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Gebäude mit Schindeln verkleidet - Schindeln aus Gussglas

Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in Amsterdam
Narrt den Blick

Am Ostrand von Amsterdams Stadtzentrum haben Wiel Arets Architekten mit „The Double“ ein Wohn- und Geschäftshaus entworfen, das mit seiner Fassade eine Brücke zwischen alt und neu schlagen will. Die Besonderheit: Das Gebäude ist mit Schindeln verkleidet – mit Schindeln aus Gussglas.

Evamaria Nickel | jo

Die Ansicht des Gebäudes irritiert und narrt den Blick. Die geradlinig konzipierte Straßenfront des Gebäudes „The Double“ scheint in Bewegung zu sein. Die erste Erkenntnis: Die großflächigen Fenster sind unterschiedlich groß und bringen so Dynamik in die Fassade. Der zweite Faktor, der das Erscheinungsbild besonders macht, ist die Verkleidung. Hellgrau schimmern und changieren die Schindeln, die Front und Dach bedecken – und selbst bei näherer Betrachtung ihren wahren Charakter kaum enthüllen; dass sie aus Glas sind. Die Verbindung von Gussglas SGG „Silvit“ mit Farbe, in Form klassischer Dachschindeln, verleiht dem Gebäudekomplex an der Amsterdamer Valkenburgerstraat seine einzigartige Ausstrahlung.
Die östlich von Amsterdams Stadtzentrum liegende Valkenburgerstraat ist eine in den 1960er-Jahren gebaute Hauptverkehrsstraße. Während die Gebäude an der Osthälfte vollständig abgerissen und während der 1990er-Jahre durch Neubauten ersetzt wurden, sind im westlichen Teil der Straße alle aus verschiedenen Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts stammenden Gebäude erhalten geblieben.
Verbindung der Straßenteile
Mit dem „The Double“ genannten Gebäude schaffen Wiel Arets Architekten eine Verbindung der beiden unterschiedlichen Straßenteile. Das Gebäude setzt sich aus zwei Volumina mit insgesamt 45 Wohn- und Geschäftseinheiten zusammen, durchschnitten von einer gemeinschaftlich nutzbaren Gartenfläche. Die meisten Einheiten haben direkten Zugang zu dieser Freifläche. Der vordere sechsgeschossige Gebäudeblock ist zur Straße hin ausgerichtet, während der rückwärtige fünfgeschossige Teil einen kleinen Kanal überblickt.
Die Fassaden beider Gebäudeteile sind mit strukturierten Glasschindeln verkleidet, die die Illusion schaffen, das Gebäude sei mit Steinziegeln bedeckt. Aufgrund des größeren Maßstabs der Glasschindeln wirkt das Gebäude größer als die umliegenden, zumeist aus Backstein errichteten Bauten.
Unterschiedliche Grauschattierungen
Die Vorderfassade ist in zwei unterschiedlichen Grauschattierungen gehalten, so dass der Rhythmus der Bewegung der Straße beibehalten wird. Die Trennlinie zwischen den Farben verläuft dabei teilweise längs über die Schindeln.
Die Anregung für die Fassadengestaltung erhielten die Architekten u. a. durch die benachbarten Gebäude.
„Das Thema hier war Schiefer, wie bei einem Dach in drei Lagen geschichtet. Diese Dachschindeln sind flach und schwarz, und diese Struktur wurde komplett für die Valkenburgerstraat übernommen. Wie ein Dach, nur als komplette Fassade umgesetzt“, erklärt Joris van den Hoogen von Wiel Arets Architekten.
Um diese Wirkung zu erzielen, wurde einseitig strukturiertes Gussglas SGG Silvit auf der glatten Rückseite grau lackiert. Einige der Schindeln sind zweifarbig, hier kam es auf einen exakten Farbverlauf für die klare optische Unterteilung der Fassade an.
Das Ergebnis ist eine beeindruckende Fusion von Ästhetik und Funktion: Die Fassade erhält zum einen eine dauerhafte und langlebige farbige Ausstrahlun, und die feine Textur des Glases ermöglicht zum anderen ein ständiges Wechselspiel von Licht und Schatten.
Schindeln aus Glas
Architekten:
WAA Wiel Arets Architekten, Amsterdam, Maastricht, München, Zürich
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