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Innenwanddämmung mit nur wenig Flächenverbrauch

Sanierung und Umbau einer Remise zum Wohnhaus in München
Gut gedämmt bei wenig Flächenverbrauch

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Im Rahmen einer umfassenden Sanierung wurde ein ehemaliges Kutschengebäude von 1901 fit für heutige Zwecke gemacht. So entstand aus der Remise nicht zuletzt dank einer Innenwanddämmung ein modernes Wohngebäude: Mit dieser Dämmlösung konnten die geltende Energieeinsparverordnung und der Denkmalschutz unter einen Hut gebracht werden.

Sabine Heinrich-Renz | be

Eine bekannte Adresse im Münchner Süden war und ist das traditionsreiche Ausflugslokal „Försterhaus“ an der Fasangartenstraße 124. Während das an der Straße gelegene, im Jahre 1901 im neobarocken Stil errichtete Hauptgebäude – das im Erdgeschoss ein griechisches Restaurant beherbergt – als „Baudenkmal“ vorbildlich erhalten ist, wurde die an den Biergarten im Hinterhof angrenzende Remise – das ursprüngliche Kutschengebäude gleichen Baujahres – über die Jahrzehnte nur unzureichend erhalten.
2015 entschlossen sich die Eigentümer des gesamten Ensembles zu einer umfassenden Sanierung des historischen Gebäudes. Über einen Zeitraum von zehn Monaten erstreckten sich die aufwändigen Maßnahmen, bis im Frühjahr 2016 die neuen Bewohner – Pächter des Restaurants – ihr neues, umfassend und energetisch saniertes Domizil auf 154 m² Nutzfläche beziehen konnten. Eine entscheidende Rolle spielte bei der Sanierung die Innenwanddämmung über eine Wandfläche von 240 m², bei der das keramische Wärmedämmsystem Poroton-WDF 80 zum Einsatz kam. Dieser moderne Baustoff von Schlagmann Poroton ermöglichte es, dass der ursprüngliche Charakter des Gebäudes erhalten werden konnte und es darüber hinaus „fit für die Zukunft“ gemacht wurde.
Anfang des vergangenen Jahrhunderts errichtet, fällt der Bau, in dem seinerzeit Stallungen, ein Heuboden sowie die Wohnräume für die Bediensteten untergebracht waren, durch seinen ungewöhnlichen, L -förmigen und asymmetrischen Grundriss auf, dessen Verlauf sich an der damals vorgegebenen Grundstücksgrenze orientierte. Fenster und Türen waren allesamt zur Hofseite ausgerichtet, die Wände rückseitig nur mit wenigen kleinen Öffnungen versehen. Die vergangenen Jahrzehnte hatten deutliche Spuren an dem Gebäude hinterlassen.
In Zusammenarbeit mit dem Münchener Architekturbüro Hetfleisch & Leppert und der Denkmalschutzbehörde sowie dem ebenfalls in der bayerischen Landeshauptstadt ansässigen Bauunternehmen Grauberger Massivbau gelang es den Eigentümern, dass aus der unbewohnbaren Remise nun eine moderne und zugleich charmante Wohnung der Extraklasse entstanden ist.
Ursprüngliche Substanz bewahrt
Eine entscheidende Maßnahme, in diesem ungewöhnlich zugeschnittenen Baukörper mit einer Schenkellänge von jeweils 13 m und einer Gebäudetiefe von 6 m einen modernen Lebensraum für anspruchsvolle Nutzer zu schaffen, war die Öffnung der Ostfassade mit großzügigeren Fenstern und bodentiefen Glastüren. Mit dem Ergebnis, dass die nun als Wohn- und Essbereich genutzten Räume in hellem Tageslicht erstrahlen. Von dort aus geht es durch die Fenstertüren auf die neu angelegte Terrasse und in den Garten. Die Schlafräume im OG erhellen zusätzlich gesetzte Gauben in Richtung Westen.
