im neuen Sicherheitskonzept ein. Ein fugenloses D eckensystem verbindet nun hohe Stabilität und flexible Einsatzmöglichkeiten mit besten Akustik- und Brandschutzeigenschaften. Und sieht dabei noch elegant aus.

„Die Kunst ist ewig“ sagt ein Philosophenwort. Leider gilt das nicht für Stätten, in denen Kunst zur Darstellung gebracht wird, zumal nicht für Gebäude, in denen viele Menschen zusammenkommen und deren Sicherheitsanforderungen schnell veralten. So auch im Fall des Theaters Mönchengladbach, das seine gesamte bauliche und technische Ausstattung einer grundlegenden Sanierung unterziehen musste. Die Gesamtkosten des Projekts betrugen cirka 8,4 Mio. Euro.

Ursprünglich war das Gebäude als Stadthalle für die damals unabhängige Stadt Rheydt konzipiert. Der Beschluss, hier einen „Saalbau“ zu errichten, erging bereits 1928, die fertige Stadthalle wurde 1930 eingeweiht. Ein erster Komplettumbau erfolgte nach der kommunalen Neuordnung 1982 bis 1984. 1995 wurde das Gebäude in „Opernhaus Mönchengladbach“, 1996 dann in „Theater Mönchengladbach“ umbenannt. Seither dient das Gebäude als Spielort der Vereinigten städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach. Weiter wurde 1997 eine Studiobühne mit 99 Plätzen installiert. Das Theater beherbergt drei Bühnen und Säle, ausgelegt für 1 850 Besucher bei ca. 86 000 m3 umbautem Raum sowie ca. 15 800 m2 Nutz- und Verkehrsfläche.
Die Renovierung begann 2009 und endete im Mai 2011. In einem ersten Bauabschnitt wurden zunächst die Fluchtwege und Treppenhäuser des Bühnenhauses gesichert. Der zweite Bauabschnitt umfasste dringend notwendige bauliche, energetische, haus- und bühnentechnische Erneuerungs- und Instandsetzungsmaßnahmen sowie die Umsetzung eines umfangreichen neuen Brandschutzkonzepts. Dabei wurden eine neue Brandmeldeanlage, eine neue Sicherheitsbelüftung, neue Rettungswegebeschilderung, 145 Brandschutzklappen, neue Lüftungskanäle sowie 1 300 Brandschottungen eingebaut. Der große Saal erhielt eine moderne Entrauchungsanlage.
Foyer
Besonders hohe ästhetische Vorgaben galten naturgemäß für das Foyer des Theaters, das den Mittelpunkt des kommunalen Kulturlebens und gewissermaßen die Visitenkarte der Vereinigten städtischen Bühnen bildet. Über die Gesamtfläche des Foyers musste eine neue durchgehende Decke abgehängt werden. Dabei gab es zugleich jede Menge technischer, besonders brandschutztechnischer Details zu berücksichtigen – ein schwieriger Spagat zwischen Ästhetik und Funktionalität, der mit einem OWAplan Deckensystem gemeistert wurde.
So musste jedes Deckenfeld im Foyer reversibel gestaltet sein, da sich in jedem Feld eine Rauchansauganlage befindet. Auch die Brandmelder waren in die Revisionsfelder zu integrieren (das RAS-System ist das Brandmeldesystem und ersetzt die Brandmelder). Über integrierte Luftauslässe wird die Zuluft ins Foyer geführt. Die Luftauslässe selbst wurden mit Metallplatten umgeben. Sie helfen nicht nur, Verschmutzungen zu vermeiden, sondern harmonieren auch gut mit den markanten, exklusiven Dinnebier-Leuchten, die man vor 25 Jahren eingebaut hatte. Die verchromten Design-Leuchten wurden übrigens komplett zerlegt, neu aufbereitet und wieder eingebaut.
Die Klappen der Revisionsrahmen versah man mit integriertem Luftauslass und Alublende; bei den kleineren Feldern im Foyer passte man die mittlere Metallplatte aus optischen Gründen in den Metallrahmen ein. Als besonders flexibler „Funktionsträger“ und als ästhetisch überzeugende Gesamtlösung erwies sich das fugenlose Deckensystem OWAplan S7, von dem ca. 500 m2 – teilweise in Segelform – zwischen Rabitz-Gesimsen und der aufwändigen Beleuchtung verbaut wurden. Weiteres Highlight über dem Foyer stellt ein 2 cm breiter Rand zwischen Deckenfeldern und Stützkonstruktion dar, welcher offen gehalten wurde, um die Abluft abzusaugen. Dieser offene Rand lässt die Felder leichter und schwebender wirken.
Flure und Orchestergraben
Kaum weniger anspruchsvoll gestalteten sich die Ansprüche an die Flure, die im Notfall auch als Fluchtwege dienen. Das OWA-System S 3 im Dessin Cosmos M.N. deckt diese Bereiche akustisch (Schallabsorptionswert: 0,65), optisch und brandschutztechnisch überzeugend ab. Etwa 1 000 m2 der Fläche sind mit Stufenwandwinkeln Nr. 50/15 befestigt. Die Systemplaner arbeiteten alle Details der Decke vorbildlich aus: mit exakter Vermittlung der Rastereinteilung, integrierter LED-Notbeleuchtung und einer außergewöhnlichen, mittig über dem Raster versetzten Platzierung der Leuchten.
Auch im Orchestergraben des renovierten Theaters spielt ein OWA Deckensystem die akustisch tragende Rolle. Ein schwarzes, hoch stabiles und leicht zu reinigendes Metalldeckensystem OWAtecta hält sich optisch zwar dezent im Hintergrund – seiner Funktion entsprechend.
Akustisch jedoch brilliert es dank rückseitiger Akustikauflage, beschert dem Publikum im Saal den vollen Genuss auch leiser Töne und garantiert zugleich das optimale Verständnis der Musizierenden untereinander.
Planung: Fachbereich Ingenieurbüro und Baubetrieb, Stadt Mönchengladbach
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