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Schallschutz mit Kalksandstein: Neue DIN 4109 hat Nachweisverfahren geändert

Neue DIN 4109 – Nachweisverfahren grundlegend geändert
Genauere Prognosen

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Die neue DIN 4109: 2016–07 ist veröffentlicht und löst die alte DIN 4109 ab. Inhaltlich hält sie in den Bereichen des Tritt- und Luftschallschutzes an den bisherigen Schallschutzanforderungen im Wohnungsbau im Wesentlichen fest. Verschärft sind im Vergleich zur alten DIN 4109 die Anforderungen an zweischalige Haustrennwände. Hohe Mauerwerks-Rohdichten , wie bei Kalksandstein, sind grundsätzlich vorteilhaft.

Dipl.-Ing. Bernd Niebuhr, Hannover | jo

Grundlegend verändert hat sich dagegen das Nachweisverfahren, das jetzt deutlich detaillierter ist und eine wesentlich genauere rechnerische Prognose des zu erwartenden Schallschutzes ermöglicht. Es basiert auf dem Rechenverfahren DIN EN 12354–1. Zur Berechnung des Luftschallschutzes zwischen zwei Räumen wird jetzt nicht nur das Trennbauteil betrachtet, sondern die gesamte Schallübertragung. Neben den Abmessungen der nebeneinander oder übereinander angeordneten Räume und dem jeweiligen Trennbauteil (Wand oder Decke) werden auch die flankierenden Bauteile sowie die Bauteilanschlüsse untereinander erfasst.
Für die horizontale wie auch für die vertikale Schallübertragung gibt es insgesamt 13 Übertragungswege – die direkte Übertragung sowie zwölf Nebenwege.
Für die schon in der Planungsphase wichtige Kontrolle und auch für vorlageberechtigte Nachweise steht mit dem KS-Schallschutzrechner ein Rechenwerkzeug zur Verfügung, das alle Einflussparameter nach dem europäischen Verfahren nach DIN 4109–2: 2016 einbezieht. Ein großer Vorteil des Programms liegt darin, dass alle Schwachstellen bei der Wahl und Dimensionierung der einzelnen Bauteile sofort lokalisiert und gezielt korrigiert bzw. verbessert werden können.
Schallschutz vertraglich regeln
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die – möglichst schon in der Planungsphase – Festlegung des schalltechnischen Anspruchs, weil in der neuen DIN 4109 keine Werte zum erhöhten Schallschutz enthalten sind. Wie zuvor werden lediglich die Mindestanforderungen angegeben – die horizontale Luftschalldämmung zwischen zwei Räumen beispielsweise mit dem bewerteten Bauschalldämm-Maß R´w = 53 dB.
Diese Anforderung reicht gemäß DIN 4109–1 für den öffentlich-rechtlich geschuldeten Schallschutz aus, muss aber unstrittig als „unterste Auffanggrenze“ verstanden werden.
Privatrechtlich wird zum Beispiel für Wohnobjekte / Eigentumswohnungen mit „durchschnittlichem“ oder auch „gehobenem Komfort“ ein höherer Schallschutz geschuldet und auch erwartet. Dieser sollte vertraglich festgelegt werden. Um ein wahrnehmbares, von den Mindestanforderungen der DIN 4109 deutlich verbessertes Schallschutzniveau sicher zu erreichen, empfiehlt die Kalksandstein-Industrie gegenüber der DIN 4109 beim horizontalen Luftschallschutz eine Erhöhung um mindestens 3 dB auf R´w 56 dB. Für den vertikalen Luftschallschutz wird ein Anforderungswert von R´w = 57 dB empfohlen. Mit diesen Werten, die auch in der VDI-Richtlinie 4100:2007 SSt II genannt sind, wird eine deutliche Verbesserung des Schallschutzes erreicht. Der erhöhte Schallschutz im Wohnungsbau wird bei fachgerechter Ausführung mit üblichen Kalksandsteinkonstruktionen in der Regel sicher erreicht.
Hohe Rohdichten maßgebend
Für die Planung und Bauausführung gilt nach wie vor, dass eine erhöhte Schalldämmung mit schweren, massiven Kalksandstein-Wänden von KS in den hohen Rohdichten von 1,8 bis zu 2,2 problemlos zu erreichen ist. Wesentliche Einflussparameter für die gesamte Schallübertragung sind maßgeblich die Wahl der Außenwand sowie die Ausbildung der Anschlussfugen (Stoßstellen) der einzelnen Bauteile untereinander. Generell gilt, ein optimaler Schallschutz wird vor allem dann erreicht, wenn Innen- und Außenwände mit den schweren, massiven Kalksandsteinen gemauert werden.
Empfohlen wird zusätzlich, die Wohnungstrennwand durch die Außenwand zu führen. Wenn sich dann die seitlichen Anschlussfugen akustisch entkoppeln sollten, werden mit dieser Ausführung nochmals verbesserte Werte der Gesamtschalldämmung erzielt. Diese Anschlussvariante stellt damit eine dauerhafte, sichere Lösung dar.
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