Trotz der umfangreichen Sanierung und des starken Eingriffs in den Baukörper konnte dennoch viel von der ursprünglichen Substanz gerettet werden: so auch die gusseisernen Säulen im EG sowie die Stahlträger-Decke mit den Beton-Ausfachungen. Das Außenmauerwerk wurde durch Horizontalsperren trockengelegt und das erst vor zehn Jahren erneuerte Blechdach erhielt eine Zwischensparrendämmung von innen.
Diffusionsoffen und kapillaraktiv
Aus denkmalschutzrechtlichen Gründen war die Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems an der Außenfassade nicht möglich. „Mit einer Innendämmung konnten wir die ursprüngliche Bausubstanz weitestgehend erhalten“, so Architekt Thomas Hetfleisch, „und somit den typischen Charakter des denkmalgeschützten Gebäudes.“ Für die Innenseite der mehr als 110 Jahre alten, 30 cm dicken Ziegelmauern entschieden sich die Bauherren und der Architekt für die Wärmedämmfassade WDF 80 von Schlagmann Poroton als zweite Schale. Etwa 240 m² Wandfläche wurden auf diese Weise mit der nur 8 cm starken WD-Variante isoliert: eine optimale Dämmung bei sehr geringem Flächenverbrauch. Vor der Sanierung bestand die Außenwand aus einer Ziegelwand mit 30 cm Dicke bei einem U-Wert von 1,1. Danach kam auf die Ziegelwand Poroton-WDF d=8 cm bei einem U-Wert von 0,5.
Die Poroton-WDF (180, 120 und 80 mm) zeichnet sich im Vergleich zu herkömmlichen Dämmsystemen durch eine robuste, langlebige Konstruktion sowie niedrige Instandhaltungskosten aus. Es ist faktisch betrachtet eine massive Ziegelwand, gefüllt mit dem natürlichen Dämmstoff Perlit, einfach und sicher in der Verarbeitung und bietet einen hohen Brandschutz. Das System erfüllt alle Aspekte einer baubiologisch sinnvollen und ökologischen Wärmedämmung. Es trägt dazu bei, Energiekosten erheblich zu reduzieren. Die WDF ist ein diffusionsoffenes, kapillaraktives Innendämmsystem. Die porige Struktur des mineralischen Baustoffs ermöglicht eine optimale Feuchtepufferung im Innenraum und schafft auf diese Weise ein angenehmes Wohnklima.
Im Gegensatz zu anderen Dämmsystemen wird Poroton-WDF nicht an die Bestandswand geklebt, sondern freistehend davor aufgemauert. Dadurch werden von vornherein Probleme vermieden, wie sie beispielsweise durch lose Putzstellen entstehen können.
Auch stellen Unebenheiten im Bestand kein Problem dar, denn intakter Bestandsputz muss im Regelfall nicht entfernt werden. Nicht zuletzt erfordert diese Konstruktion keine Gewebeeinlage – sie gewährleistet somit eine leichte und bewährte Planziegelverarbeitung. Herkömmliche Elektroinstallationen sowie die sichere Anbringung von Gegenständen sind mit dem richtigen Werkzeug bzw. empfohlenen Dübeln möglich.
Die behutsame Sanierung der denkmalgeschützten Remise im Münchener Süden unter Erhaltung ihrer ursprünglichen Fassade und prägender Bauteile aus dem Ursprungsjahr ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass die strengen Auflagen seitens des Denkmalschutzes durchaus mit den Forderungen der EnEV in Einklang zu bringen sind. Aus dem renovierungsbedürftigen Hinterhofgebäude, das über viele Jahrzehnte ungenutzt ein Schattendasein fristete, entstand hochwertiger Wohnraum hinter historischen Mauern – nicht zuletzt dank der Innenwanddämmung.
Architekt:
Thomas Hetfleisch, Architekturbüro Hetfleisch & Leppert, München
Tragwerksplaner:
Jens Reuthe Ingenieurbüro, Oberpframmern

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