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Taghell im Quadrat

Neubau einer Universitätsbibliothek in Berlin
Taghell im Quadrat

Mit modernem Konzept überrascht das Jacob-und-Wilhelm-Grimm- Zentrum, die neue Bibliothek der Berliner Humboldt-Universität. Der zentrale Lesesaal bildet, in großzügigen Terrassen angelegt, das funktionale Herz- stück. 92 quadratische Oberlichter gewährleisten natürlichen Lichteinfall ins Gebäudeinnere, von wo sich der freie Blick in Berlins Himmel öffnet.

In zeitgenössischer Architektur vereinigte der Schweizer Architekt Max Dudler klassisches Bibliothekswesen mit modernsten Medien. Die Berliner Literatursammlung verfügt über eine der größten wissenschaftlichen Bibliotheksbestände historischer und aktueller Forschungsliteratur, die durch elektronische Medien und Recherche-Ressourcen erweitert werden sollten. Entstanden ist ein herausragendes Zentrum für wissenschaftliche Information und Kommunikation, das mit 2,5 Millionen Büchern und anderen Medien in abgestimmter Struktur Auskunfts-, Beratungs- und Serviceeinrichtungen bietet.

Inspirierende Gestaltung
Der 252 Plätze umfassende Lesesaal ist in verschiedenen Terrassen angelegt, die sich vom Erdgeschoss bis auf Höhe des vierten Stockwerkes empor strecken.
„Die Besucher haben von fast jedem beliebigen Standpunkt eine Aussicht bzw. Durchsicht durch das Gebäude. Das Zentrum aller Blickbeziehungen bildet der Lesesaal“, so Max Dudler.
Auch ohne künstliche Beleuchtung ist es dort taghell. Für die raumfüllende Ausleuchtung sind 92 Oberlichter von Lamilux aus der Produktreihe CI-System Glas-architektur ME in das Flachdach integriert worden. In den Abmessungen 2,5 x 2,5 m befinden sich die Tageslichtelemente in einzelnen, abgetrennten Kassetten, was dem langen Raum eine strukturale Geste verleiht und der strengen Formensprache des Gesamtgebäudes entspricht. Neben ästhetischen Ansprüchen, sind auch die energetischen Qualitäten der Oberlichter von größter Bedeutung. Eine hervorragende Wärmedämmung der einzelnen Bauelemente, die in der Gebäudehülle eingesetzt werden, ist dabei absolut erforderlich.
Einheitliches Konstruktionssystem
Um die vorgefertigten Tageslichtelemente passgenau einzusetzen, wurde eine spezielle Unterkonstruktion aus einem umlaufenden Stahlrahmen entwickelt, auf dem wiederum ein Rahmen aus thermisch getrennten Profilen montiert wurde. Die Stahlblechkonstruktion verfügt auf der Außenseite über eine mineralische Wärmedämmung und ist mit einer Blechschürze versehen, um die Dachabdichtung anzuschließen. Bei der Lasteinleitung in das Tragsystem kamen speziell entwickelte Isotherme Lastkonverter zum Einsatz, wodurch die Wärmedämmwerte des Tageslichtsystems erheblich verbessert werden konnten, was auch durch die minimierte Bildung von Kondenswasser an den Innenseiten der Konstruktion zum Ausdruck kommt. Einen wesentlichen Beitrag zu der optimierten Wärmedämmung leisten die durchgehend geschäumten Kerndämmzonen zwischen den Innen- und Außenprofilen der Konstruktion, die das CI-System zu einem hochfesten, thermisch optimierten Verbundsystem machen.
Energieeffiziente Verglasung
Für die Oberlichter wurde aus energetischen Gründen eine Zwei-Scheiben-Isolierverglasung gewählt. Die äußere Scheibe besteht aus Einscheibensicherheitsglas (ESG), das durch seine leicht grün-bläuliche Einfärbung eine angemessene Sonnenschutzwirkung entfaltet, um Blendwirkungen im Lesesaal zu vermeiden. Daraus resultiert ein Lichttransmissionsgrad Lt von 19 bis 82%. Der Scheibenzwischenraum ist mit dem Edelgas Argon gefüllt und wirkt wie eine zusätzliche wärmedämmende Schicht. Die innere Scheibe bildet ein Verbundsicherheitsglas, das aus zwei, mit Hilfe einer PVB-Folie verklebten Glasschichten besteht.
Die Fensterkonstruktion erzielt dadurch ein Wärmeschutz von Ug 0,6 bis 1,1 W/[m²K]. Die Werte der Verglasung liegen zwischen Uw 0,9 und 1,2 W/(m²K). Sowohl in den 82 festverglasten Tageslichtelementen als auch den zehn zu öffnenden Modulen wurden die selben Verglasungen eingesetzt. Mit steuerbaren Klappensystemen ausgestattet, dienen diese Elemente als Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) eine energieeffiziente Einrichtung für die natürliche Be- und Entlüftung des gesamten Gebäudes.
Architekturbüro: Max Dudler, Zürich, Berlin
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