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Platz sparende Individualität

Energiediskussion im Aufzugsbau angekommen
Platz sparende Individualität

Dipl. Ing. Olaf Meier

Drei Trends bestimmen derzeit den Aufzugbau: Aufzüge werden mehr und mehr auch offensiv als Gestaltungselement eingesetzt. Zudem wird die Nutzungseffizienz eines Gebäudes immer wichtiger, Aufzüge sollen daher so wenig Fläche wie möglich beanspruchen. Und auch die aktuelle Energiediskussion ist im Aufzugbau angekommen.
Kein anderer Bereich der Haustechnik kann so eindrucksvoll den Aufschwung und den Erfolg eines Unternehmens symbolisieren wie ein nach oben eilender Aufzug.
Aufzugsanlagen rücken daher heute immer öfter als zentrales Element eines Eingangsbereichs in den Vordergrund.
„Gerade moderne Verwaltungsgebäude, Hotels oder Banken nutzen den Aufzug als Visitenkarte des Gebäudes, symbolisieren damit das Aufwärtsstrebende ihres Unternehmens“, so Odo Hake, Leiter Kommunikation bei OSMA Aufzüge. Dieses Unternehmen fertigt seit 1919 die unterschiedlichsten Aufzugssysteme, vom Personen- über Betten bis hin zu Lasten oder Auto-Aufzügen. Mehr als 20 000 Aufzüge hat der in Osnabrück beheimatete Betrieb bis heute installiert.
„Alle unsere Aufzüge sind kundenspezifische Systeme und werden mit einem hohen Anteil von Handarbeit hergestellt“, erklärt Hake. „Zudem fertigen wir zu 90 Prozent alle Bauteile eines Aufzugs selbst. So können individuelle Gestaltungen unkompliziert realisiert werden.“
Neben der Herstellung von Aufzügen ist die Betreuung bestehender Aufzugsanlagen ein wichtiger Faktor, hierzu zählen Service, Aufzugsnotruf und Modernisierung.
Mit der offensiven Positionierung des Aufzugs im Eingangsbereich wird genau dieses Kriterium immer wichtiger – das individuelle Design der Kabine.
„Zur Zeit geht der Trend dahin, dass durch die Kombination von Glas und Edelstahl die Gestaltung der Kabine offener wird.
Kunststoff beschichteter Stahl ist bei der Kabinengestaltung auf dem Rückzug, klares oder farblich hinterlegtes Glas im Kommen, “ erläutert Hake. Dabei lassen sich nahezu alle Farbwünsche realisieren, der Fahrstuhl so zum Beispiel dem Corporate Design anpassen.
Antrieb im Schacht
Besonders attraktiv und offen wirken Panoramaaufzüge, die nahezu frei im Raum schweben und keinerlei Gefühl von Enge aufkommen lassen. „Je nach individueller Anforderung wählen wir hierfür das adäquate Antriebssystem aus, “ so Karl-Michael Renz, aus dem Technischen Büro von OSMA und für die Mechanik-Entwicklung zuständig.
Neben Seilantrieben, die auch als elektrische oder Treibscheibenantriebe bezeichnet werden setzt das Unternehmen auf Kundenwunsch auch hydraulische Antriebe ein. „Unabhängig vom Antriebssystem werden heute rund 90 Prozent aller Aufzugssysteme als maschinenraumlose, auch Nur-Schacht-Anlagen genannte Systeme ausgeliefert“, so Renz.
Moderne, kompakte Antriebe ermöglichen hierbei, dass der Antrieb im Aufzugsschacht selbst sitzt, ein Maschinenraum wird nicht benötigt.
Das Aufzugskonzept Basic plus hat so zum Beispiel nur eine Standard-Schachtkopfhöhe von 3 400 mm, die bei Bedarf auf 2 600 mm reduziert werden kann.
Auch im Bereich der Schachtgrube ist der Raumbedarf auf ein Minimum reduziert. Standardmäßig benötigt ein Basic-Aufzug nur eine Schachtgrube von 1 100 mm, die bei Bedarf auf bis zu 400 mm reduzierbar ist.
Somit stören keine unschönen Dachaufbauten, wie sie bislang häufig für einen Maschinenraum benötigt wurden, die Architektur eines Gebäudes und die Flächennutzungseffizienz steigt.
Energielabel für Aufzüge
Mit einem Anteil von über 80 % sind neu installierte Aufzüge heute mit einem Seilantrieb versehen. Und hiervon ist wiederum der Großteil mit energiesparenden getriebelosen Synchronantrieben ausgerüstet.
Dennoch beschäftigt die Energieeffizienz heute die Entwicklungsabteilungen der Aufzugshersteller, wie Karl-Michael Renz erzählt: „Ein großes Energieeinspar-Potenzial steckt heute vor allem im Stand-By-Betrieb des Aufzugs. Viele Elektro- und Elektronikbauteile verbrauchen heute auch dann Energie, wenn die Kabine nicht in Bewegung ist. So bietet z. B. auch die Kabinenbeleuchtung Möglichkeiten zur Energieeinsparung.“
In Zukunft wird es einfacher sein, die Energieeffizienz eines Aufzugs bei der Systementscheidung mit einzubeziehen, denn wie Renz verrät, plant eine Arbeitsgruppe des VDI zur Zeit die Einführung eines Energie-Labels, wie man es beispielsweise schon von Kühlschränken kennt.
„Der Entwurf zu einer entsprechenden VDI-Richtlinie 4707 soll demnächst veröffentlicht werden – bis das Label dann aber tatsächlich eingeführt wird, vergeht sicher noch einige Zeit“, so Renz.
Weitere Informationen
Aufzugskonzept Basic plus bba 584

Richtlinie VDI 4707:
Energieeffizienz von Aufzugsantrieben
Die Richtlinie VDI 4707 behandelt die Energieeffizienz von Aufzugsanlagen. Das Ziel ist, die Beurteilung und Kennzeichnung für den Energiebedarf und -Verbrauch von Aufzugsanlagen nach einheitlichen Kriterien festzulegen und transparent darzustellen. Grundlage hierfür ist die Bedarfs- und Verbrauchsermittlung. Derselbe Aufzug kann je nach geplanter Nutzung (insbesondere nach dem Anteil von Fahrt- und Stillstandsverbrauch am Gesamtverbrauch) unterschiedliche Klassenzuordnungen aufweisen. Dem trägt die VDI 4707 Rechnung, indem die Einordnung eines Aufzugs in eine Energieeffizienzklasse zunächst getrennt für Fahrt- und Stillstandsverbrauch erfolgt, in der Gesamtklassifizierung dann aber eine Klasse für den Aufzug bei der jeweiligen geplanten Nutzung vergeben wird.
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