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Dampf ablassen

Lüftung und Dachdurchgang
Dampf ablassen

Als Durchdringung der Dachdeckung, der Zusatzmaßnahmen zur Deckung sowie der luft- und dampfsperrenden Bauteilschichten ist die Planung von Lüftungsvorgängen aus dem Gebäude sowie seiner Installationsleitungen an der Schnittstelle verschiedener Gewerke gefordert.

Dipl.- Ing. Hanns-Christoph Zebe

Freispiegel-Abwassersysteme entlüften als einfache Schwerkraft-Entwässerungssysteme funktionsgerecht durch Druckausgleich zwischen Abwasserleistungssystem und Außenluft. Sie verhindern Unterdruck mit möglichen Geruchsbelästigungen (Leersaugen der Leitung) und Probleme der Ableitung im Abwasserleitungssystem. In den meisten Fällen reichen hierfür die Nennweiten DN 70 oder DN 100 aus.
Entsprechend DIN EN 12056 und nationalen Ergänzungen der DIN 1986–100 ist die obere Mündung der Lüftungsleitung mind. 15 cm über die wasserführende Ebene der Dachdeckung zu führen. In schneereichen Regionen ist die Öffnung entsprechend höher auszuführen. Nach oben sollten die Lüftungsleitungen offen sein. Das Abdecken der Lüftungsöffnung mit einer Wetterkappe ist zulässig, wenn der freie Lüftungsquerschnitt nicht eingeschränkt wird.
Besteht die Gefahr der Kondensat- und Eisbildung bei Kanalentlüftungssystemen, so empfiehlt es sich, die Wetterkappe weg zu lassen.
Aufgrund der möglichen Geruchsbelästigung aus einem Abwasserentlüftungsrohr müssen Mindestabstände von einer nach außen geführten Lüftungsanlage zu Fensteröffnungen von Aufenthaltsräumen eingeplant und ausgeführt werden.
Dabei beträgt der seitliche Abstand mindestens zwei Meter und vom Fenstersturz aus nach oben mindestens einen Meter. Entlüftungsmündungen unterhalb von Fensteröffnungen sind zu vermeiden.
Damit Entlüftungsleitungen durch das Dach geführt werden können, sind flexible Schlauchanschlüsse zwischen der Lüftungsleitung und dem Dachdurchgang mit einer maximalen Länge von einem Meter möglich.
Wohnraum-Lüftung
Komplexer ist die Be- und Entlüftung von Bädern, der Anschluss von Dunstabzugshauben sowie einer kontrollierten Wohnraumlüftungsanlage. Hier ist das transportierte Luftvolumen bedeutsam. Große Luftmengen sollen möglichst ohne Widerstand durch Ventilatoren, Entlüftungsleitungen und Dachdurchführungen passieren. Faktoren wie die Nennweite des Durchgangs, aber auch die Anzahl der Verziehungen von Leitungen sowie die Aerodynamik im Inneren des Dachdurchganges wirken auf den Druckvolumenstrom. Dies gilt in gleicher Weise für den Einsatz von Wetterkappen. Die Bemessung der Lüftungsanlage und ihrer Lüftungsleitungen wird nach Anzahl und Leistung der Anlage geplant. Die Nennweiten der Lüftungsrohre sind in der Regel bauseits vorgegeben. Eine Aufteilung der Lüftungsquerschnitte auf mehrere Rohre mit entsprechend kleineren Nennweiten ist planbar und ermöglicht so auch wirtschaftliche Lösungen, die nicht nur eine optische Einpassung des Dachdurchgangs in die Dachfläche sicher stellen, sondern auch einer äußeren Beanspruchung durch dynamische Windlasten entspricht. Dachneigungsunabhängige Durchgänge wie der Klöber Venduct Kurzlüfter können bei problematischen Dachneigungen schon ab 5° bis zum Einbau in ein Mansarddach eingedeckt werden.
