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Schön sportlich

Neubau eines Hallensportbades in Biberach
Schön sportlich

Im Vordergrund der Sportbad-Planung stand neben hoher gestalterischer Qualität eine wirtschaftliche Bauweise. Das Gebäude wurde nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten optimiert, was einen nachhaltigen Betrieb gewährleistet und zudem ermöglichte, den engen Kostenplan einzuhalten. Dach- und Decken- elemente sind aus Holz.

Dem Slogan „Ganz schön sportlich“ wird nicht nur die leistungsorientierte Schwimmabteilung des TG Biberach gerecht, sondern ebenso das im September 2008 eröffnete neue Hallensportbad. Die expressive, dynamische Bauform verleiht dem Gebäude bereits von außen sportlichen Charakter. Im Innenraum sorgen frische, muntere Farben für eine freundliche und lebhafte Atmosphäre.

Die Herausforderung beim Hallensportbad in Biberach bestand in der kostengünstigen Planung. Trotz geringem Budget musste eine hohe Funktionalität bei geringem Energieverbrauch gewährleistet sein – auch in punkto Gestaltung sollte das Sportbad überzeugen.
Architekt Ernst Ulrich Tillmanns: „Die Herausforderung bei diesem Projekt lag vor allem darin, trotz engem Kostenrahmen ein gut gestaltetes Gebäude mit sportlichen Charakter und hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Dafür sorgen ein ausgewogenes Zusammenspiel von Form, Material und Farbe sowie eine wirtschaftliche Bauweise, so dass sich das Bad auch in punkto Energieeffizienz von der sportlichen Seite zeigt.“
Das Gebäude integriert sich formal in das längliche Grundstück und korrespondiert gleichzeitig mit den unterschiedlichen Typologien der Umgebung: Wandscheiben, eine reduzierte Tragkonstruktion aus Stahl und Holz sowie großzügige Verglasungen bilden eine schlanke und durchlässige Bauform und verankern das Hallensportbad ins einer locker bebauten Umgebung. Die wirtschaftliche Bauweise zeigt sich neben der Optimierung von Flächen und Raumvolumen unter anderem in der Tragkonstruktion. Das Stahltragwerk der Badehalle reduziert sich durch den Einsatz von Massivholzschalelementen, die 6 m Spannweite ermöglichen, auf wenige prägnante Hauptträger.
Außerdem wurde auf eine Verkleidung der Stahlkonstruktion verzichtet. Die Träger sind lediglich lackiert, ebenso die Holzelemente, welche die Akustik in der Badehalle deutlich verbessern. Auf eine Verkleidung bzw. Oberflächenbehandlung der tragenden Rohbauteile für den Funktionstrakt wurde verzichtet: Sichtbeton bestimmt das Erscheinungsbild des Hallensportbades im Innen- wie im Außenraum. Ähnlich reduziert ist der Innenausbau gestaltet, ohne dabei jedoch an gestalterischer Qualität einzubüßen. Das ausgewogene Zusammenspiel von Bauform, Material und Farbgebung verleiht dem Sportbad eine unverwechselbare Identität. Natürliche und dauerhafte Materialien, beispielsweise Feinsteinzeugfliesen, Holz und auf das Farbkonzept abgestimmte Schichtstoffe, erzeugen in Kombination mit frischen, kräftigen Farben ein freundliches und einladendes Badambiente. Zudem verleiht das perfekte Zusammenspiel von natürlichen und künstlichen Lichtstimmungen dem Bad eine hohe Aufenthaltsqualität und eine ganz besondere Note.
Holzkonstruktion
Der Dachaufbau der Badehalle besteht aus folgenden Elementen:
  • Stehfalzeindeckung
  • Mineralfaserdämmung 40 mm 035-DAA-dk-A2
  • Mineralfaserdämmung 140 mm 035-DAA-dm-A2
  • Dampfsperre
  • Massivholzschalelemente 160 mm, Spannweite 11.50 bis 15.50 m
  • Stahlrahmenträger (12 Stahlrahmenträger im Abstand von 5,80 m spannen über die gesamte Breite der Badehalle (23,50 m).
