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Schwebender Kubus

Neubau Proberaum des Musikvereins in Zwettl
Schwebender Kubus

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Im niederösterreichischen Zwettl hat der Musikverein ein neues Gebäude für seinen Proberaum bekommen. Kontrastreich ist der Neubau mit auffälliger Hülle dem benachbarten Stadtamt vorgelagert. Die schlichte Kubatur scheint knapp über dem Boden zu schweben und glänzt durch eine vorgehängte hinterlüftete Fassade mit goldfarbenen metallischen Rauten.

Jahrzehntelang stand dem 1887 gegründeten Musikverein C. M. Ziehrer Zwettl ein Proberaum im Dachgeschoss des Stadtamts zur Verfügung. Ursprünglich nur als Übergangslösung gedacht, währte das Provisorium lange. Der alte Proberaum des Musikvereins entsprach jedoch nicht mehr den Anforderungen – sowohl hinschtlich der Akusitik als auch in Anbetracht der Größe des Blasmusikerensembles. Da auch das Stadtamt in funktionaler Hinsicht den zeitgemäßen Anforderungen an ein modernes Verwaltungsgebäude nicht mehr entsprach, beschloss die Stadtgemeinde Zwettl die Durchführung eines geladenen Architekturwettbewerbs zur Neustrukturierung. Als Sieger des Wettbewerbs ging das Architekturbüro Franz ZT, Wien, hervor. Der Entwurf beinhaltet die Auslagerung des Musikvereins auf den Vorplatz vor dem Stadtamt. Die Positionierung des Neubaus fasst den bisher nicht definierten Platz und bewirkt eine Aufwertung der Eingangssituation in das Stadtamt.

Individueller Faltenwurf

Glanzgrade in Gold

In seiner zeitgemäßen, reduzierten kubischen Formensprache bildet der Neubau einen bewußten und modernen Kontrapunkt zum benachbarten Bestandsbau, dem Stadtamt. Nach außen zeichnet sich nur der eigentliche Proberaum mit einer lichten Raumhöhe von 5 m ab. Um die akustischen Anforderungen der Musiker und die maximalen Förderkriterien des Landes Niederösterreich zu erfüllen, musste der Proberaum eine Raumhöhe von 5 m und eine Mindestfläche pro Musiker aufweisen. Diese Parameter gaben das Volumen des Baukörpers vor. Trotz der schlichten geometrischen Form fällt der Musikverein auf: Die Fassade ist mit goldglänzenden Rauten gestaltet – abgeleitet von den Blechblasinstrumenten und Mustern der Trachten des Musikvereins.

Gekantete Ecken

Die karoförmigen Aluminium-Verbundplatten in zwei Glanzgraden bewirken ein wechselndes Licht- und Schattenspiel auf der ansonsten glatt anmutenden, vorgehängten hinterlüfteten Fassade. Zum Einsatz kamen Prefa-Verbundplatten mit einer Seitenlänge von 1 243 mm in der Sonderfarbe Goldmetallic mit unterschiedlichem Glanzgrad (3% und 25%). Die Besonderheit dieses Objekts liegt in der Verarbeitung der Ecken. Alle vier Ecken sind an der Diagonale gekantet und die Metallhülle scheint dadurch um das Gebäude gefaltet zu sein. Die schräg verlegten Rauten sind auf einer Aluminiumkonstruktion montiert, dahinter befindet sich die Dämmung.

Ein Haus aus Beton

White Cube

Vom Vorplatz führt eine Treppe hinunter zum Eingangsbereich und in das untere der beiden Geschosse. Hier befinden sich ein großer Aufenthaltsraum und die sanitären Anlagen. Zur Belichtung des Erdgeschosses dient ein schmales umlaufendes Fensterband. Von außen betrachtet bewirkt dieses eine schwebende Wirkung des Neubaus. Das Obergeschoss beherbergt das Herzstück des „Goldstücks“: den Proberaum. Die gleichmäßige natürliche Belichtung erfolgt von oben über Lichtkuppeln. Die raumakustischen Maßnahmen sollten den Raum nicht dominieren und wurden in einem Spiel aus gelochten und glatten weißen Wandverkleidungen ausgeführt.

Der neue Probenraum des Musikverein Zwettl ist mit dem Preis best architects 15 in der Kategorie sonstige Bauten ausgezeichnet worden.

Aluminiun-Verbundplatten
Architekt:
Franz ZT GmbH, Wien
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