Gerade bei der Entlüftung von Bädern, Küchen und Wohnräumen entstehen erhebliche Dampfmengen. Zur Vermeidung von Feuchteschäden an Wandaustritten oder elektrischen Ventilatoren ist die Bildung von Kondenswasser in den Rohrleitungen zu beachten. Dieses kann durch die Temperaturdifferenz zwischen warmer Innenluft aus dem Gebäudeinneren sowie der kalten Außenluft an der Rohrwandung und Wetterkappe entstehen. Durch Dämmung der Rohrleitung oder den Einbau von wärmegedämmten Rohren sowie dem Wegführen des Leitungsgefälles vom Ventilator nach unten, mit Bildung eines verschlossenen Blindrohres zur Aufnahme des Kondenswassers, kann dieses Risiko reduziert werden.
Als weitere Maßnahme hat sich die Verlegung der Lüftungsleitung in der Sparrendämmung mit einer raumnahen Leitungsführung bewährt. Bei Kondensatbildung im Dachdurchgang oder in der Wetterkappe soll das entstehende Kondenswasser auf die Dachfläche geführt werden, um mögliche Schäden im Gebäudeinneren zu verhindern. Wetterkappen sind bei Be- und Entlüftungsleitungen Vorschrift, sollen aber durch ihre Kappengeometrie auch die Ableitung der Feuchtigkeit nach außen sicher stellen.
So wird beispielsweise bei dem Entlüftungssystem Klöber Venduct das anfallende Kondensat mittels einer Kondensatrinne sicher auf die Außenseite oberhalb der Dacheindeckung abgeführt. Die aerodynamische Entlüftung durch Rohrgeometrie, Luftleitring und Regenhaube reduziert Verwirbelungen im Rohr und in der Wetterkappe auf ein Minimum. Die Grundplatte kann passend zu über 400 Dachziegel- und Dachsteinmodellen geliefert werden und erhöht so im System der Dachdeckung die Regensicherheit.
Luft-, winddicht und regensicher
Jede Durchdringung der Funktionsschichten einer Dachkonstruktion ist entsprechend den folgenden Anforderungen auszuführen. Luftdichte Konstruktionen sind zwar keine aktuelle Erfindung, sie erhalten aber durch die Anforderungen der EnEV einen neuen Stellenwert. DIN 4108–7 zeigt beispielhafte Lösungen auch für Rohrdurchgänge auf. Eine Möglichkeit ist das Einkleben in die Luftdichtheitsebene mit geeigneten Klebebändern. Erhöhte Sicherheit auch bei evtl. Bewegungen der Konstruktion bietet der Einsatz einer Dunstrohrmanschette. Zeitraubende Zuschnitte und Verklebungen am Durchgang entfallen. Die Dunstrohrmanschette aus alterungsbeständigem EPDM-Material sitzt als hochflexible Manschettenöffnung selbstdichtend am Rohrschaft.
Auch für den Einsatz im Bereich der Unterdeckung oder Unterspannung bietet die Manschette erhöhte Regensicherheit und Winddichtigkeit. Insektensicherheit nach DIN 68 800–2 ist so im System möglich, die entsprechenden konstruktiven Bauteile können der Gefährdungsklasse 0 zugeordnet werden und auf chemischen Holzschutz kann verzichtet werden.
Wirtschaftlich und ansprechend
Moderne Raumentlüfter mit Kondensatabführung als Dachdurchgang lassen sich schnell und einfach lotrecht ausrichten und so den unterschiedlichen Dachneigungen anpassen. Sie bilden eine stabile Einheit, die auch schweren widrigen Witterungsbedingungen mit Schnee und Windbelastung trotzt. Mit der Vielfalt der Dachbaustoffe und Farben sind es im System die Grundplatten, die jeweils abgestimmt in Form und Farbe nicht nur für regensichere Dachdeckungen sorgen, sondern auch den ästhetischen Ansprüchen der notwendigen Dachdurchdringungen genügen.
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