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Setzungsrisse beseitigt

Sanierung eines Mehrfamilienhauses in Mittenwald
Setzungsrisse beseitigt

Bei einem Mehrfamilienhaus in Mittenwald (Oberbayern) sind vermutlich im Zusammenhang mit angrenzenden Kanalbauarbeiten vor cirka zehn Jahren starke Setzungen und Risse-Schäden aufgetreten. Mit Spezialinjektionen wurde der Baugrund nun verdichtet. Zusätz- liche Injektionen bewirkten eine Anhebung des Fundaments.

Die Hauptrisse mit bis zu 8 mm Öffnungsweite befinden sich im Innenbereich des Gebäudes. Aufgrund von Umbauten und Aufstockungen während der letzten 30 Jahre liegen nach Angabe des Statikers teilweise auch Überschreitungen der zulässigen Bodenpressung vor. Um Aufschlüsse über den Baugrund zu erlangen, wurden vom geotechnischen Büro Dr. Denzer GmbH Baugrunduntersuchungen durchgeführt.

Das teilunterkellerte, dreigeschossige Wohnhaus, Baujahr 1950, befindet sich in leichter Hanglage, gegründet auf Streifenfundamenten. Beidseitig um das Haus verlaufen zwei Bachläufe. Laut Planunterlagen sind die Fundamente im geschädigten Bereich zwischen 0,2 bis 0,5 m breit und gründen ca. 0,80 m unter Oberkante EG-Fußboden. An der unbewehrten Bodenplatte (10 cm Stärke) sind aber keine Risse festzustellen. Gemäß Baugrunduntersuchung findet die Lastabtragung der Streifenfundamente in Wechsellagerung aus überwiegend locker gelagerten Kiesen und Sanden statt. Unterlagernd, ab ca. 2,4 m Tiefe, weisen die Kiessande mindestens eine mitteldichte bis dichte Lagerung auf. Das Rissbild deutet auf lastunabhängige Sackungen durch Bodenentzug unter den Fundamenten – wie dies z. B. bei Unterspülungen der Fall ist.
Kraftschluss wieder hergestellt
Es wurde beschlossen, mit Hilfe der Deep Injection-Methode von Uretek vorhandene Hohlräume aufzufüllen, den Baugrund zu verdichten und damit den durchgehenden Kraftschluss zwischen Fundamentsohle und Baugrund wieder herzustellen. Weiterhin sollen die Fundamente in Richtung Ausgangslage, soweit verträglich für das Bauwerk, angehoben werden.
Von innen wurden Bohrlöcher mit 16 mm Durchmesser gesetzt. Durch Injektionslanzen injizierten die Uretek-Techniker das Zweikomponenten-Expansionsharz unter kontrolliertem Druck zuerst direkt unter die Fundamentsohle des geschädigten Bereiches. Durch Volumenvergrößerung der Harze (Polymerisation) und die dabei entstehende Expansionskraft wurden vorhandene Hohlräume aufgefüllt und so der durchgehende Kraftschluss zwischen Fundamentsohle und Baugrund wieder hergestellt. Danach wurden in zweiter Ebene zusätzliche Verstärkungsinjektionen bis ca. 1,20 m unter die Fundamentsohle in den Baugrund gesetzt. Dabei bildeten sich vertikal fein verästelte Harzlamellen aus, die zunächst eine horizontale Verspannung im Baugrund bewirkten. Mit weiter verdichtetem Baugrund wuchsen die Horizontalspannungen im Boden bis aufs Maß der vertikalen Auflast an. Lokal begrenzt kam es zu r Hebungstendenz von mind. 0,5 mm. Durch weitere Materialzugabe wurden die Fundamente um einige Millimeter wieder Richtung Ursprungsniveau angehoben. Diagonale und horizontale Risse im Mauerwerk konnten dabei sogar teilweise geschlossen werden. Wegen extrem kurzer Reaktionszeit der Harze und millimetergenauer Überwachung durch Nivellierlaser konnte der Prozess genau gesteuert werden. Ein Laserempfänger registrierte jede Ausweichbewegung von Baukonstruktion und Umgebung und brachte damit den Nachweis für die höhere Untergrundtragfähigkeit unter der zu diesem Zeitpunkt herrschenden Belastung. Die gesamten Arbeiten erforderten nur 1,5 Arbeitstage.
Baugrunduntersuchung: Dr. Denzer GmbH, Ammergau
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