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Strom und Wärme gekoppelt

Sanierung eines Hotels in Durbach
Strom und Wärme gekoppelt

Aus einem historischen Gasthaus wurde ein traditionsverbundenes Designhotel: Um Energie und Kosten zu sparen, sorgen nun anstelle der alten Öl-Zentralheizung drei gasbetriebene Mini-Blockheizkraftwerke für Strom und Wärme im „Ritter“.

Das Hotel „Ritter“ im Schwarzwälder Weindorf Durbach ist ein historisches Gasthaus. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde das heutige Vier-Sterne-Hotel im Fachwerkhaus mit grünen Fensterläden und kleinen Gauben im alten Sparrendach im Jahr 1656.

Seit mehr als 350 Jahren wird hinter dunkler Schwertung und verputztem Gefach Gastgebertum gelebt. Eine neue Ära läutete 2008 die Hoteliersfamilie Müller ein. „Das Hotel hatte einen starken Investitionsstau und war am Markt so gut wie nicht mehr präsent“, so Dominic Müller. Mit Liebe zum Detail wurde eine Brücke zwischen Mittelaltercharme und eleganter Wohnkultur geschlagen.
Es wandelten sich nicht nur Einrichtung und Ambiente – auch im Heizungskeller hielt die Moderne Einzug. Anstelle der alten Öl-Zentralheizung sorgen nun drei gasbetriebene Dachs Mini-Blockheizkraftwerke (Mini-BHKW) von SenerTec für Energie im „Ritter“.
Dezentral
Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugen die Anlagen neben thermischer auch elektrische Energie und nutzen den einmal eingesetzten Brennstoff doppelt.
So arbeiten sie deutlich effizienter und klimaschonender, als es bei separater Erzeugung von Strom und Wärme möglich ist. Die dezentrale Versorgung spart ein Drittel Primärenergie ein und halbiert die CO2-Emissionen.
Im Inneren des Mini-BHKW treibt der Kraftstoff einen Generator zur Stromerzeugung an. Dabei entsteht automatisch auch Wärme, die ausgekoppelt und der Versorgung mit Warmwasser und Heizwärme zugeführt wird.
Die „Dachse“ laufen fast ganzjährig und erreichen so optimale Erträge. Für Hotels wie das „Ritter“ mit konstant hohem Energieverbrauch eignet sich die Technologie besonders gut. Im Zuge der Umbau- und Sanierungsarbeiten wurde die Zimmeranzahl von 45 auf 60 ausgeweitet, das Haus erhielt einen 600 m² großen Wellnessbereich sowie ein Gourmetrestaurant, das seit 2009 einen Michelin-Stern trägt.
Im Jahr benötigt das Hotel etwa 500 000 kWh Strom und weitere 600 000 kWh für Heizung sowie Warmwasser. Jede der KWK-Anlagen bringt es auf 5,5 kWh elektrische und 12,5 kWh thermische Leistung. So wird im Hotel cirka ein Viertel des Stroms vor Ort produziert. Die Mini-BHKW erzeugen ein Drittel des gesamten Wärmebedarfs. Spitzenlasten deckt ein moderner Brennwertkessel ab. Schon in den ersten neun Monaten hat die Hotelierfamilie gut 13 000 Euro gespart. Dem KWK-Gesetz entsprechend erhalten Mini-BHKW-Betreiber für jede erzeugte Kilowattstunde Strom 5,11 Cent; dank hoher Effizienz sind sie zudem von der Energiesteuer befreit.
Architekturbüro Sanierung: Dipl.-Ing. Henning Stahl, Altefähr Innenarchitektur: JOI-Design GmbH Innenarchitekten, Hamburg
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