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Ort der Kommunikation und Besinnung

„Theoretikum“-Forschungszentrum für das Klinikum der Universität Jena
Ort der Kommunikation und Besinnung

Die städtebauliche Disposition des geplanten Neubaus folgt dem Duktus der vorhandenen baulichen Anlage des bauhistorisch bedeutsamen „Collegium Jenense“. Das Gebäude bindet unmittelbar an die bestehenden denkmalgeschützten Institutsbauten an und schließt das historische Ensemble nach Westen hin ab.

Die vorgefundenen Qualitäten vom straßenbegleitenden Blockrand und Innenhof als Merkmale der Bebauung innerhalb des Altstadtrings werden als wesentliche Elemente des realisierten Neubaus aufgegriffen.
Der Neubau des Theoretikums ordnet sich in seiner Geschossigkeit und kompakten Grundriss-Organisation in die Maßstäblichkeit des Quartiers ein. Damit gewährleistet er die Fortschreibung der in den Rahmenplan zur Stadterneuerung formulierten städtebaulichen Zielsetzung wie Erhaltung und Ergänzung des Großgrünbestandes, Solitärstellung des Anatomieturmes sowie Sichtbeziehung zwischen diesem und dem Johannistor.
Konzept
Das zentrale Forschungsgebäude Theoretikum ist als dreigeschossige u-förmige Anlage konzipiert, die zusammen mit den bestehenden Gebäuden einen begrünten Innenhof umschließt. Während der westliche Gebäudeteil die Büroarbeitsräume der Verwaltung und der Wissenschaftler beinhaltet, nehmen die nördliche und südliche Schiene gestapelt die in die Höhe installierten Bereiche der Labornutzung auf.
Dazwischen an zentraler Stelle ist die vertikale Erschließung angeordnet sowie der Haupteingang des Gebäudes vorgesehen, der durch die vorhandene und erhalten gebliebene Pappel akzentuiert wird.
Die verglaste Halle zur Straße und zum Innenhof hin erlaubt Ein-, Aus-, aber auch Durchblicke – das Alte tritt nicht hinter dem Neuen zurück, sondern wird durch das Gebäudekonzept des Neubaus mit einbezogen und erlebbar gemacht
So entsteht ein Ort der Kommunikation, des Austausches, aber auch der Besinnung – unverzichtbar für die wissenschaftliche Arbeit.
Die Parkierung erfolgt im Untergeschoss mittels eines Parksystems, das die erforderlichen Stellplätze auf knappsten Raum ermöglicht. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über die Kollegiengasse.
Nutzung
Die in den drei Geschossen untergebrachten Arbeitsräume werden als Laborflächen so ausgelegt, dass sie ohne besondere Widmung für die Aufgaben jeweils aktueller Forschungsaufgaben als Verfügungsflächen des Bereiches Biochemie nutzbar sind.
Bei der Einstufung/Klassifizierung der Laboratorien und Nebenräumen wurde die geplante wechselnde Nutzung des Gebäudes oder von Teilen des Gebäudes, wodurch noch erhöhte Forderungen entstehen könnten, berücksichtigt. Um eine hohe Flexibilität in der Laboreinrichtung zukünftig zu gewährleisten, ist die Medienführung „von oben“, also im Deckenraum, realisiert worden.
Konstruktion
Die Konstruktion des Gebäudes basiert auf dem Grundraster von 1,20 m. Das Tragsystem ist ein Stahlbetonskelett, das durch teilweise massive Außenwände, Kerne und Deckenscheiben ausgesteift wird.
Durch eine definierte Installationszone (Schachtversorgung pro Raum) entlang des Flures ist eine zukunftsorientierte, variable Grundrissaufteilung möglich.
Die Gliederung der Fassade erfolgt durch die an den Altbau angelehnte Sockelzone, hier neu interpretiert, aus lackiertem Stahlblech und die horizontale Akzentuierung mit Fassadenbänderungen aus einer Holz-Aluminium-Mischkonstruktion.
Horizontale Fensterbänder
Wesentliches Gestaltungsmerkmal des Neubaus sind die fast über die gesamte Gebäudeflügellänge reichenden Glasfensterbänder. Die auf der Rauminnenseite angeordnete Pfostentragprofile, Riegelprofile und die Fensterbänke bestehen aus Eiche-hell-furniertem und klar lackiertem Birke-Baufurniersperrholz.
Die Festverglasung wird aufgenommen durch eine Aluminiumaufsatzkonstruktion von Schüco in Anthrazit. Außenseitig werden die Glashalterungen durch Alu-Deckschalen im gleichen Farbton abgedeckt, wobei die horizontalen Deckschalen durchlaufend und die vertikalen Deckschalen gestoßen ausgeführt wurden.
Das betont zusätzlich die Horizontalität der Fensterbandfassade, rhythmisiert durch Fensterflügelelemente. Als Sonnenschutz wurde eine Aluminium-Lamellenstoreanlage von Warema verdeckt hinter dem Wärmedämmverbundsystem eingebaut.
Mit einer lichten Höhe von circa 1,90 m erlauben die Fensterbänder eine höchstmögliche Belichtung der dahinter liegenden Labor- und Büroräume.
Glasfassaden- und -fugen
Die Glasfassaden zu den Fluren und zur Halle sind als scharfkantige Stahlhohlprofilkonstruktion von Jansen ausgeführt und basieren auf dem Rastermaß von circa 2,95 m. Die horizontale Gliederung erfolgt durch die an den Betondecken und an Stahlprofilen abgehängte Tragkonstruktion.
Unterstützt wird die Horizontalität durch die Abdeckung der vertikalen Glasfugen mittels eines minimierten Flachprofils – im Gegensatz zu den horizontalen Glasfugen.
Die Verwendung des Systems Jansen ermöglicht überdies eine ansichtsgleiche Ausführung auch für die in Teilbereichen erforderliche Brandschutzqualität F30, im Brandüberschlagsbereich als Anschluss an die neu errichteten Brandwände.
Geschlossene Gebäudehülle
Als Außenwandverkleidung der geschlossenen Gebäudehülle wurde ein Wärmedämmverbundsystem von BaumitBayosan mit folgendem Aufbau ausgeführt:
Auf der Rohbetonoberfläche kam der KlebeSpachtel DC 56 zur Aufnahme des Ausgleichsputzes zum Einsatz. Der Ausgleichsputz (Dickschicht Leichtputz Bewehrt DL 66 B) dient als Untergrund für die Dämmplatten zur Herstellung der ebenen Fläche.
In 12 cm Dicke wurden Polystyrol-Hartschaum-Dämmplatten (Wärmedämmverbundsystem Dickschicht) für die Wärmedämmung aufgebracht. Nach einer Gewebespachtelung (ArmierungsGewebe Fein) kam der eingefärbte Oberputz in mindestens 3 mm Schichtdicke darauf (BaumitBayosan EdelFeinputz EFP). Zum Schluss wurde der Anstrich mit Egalisationsfarbe mindestens zwei Mal aufgebracht (BaumitBayosan SilikonFarbe).
Die Farbwahl des Anstriches mit RAL 0405050, Orangerot, erfolgte in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und nimmt Bezug auf den historischen Farbkanon der Bestandsgebäude.
Weitere Informationen
Oberputz bba 502
Egalisationsfarbe bba 503
Architekten: Gerber Architekten, Dortmund
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