Bei den Decken- und Dachelementen aus Holz handelt es sich um Lignatur-Elemente, die über beste statische Eigenschaften bei geringem Eigengewicht und minimaler Höhe verfügen. Sie zeichnen sich durch ein sehr steifes Tragverhalten aus. Die auf Basis der Belastung erforderliche Konstruktionshöhe ist vergleichbar mit derjenigen einer Betondecke. Lignatur-Elemente sind nach der Euronorm und nach den nationalen Normen rechenbar. Der genaue Nachweis dieser Elemente für Einfeldträger und Mehrfeldträger beschränkt sich auf die Kontrolle der Momente, Querkräfte und Durchbiegungen.
Im Hallensportbad Biberach wurden Flächenelemente eingesetzt mit einer Höhe von 160 mm. Es wurden Spannweiten als Zweifeldträger von 11,50 m teilweise bis 15,50 m überspannt. Trotz dieser enormen Länge sind die Elemente leicht und durch ihre Passgenauigkeit entsprechend schnell montiert. Die Befestigung auf dem Stahltragwerk und die Ausbildung der Holzelemente als statische Scheibe erforderten spezielle Lösungen. Aufgrund des hohen Chloridanteils im Schwimmbad ist nur hochkorrosionsfester Spezial-Stahl zulässig. Zur Ausbildung einer statischen Scheibe wären also Spezial-Stahl-Schubbolzen nötig gewesen. Stattdessen kamen wesentlich wirtschaftlichere Eichendübel mit 30 mm Durchmesser zum Einsatz. Die Befestigung auf dem Stahlträger erfolgte mit speziell angefertigten Schrauben.
Nach dem Grundsatz „Rohbau gleich Ausbau“ überzeugen die sichtbaren Holzoberflächen mit besonderen Oberflächenbeschaffenheiten ebenfalls durch ihr ästhetisches Aussehen. Die farbige Lasierung der fertigen Elemente erfolgt bereits im Werk, ebenso wird ein Lichtschutz aufgebracht, der das natürliche Nachdunkeln von Holz reduziert.
Die Elemente bieten sehr guten Schallschutz. Vor allem in Räumen mit hohem Publikumsverkehr ist es wichtig, den Schalldruckpegels zu verringern sowie die Nachhallzeit zu verkürzen, zumal die Halligkeit dieser Räume als lästig und störend empfunden wird. Schallabsorptionsmaßnahmen zur Lärmminderung sind an der Decke besonders wirkungsvoll. Im Hallensportbad wurde der Akustik Typ 8 mit Schlitzen in Kombination mit hinterlegten Schallabsorptionsplatten eingesetzt, um die raumakustische Qualität zu erhöhen.
Technische Anlagenbeschreibung
Der Konzeptionsansatz für die technischen Einrichtungen des Hallensportbad basiert auf energetisch und betriebswirtschaftlich optimierten Anlagen. Es wurden in allen Gewerken Wärmerückgewinnungssysteme mit minimalem Strom- und Energiebedarf sowie maximalem Wirkungsgrad eingesetzt. Alle Lüftungsanlagen verfügen über eine interne Wärmerückgewinnung mit einem Wirkungsgrad von 60 bis 75 % (Plattenwärmetauscher).
In der Schwimmhalle wurde das Schwimmhallenlüftungsgerät Fassade zur Erhöhung der Entfeuchtungsleistung mit einer Entfeuchtungswärmepumpe ausgestattet. In der Sanitäranlage ist eine Duschabwasser Wärmerückgewinnung eingebaut, die das warme Duschenabwasser aus den Duschen Umkleide entwärmt und so das Brauchwasser vorerhitzt. Die Aufbereitung des Badewassers erfolgt nach den Anforderungen des Beckenprogramms sowie der Betriebsbedingungen nach DIN 19643. Als Füllwasser für die Aufbereitungsanlagen wird Brunnenwasser (Süßwasser) verwendet. Bei Ausfall der Brunnenpumpe ist eine Noteinspeisung über das Stadtwassernetz mit freiem Auslauf möglich. Die Badewasseraufbereitungsanlagen werden nach der Verfahrenskombination gemäß DIN 19643–2, Adsorption–Flockung-Filtration-Chlorung aufbereitet.
Architekturbüro: 4a Architekten GmbH, Stuttgart Mitarbeiter: Lale Gündog (Projektleitung), Susanne Wolpert, Patricia Schlarb, Eva-Maria Dietrich.
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