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Fußbodenheizung mit niedriger Vorlauftemperatur

Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in Berlin
Niedrige Vorlauftemperatur

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Im Denkmalschutzbereich der „Mauergedenkstätte Bernauer Straße“ in Berlin entstehen moderne fünf- und sechsgeschossige Wohnbauten. Für behagliches Raumklima und Wohnkomfort sorgt bei einem Gebäude eine Fußbodenheizung. Aufeinander abgestimmte Systemlösungen aus einer Hand trugen zur wirtschaftlichen Umsetzung des energieeffizienten Wärmeverteilsystems bei.

Die Bernauer Straße in Berlin erinnert an die einst 155 km lange Grenzmauer um Westberlin. Derzeit wird die Bernauer Straße – als Teil der Erinnerungsstätte – nach einem ganzheitlichen Architektur- und Landschaftskonzept gestaltet, das die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin in Auftrag gegeben hat. Die zentrale Lage, das urbane Flair und die angrenzende Rosenthaler Vorstadt machen die dort entstehenden Neubauten zur attraktiven Wohngegend.

Moderne Architektur mit Loftcharakter, große Panoramafenster und Backsteinfassaden setzen die Gebäude in Bezug zu ihrer grünen Umgebung. Sie wurden von der Niber Realty GmbH in Zusammenarbeit mit den Berliner Architekten Kuhn & Co. entwickelt und projektiert. Eines der exklusiven Wohn- und Gewerbeobjekte ist die Bernauer Straße 49. Es entstanden zwölf exklusive Eigentumswohnungen, davon zwei Penthousewohnungen mit Dachterrasse sowie zwei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss.
Zum energetisch-ökologischen Gesamtkonzept, das hohen Nutzungskomfort bei vergleichbar niedrigem Energieverbrauch zum Ziel hat, trägt modernste Haustechnik bei: Ein Blockheizkraftwerk übernimmt die Energieversorgung des sechsgeschossigen Gebäudes. Es minimiert die CO2-Emissionen und den Nettoenergiebedarf erheblich und garantiert langfristig kalkulierbare Energiekosten.
Hoch effizient und behaglich
Je niedriger die Rücklauftemperatur im System, desto effizienter kann das Blockheizkraftwerk dem Abgas Wärme entziehen. Gleichzeitig muss für eine niedrige Vorlauftemperatur deutlich weniger Energie eingesetzt werden als bei einer hohen Vorlauftemperatur. Als ideales Wärmeverteilsystem kam deshalb eine Fußbodenheizung zum Einsatz. Sie kann durch Nutzung der gesamten Fußbodenfläche mit einer Vorlauftemperatur von 35 °C betrieben werden – selbst bei sehr niedrigen Außentemperaturen. Dabei punktet die Bodenheizung aber nicht nur durch hohe Effizienz, sie sorgt auch für mehr Behaglichkeit. Die Wärmeübertragung durch Strahlungswärme ermöglicht eine Absenkung der Raumtemperatur um etwa 2 °C, was einer Energieeinsparung von etwa 10% gleichkommt. Im gehobenen Wohnungsbau erfüllt die Fußbodenheizung zudem optische Ansprüche, da sie unsichtbar unter hochwertigem Eiche-Parkett und Fliesen verschwindet.
Umgesetzt hat das Haustechnikkonzept die Berliner Perdomo GmbH mit aufeinander abgestimmte Systemlösungen von Empur für die Fußbodenheizung.
Energetisch und wirtschaftlich sinnvoll
Zur Vermeidung von Energieverlusten wurden auf rund 1 100 m² Fläche die Pur-Therm Verbundplatte Kompakt 30 und die Pur -Therm Rollplatte Turbo Cube 30 gewählt. Für die 30 mm starke Hartschaum-Wärmedämmung sprechen ihre sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit und hohe Temperaturbeständigkeit. Die Verbundplatte Kompakt 30 überzeugt überdies durch hohe Druckfestigkeit 100 kPA. Nach vorausgegangenen Berechnungen wird durch vollflächigen Einsatz von Kompakt 30 und Turbo Cube 30 für alle Geschosse ein Wärmedurchgangswiderstand (R-Wert) von 0,667 m²K/W erreicht.
Dank geringer Plattenstärke und geringen Gewichts ließ sich die 2 x 1 m große Verbundplatte leicht zuschneiden und in den kleineren, verwinkelten Räumen verarbeiten. Hingegen sparte die Verarbeitung der 1,2 m breiten Rollplatte in den großflächigen Bereichen wertvolle Zeit.
Mit dem Markenheizrohr Klimapex PE-Xa 15 x 1,8 mm wählten die Entscheider ein Polyethylen-Heizungsrohr von Empur, das besonders widerstandsfähig gegen Verformungen und äußere Einflüsse ist sowie unempfindlich gegen Spannungsrissbildung.
Zudem weist das hochwertige 5-Schicht-Kunststoffrohr eine außergewöhnlich hohe Diffusionsdichte auf, deren Werte weit unter den Anforderungen der DIN 4726 liegen.
Gleichzeitig ermöglicht es dank leichter Verarbeitbarkeit große Flexibilität auf der Baustelle. Die Verlegung des Klimapex PE-Xa-Rohrs erfolgte schneckenförmig. Durch die jeweils abwechselnde Lage von Vor- und Rücklauf nebeneinander ergibt sich eine sehr gleichmäßige Fußbodenoberflächentemperatur: Im Rauminneren reichten Verlegeabstände von 15 cm aus, im Randbereich der Panoramafenster wurden diese auf 10 cm reduziert, um die Behaglichkeit auch hier sicherzustellen.
Die Montage des Fußbodenheizungsrohrs selbst erfolgte mit dem Empur Systemtacker, der sich ergonomisch bedienen lässt und für präzise, schnelle Rohrfixierung sorgt. Wo Flächenheizungen die Bewegungsfugen des Estrichs kreuzen, wurden sie mit Schutzrohren versehen, um eine mechanische Beanspruchung der Heizrohre durch Estrichausdehnung zu vermeiden.
Pro Wohn- bzw. Gewerbeeinheit ist ein Empur Heizkreisverteiler zentral im Flur installiert, an dem alle verlegten Heizkreise der Fußbodenheizung mit Vorlauf und Rücklauf angeschlossen sind. Nach Einbringen des Estrichs ist das Heizrohr vom Estrich für gute Wärmeübertragung gleichmäßig umschlossen. Die Strahlungswärme gelangt so ohne Konvektion an den Oberboden. Die Raumtemperatur wird mit Thermostaten in jedem einzelnen Raum individuell eingestellt; insgesamt wurden im Gebäude Bernauer Straße 49 75 leitungsgebundene Raumthermostate von Empur installiert.
Als zeitgemäßes Heiz- und Wärmeverteilsystem benötigte das Blockheizkraftwerk im Verbund mit der Bodenheizung eine entsprechende Investition. Demgegenüber stehen aber relativ niedrige und zudem stabile Energiekosten, der gesteigerte Wohnwert sowie ein insgesamt klimafreundliches System.
 
Planung und Bauleitung: Kuhn & Co. Architekten, Berlin
Projektentwicklung:
Niber Realty GmbH, Berlin

» Mehr zum Thema Flächenheizung finden Sie auf unserer »Themenseite.
 
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