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Filigrane Symbolik

Neubau eines Firmengebäudes in Eschbach
Filigrane Symbolik

Bei MedXpert dreht sich fast alles um den Brustkorb – insbesondere um die Korrektur des Thorax-Knochengerüsts. Deshalb entwarfen a plus architekten ein individuell darauf zugeschnittenes neues Firmengebäude für das Medizintechnik-Unternehmen. Die filigran- gläserne Fassade kam aus einer Hand eines Metallbau-Spezialisten.

Der Baukörper ist einem menschlichen Thorax nachempfunden, die Fassade unterstreicht optisch diese Syntax: Zwei kurze Gebäudeflügel zweigen im Winkel von 45 Grad von der kompakten Bauform ab, nach oben hin verjüngt sich das sanft abgerundete Gebäude. Die fugenlos und flächig wirkende Glasfassade wird unterbrochen durch schmale, hell abgesetzte Fassadenbänder aus Aluminiumblech – wie Rippen, die den Brustkorb umschließen. Das Treppenhaus auf der Rückseite hebt sich als gesondertes Bauteil gestalterisch hervor und symbolisiert das Rückgrat.

„Wir wollten dem Gebäude eine eigene Identität geben, und zwar eine, die angelehnt ist an MedXpert“, erklärt Frank Rosenkranz, verantwortlicher Architekt von a plus architekten. „Gleichzeitig wollten wir nachhaltig bauen – eine Umgebung schaffen, in der sich die Mitarbeiter wohlfühlen, den Energieverbrauch niedrig halten und gesunde Bau-
stoffe verwenden. Auch eine spätere Erweiterung ist im Masterplan berücksichtigt.“
Entstanden ist ein Verwaltungs- und Schulungsgebäude mit einer Nutzfläche von insgesamt 1 343 m². Es erstreckt sich über zwei Vollgeschosse mit einer Geschosshöhe von 4,20 m, darüber liegt ein zurückgesetztes Attikageschoss mit Flachdach. Das etwa 40 m lange und 14 m breite Gebäude besitzt ein Stahlbeton-Skelett mit massiven, aussteifenden Wandscheiben sowie Verbunddecken und steht solide auf einer Stahlbetonbodenplatte. Umschlossen wird es von einer filigranen Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassade. Für Planung und Bau der Fassade zogen die Architekten die Metallbau-Spezialisten von Freyler hinzu.
„Da der Architekt uns nach der Ausschreibung bereits in einer sehr frühen Planungsphase einbezogen hat, konnten wir gemeinsam sehr schöne Detaillösungen entwickeln. Er hatte die Idee und das Entwurfskonzept im Blick, wir die technische Umsetzbarkeit“, erklärt Stefan Gauss, Geschäftsbereichsleiter der Freyler Metallbau GmbH. Aus ersten Skizzen per Hand entwickelten die Fassaden-Spezialisten eine präzise CAD-Planung. So war schon im Vorfeld eine sehr genaue Kostenkalkulation möglich.
Die gläserne Gebäudehülle sollte möglichst flächig und fugenlos erscheinen. Bei der segmentierten Pfosten-Riegel-Fassade wurde daher bewusst auf Fensterflügel sowie auf außenliegenden Sonnenschutz verzichtet. Realisiert wurde dies mit den Profilen Raico Therm+ 56 A-I. Die Blecheinfassungen der Deckenstirn heben sich deutlich von der Glasfassade ab und erscheinen wie einzelne Rippen des Brustkorbs. Besonders filigran sind auch die Glasgeländer der Terrassen, sie folgen dem segmentierten Fassadenverlauf. „Hier war es wichtig, dass die zarten, beinahe unsichtbaren Brüstungen auch die nötige Stabilität besitzen – das Sicherheitsglas in einer soliden Konstruktion ist statisch geprüft und gewährleistet die nötige Absturzsicherheit“, berichtet Stefan Gauss weiter.
Mit Dreifachverglasung
Insgesamt 1 055 m² Fensterfläche hat Freyler in der Fassade verbaut, die Dreifachverglasung besitzt einen U-Wert von 0,60 W/(m²K). Die gesamte Fassade ist wärmebrückenfrei erstellt und weist einen Uw-Wert von ca. 0,8 W/m²K auf. Eine Lösung fanden die Metallbau-Spezialisten auch für das Rückgrat, das markante Treppenhaus. Hier ist die Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Lamellenfenstern zum Kippen versehen – ein sinnvolles Detail, um das Gebäude in der Nacht mit kühler, frischer Luft zu versorgen. Zugleich dient dies der Entrauchung im Brandfall. Sowohl das Treppenhaus als auch das Eingangportal sind mit markanten blauen Aluminium-Blecheinfassungen versehen.
Individueller Blendschutz
Für den Blendschutz im Inneren sorgt eine individuelle Bedruckung: „Gemeinsam mit Freyler haben wir diese Idee entwickelt, um die Optik der fugenlosen Fassade nicht durch einen außenliegenden Sonnenschutz zu stören“, freut sich Architekt Frank Rosenkranz.
Die mittlere der drei Scheiben wurde mit einem streifigen Siebdruck versehen, der ab 2 m Höhe mit dünnen Streifen beginnt, die nach oben hin dicker werden und schließlich ineinander übergehen. Fertig zugeschnittene Fassadenprofile der Pfosten-Riegel-Konstruktion führte Freyler auf der Baustelle mit der Verglasung innerhalb von vier Monaten zu einer harmonischen Fassade zusammen.
Gebäudetechnik
Für hohe Raumluftgüte sorgt eine kontrollierte Be- und Entlüftung über Bodenkanäle sowie eine geregelte Nachtlüftung. Zur Heizung und Kühlung ist eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe installiert, die in Kombination mit Fußbodenheizung und Betonkernaktivierung in Wänden und Decken sommers wie winters für angenehme Raumtemperaturen sorgt. Über Nacht und am Wochenende gibt es eine automatische Temperaturabsenkung.
Architekt: Dipl.-Ing. Frank Rosenkranz, a plus architekten, Kirchzarten
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